Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Landsberg: Landsberg: Die Kritik am Bau des neuen Landratsamts wächst

Landsberg

Landsberg: Die Kritik am Bau des neuen Landratsamts wächst

    • |
    Auf dieser Ackerflächr an der Münchener Straße in Landsberg soll das neue Landratsamt errichtet werden. Im Hintergrund ist das Fachmarktzentrum zu erkennen.
    Auf dieser Ackerflächr an der Münchener Straße in Landsberg soll das neue Landratsamt errichtet werden. Im Hintergrund ist das Fachmarktzentrum zu erkennen. Foto: Julian Leitenstorfer

    Die Suche nach einem Architektenbüro, das den Neubau des Landratsamts am Penzinger Feld in Landsberg planen soll, kann beginnen. Der Kreisausschuss hat jetzt den Auslobungstext für einen Realisierungswettbewerb beschlossen. In der Sitzung gab es erneut Kritik an dem Projekt und auch der Bund der Steuerzahler hat sich in der Sache an Landrat Thomas Eichinger (CSU) gewandt.

    Wie bereits berichtet, plant der Landkreis den Neubau eines Landratsamts auf einer Fläche am Stadtrand im Landsberger Osten. Im ersten Bauabschnitt soll in den nächsten fünf Jahren ein Gebäude errichtet werden, das Platz für 272 Büros bietet. Mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze könnten etliche Außenstellen aufgelöst werden.

    Monika Beltinger vom Büro Lars Consult aus Memmingen, das den Realisierungswettbewerb betreut, stellte den Kreisräten wesentliche Inhalte des Auslobungstextes vor. Demnach soll das neue Gebäude repräsentativ und identitätsstiftend sein. Neben Büros sollen unter anderem ein Foyer mit Ausstellungsflächen, verschiedene Kundenservice-Bereiche, ein Infopunkt, ein Sitzungssaal für 200 Personen, das Büro des Landrats und eine Bistro-Lounge mit 60 Plätzen geschaffen werden. In der Tiefgarage und im Außenbereich würden 390 Parkplätze für die Mitarbeiter, 120 Parkplätze für Besucher und 140 Abstellplätze für Fahrräder benötigt.

    Sind 510 Parkplätze nicht zu viel?

    Die Zahlen, Daten und weiteren Inhalte des Auslobungstextes hatten die Kreisräte teilweise erst in der Sitzung erhalten, wie Renate Standfest (Grüne) kritisierte. „Ohne Vorbereitung tue ich mich schwer, zu entscheiden“, sagte sie. Zumal ihr die Zahl von insgesamt 510 Parkplätzen doch relativ groß vorkomme. Zudem frage sie sich, warum im Text vom Neubau einer Außenstelle des Landratsamts die Rede sei, wo doch ein Sitzungssaal und das Büro des Landrats eingeplant seien. Renate Standfest beantragte, die Entscheidung über den Auslobungstext zu verschieben. Allerdings stimmten ihrem Antrag nur vier von 13 Ausschussmitgliedern zu.

    Die Zahl der Parkplätze ergebe sich aus den Vorgaben der Stellplatzordnung der Stadt, sagte Monika Beltinger von Lars Consult. „Lieber einen Parkplatz zu viel, als einen zu wenig“, sagte Tobias Linke (Bayernpartei) dazu. Wichtig war Renate Standfest ebenso wie Wilhelm Böhm (CSU), dass im Auslobungstext auch eine Holzbauweise erwähnt werde. Das sei mit der Auswahl zweier auf diese Bauart spezialisierter Planungsbüros im Realisierungswettbewerb bereits berücksichtigt, sagte Monika Beltinger.

    Für den Gewinner winkt ein Preisgeld von 56.000 Euro

    Am Ende stimmte der Kreisausschuss mit 10:3 Stimmen dem Auslobungstext zu. Wie geht es weiter? Im Januar wählt eine Jury aus neun Sachpreisrichtern (darunter auch Kreisräte und Stadträte) und zehn Fachpreisrichter die Teilnehmer des Realisierungswettbewerbs aus. Im Juli tagt das Preisgericht und im Oktober wird der Auftrag vergeben. Als Preisgeld für den Gewinner werden 56.000 Euro ausgelobt.

    Kritik am Neubau des Landratsamts gibt es auch außerhalb des Kreistags. Wie bereits berichtet, möchte die ÖDP den Neubau mithilfe eines Bürgerbegehrens verhindern. Kreisvorsitzender Dr. Rainer Gottwald hat auch den Bund der Steuerzahler über das Projekt informiert. Der hat sich jetzt in einem Schreiben an Landrat Thomas Eichinger gewandt und nach der „zwingenden Erforderlichkeit“ des Neubaus gefragt. Zudem wird nach einem Kosten-Nutzen-Vergleich zwischen Neubau und Ausbau des alten Landratsamts gefragt.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden