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Landsberg: Landsberger liefert den Sound für den neuen Film mit Heiner Lauterbach

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Landsberger liefert den Sound für den neuen Film mit Heiner Lauterbach

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    Der Landsberger Michael Lauterbach hat erstmals für einen Kinofilm den Soundtrack geliefert. Sein Namensvetter Heiner Lauterbach spielt eine der Hauptrollen in „Es ist zu deinem Besten“.
    Der Landsberger Michael Lauterbach hat erstmals für einen Kinofilm den Soundtrack geliefert. Sein Namensvetter Heiner Lauterbach spielt eine der Hauptrollen in „Es ist zu deinem Besten“. Foto: Laura Engeser

    Drei Schwäger, die gemeinsam ihre ungeliebten Schwiegersöhne loswerden wollen. Darum geht es in der neuen Komödie „Es ist zu deinem Besten“, der ab morgen in den deutschen Kinos zu sehen ist. Die Hauptdarsteller, die die kämpferischen Väter darstellen: Heiner Lauterbach, Jürgen Vogel und Hilmi Sözer. Am Film hat auch ein gebürtiger Landsberger mitgearbeitet: der Filmkomponist Michael Lauterbach. Wie war für ihn die Arbeit an seinem ersten „eigenen“ Kinofilm? Hat er mit dem gleichnamigen Hauptdarsteller mehr zu tun?

    Für den Kinofilm „Es ist zu deinem Besten“ konnte sich der Filmkomponist an der ausländischen Vorlage orientieren. Es ist die Adaption des spanischen Kinohits „Es por tu bien“. Der Film kam dort 2017 in die Kinos. „Diese vorgelegte Filmmusik habe ich aus dem Schneideraum gehört“, erklärt Michael Lauterbach. Dann hätten die Filmkomponisten gemeinsam überlegt, was daran gut sei, und was sie anders machen wollten. Das Ergebnis: „Eine Mischung aus Songs, die mit der Stimmung im Film mitgehen, und solchen, die es komödiantischer machen“, erklärt der Filmkomponist. Die Songs werden neu geschrieben. Nur, „wenn man unbedingt diesen einen Song einer Band haben will, kauft die Produktion den ein. Den Rest muss man selber komponieren“, sagt Michael Lauterbach. Dabei heißt es, flexibel bleiben. Aus einem Rocksong könne am Ende dann schon mal ein Hip-Hop-Stück werden.

    Jürgen Vogel, Heiner Lauterbach und Hilmi Sözer (von links) spielen die Hauptrollen in "Es ist zu deinem Besten". Die Komödie läuft diese Woche in den Kinos an.
    Jürgen Vogel, Heiner Lauterbach und Hilmi Sözer (von links) spielen die Hauptrollen in "Es ist zu deinem Besten". Die Komödie läuft diese Woche in den Kinos an. Foto: dpa

    An diesem Film arbeitete Michael Lauterbach von Mitte Mai bis Mitte August. Meist kommt der Filmkomponist erst zum Einsatz kommt, wenn die Schauspieler schon fertig sind und alles abgedreht ist. Heiner Lauterbach, mit dem er weder verwandt oder verschwägert ist, oder die anderen Hauptdarsteller Jürgen Vogel und Hilmi Sözer hat er also nie getroffen. Michael Lauterbach stellte sich ein Team zusammen – aus Musikern und Sängern –, das die Songs in einem gemieteten Studio in München einspielte. Der 35-Jährige profitierte bei dieser Zusammenarbeit davon, dass er die Musikhochschule München besucht hat: Er kennt viele Musiker, „das macht Spaß, und man kann reibungslos zusammenarbeiten“, sagt der studierte Filmkomponist. Für den Kinofilm „Es ist zu deinem Besten“ komponierte Michael Lauterbach mit seinem ehemaligen Dozenten Andrej Melita die Musik der deutschen Version. Der habe ihn auch gefragt, ob er Lust hätte, mitzumachen.

    Michael Lauterbach und der Filmstar sind nicht verwandt

    Wie vertont man die Persönlichkeiten der drei Hauptakteure am besten? „Da würde ich ’etwas Skurriles’ oder ’etwas Abstruses’ machen“, so Michael Lauterbach. „Das ist für mich das Schöne an dieser Komödie, dass deren Plan nicht aufgeht, weil die Nebendarsteller schlau genug sind, ihre Pläne zu durchschauen, und sie damit auffliegen. Das ist echt unterhaltsam.“ Natürlich sei es einfacher, Musik für einen Film zu komponieren, den man mag, so Michael Lauterbach. Dass ihm ein Thema nicht zusage, sei ihm aber noch nie passiert, sagt der Filmkomponist: „Das ist in den Gesprächen mit dem Regisseur oder der Regisseurin recht aufschlussreich, was man machen könnte. Und man bekommt viel künstlerische Freiheit.“

    Zunächst startete er eine Ausbildung zum Bankkaufmann

    Der 35-Jährige kommt aus Landsberg, begann dort eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Doch bald zog es ihn in die Filmbranche – als Redakteur und Regieassistent bei Fernsehproduktionen und später als Mediengestalter in einer Münchner Werbeagentur. Ab 2014 studierte er „Komposition für Film und Medien“ bei Gerd Baumann an der Musikhochschule in München. Als Assistent und Orchestrator unterstützte er ihn auch beim Kinofilm „Trautmann“ (2019) über den deutschen Torhüter Bernd Trautmann, der bei Manchester City zur Fußball-Legende wurde.

    Michael Lauterbach bei der Vertonung des Films.
    Michael Lauterbach bei der Vertonung des Films. Foto: Laura Engeser

    Bisher war die Musik von Michael Lauterbach nur in Theaterstücken und Fernsehfilmen wie der ARD-Produktion „Viele Kühe und ein schwarzes Schaf“ am 17. Januar 2020 zu hören. Und jetzt: der erste Kinofilm. „Das ist richtig toll, wenn man die Chance bekommt, da mitzumachen. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich drei Jahre nach dem Studium gleich bei einem Kinofilm mitmache.“

    Wie ist es für ihn, Filme fürs Kino musikalisch zu unterlegen? Es sei eigentlich kein so großer Unterschied, sagt er. „Man hat halt auf der großen Leinwand eine größere Wirkung. Der Unterschied liegt darin, dass im Kino andere Geschichten erzählt werden als im Fernsehen. Im Kino kann man experimenteller arbeiten und größere Bögen mit der Musik erzählen, weil sich da mehr Zeit genommen wird.“ Experimentell heißt, dass es nicht das klassische Orchester sein müsse, sondern dass man „neue Klänge erzeugt, die spröde sind, aufstoßen“. Die könne man zum Beispiel mit Filtern verfremden, so Michael Lauterbach. Es sei wie ein Handwerkskasten, aus dem ganz grob einer von hundert Versuchen seinen Weg in den fertigen Film finde.

    Schon von klein auf wollte er Filmmusik komponieren

    Musikalisch interessiert war der Landsberger schon als Kind: Mit sieben Jahren sang er im Kinderchor, versuchte sich an den Trommeln der Percussiongruppe. Mit elf Jahren setzte er sich ans Klavier und wollte Filmkomponist werden. Inzwischen ist der Familienvater froh, „in der Freizeit nichts mit Musik zu machen“. Viel Zeit bliebe ihm dafür sowieso nicht.

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