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Landsberg: Landsberg: Mann belästigt seine Kolleginnen sexuell

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Landsberg: Mann belästigt seine Kolleginnen sexuell

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    In einem Landsberger Geschäft konnte ein Mann seine Finger nicht bei sich lassen. Jetzt muss er sich dafür vor Gericht verantworten.
    In einem Landsberger Geschäft konnte ein Mann seine Finger nicht bei sich lassen. Jetzt muss er sich dafür vor Gericht verantworten. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Wegen sexuellen Missbrauchs in zwei Fällen und Nötigung ist ein 27 Jahre alter Mann vom Amtsgericht in Landsberg zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Die ihm von der Staatsanwaltschaft zur Last gelegten Taten räumte der Mann zunächst nicht ein. Erst gegen Ende der Verhandlung entschuldigte er sich bei den beiden Frauen, die als Zeuginnen aussagten.

    Nach Darstellung der Frauen soll der Angeklagte seine beiden Arbeitskolleginnen in einem Laden in der Landsberger Innenstadt sexuell belästigt haben. Eine 24-jährige Frau zeigte zwei Übergriffe an, eine weitere Mitarbeiterin, 20 Jahre, soll zwischen Mitte Februar und Mitte März des Öfteren von dem Mann belästigt und unter anderem auch am Po getätschelt worden sein.

    Die Frau hat den Mann angeschrien

    Die Ältere der beiden Zeuginnen hatte dem 27-Jährigen klipp und klar gesagt, und ihn auch angeschrien, dass sie nicht will, dass er mit seinen Händen in ihren Haaren und an ihrem Nacken rummacht oder über Knie und Oberschenkel in ihren Intimbereich vordringt. Die Jüngere wehrte sich ebenfalls. Sie soll den Mann bei seinen Annäherungsversuchen mit Händen und Armen zurückgewiesen haben. Ihre Kollegin hatte richtig Angst. Deswegen sei es ihr sehr recht gewesen, dass manchmal ein Bekannter gekommen sei und sich den ganzen Tag im Geschäft aufgehalten habe.

    Die 24-Jährige berichtete auch, dass sie dem Angeklagten angedroht habe, Kügelchen aus einer Spielzeugpistole auf ihn abzufeuern, wenn er sie nicht in Ruhe lasse. In einem Lagerraum des Geschäftes soll der Mann auch probiert haben, an sie heranzukommen. Vor Gericht sprach er von sehr engen, räumlichen Verhältnissen in diesem Bereich des Ladens. Aus seiner Sicht sei es deswegen nicht möglich gewesen, aneinander vorbeizukommen, ohne sich zu berühren. Mit dieser Aussage kam der Mann bei dem ermittelnden Polizeibeamten nicht durch. Dieser hatte die Breite des Lagerraumes nachgemessen.

    Die Tür des Landsberger Geschäfts einfach abgeschlossen

    Bei einem weiteren Vorfall soll der Angeklagte in der Mittagszeit die Ladentür einfach zugesperrt haben. Die 24-Jährige sagte vor Gericht, sie habe mit „Nachdruck“ darauf gepocht, dass er aufschließe, was er dann auch getan habe. Wie hat die Zeugin die sexuellen Belästigungen empfunden? Das wollte Richterin Beate Kreller von ihr wissen. „Mein Gefühl hat mir gesagt, dass mich der Mann nicht ernst nimmt – und wie ein Spielzeug behandelt.“ Nach ihrer Auffassung soll der 27-Jährige „großen Druck“ auf sie ausgeübt haben. Vor allem wenn Chef oder Chefin nicht da waren und er den Laden geführt habe.

    Der Beschuldigte wies die Vorwürfe zurück. In Sachen Sex sagte er, dass er nicht auf die Mitarbeiterinnen angewiesen sei. Denn wenn er Bedürfnisse dieser Art habe, gehe er zu seiner Freundin. Der Mann sagte, er habe die Kolleginnen nicht angefasst. Er hielt ihnen vor Gericht vor, dass sie ihn bei der Geschäftsleitung „angeschwärzt“ hätten.

    Verteidiger wollte noch ein Rechtsgespräch

    Nach der Beweisaufnahme hätte Verteidiger Peter Amend gerne ein Rechtsgespräch mit der Vorsitzenden Richterin geführt. Staatsanwältin Julia Ehlert und Beate Kreller lehnten ab. Die Richterin ließ durchblicken, dass kein besseres Ergebnis als im Strafbefehl herauskommen werde. Und die Staatsanwältin signalisierte, dass sie nicht über eine Geldstrafe, sondern über eine Bewährungsstrafe nachdenke. Mit einer Geldstrafe von 1950 Euro (130 Tagessätze zu je 15 Euro) waren alle einverstanden.

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