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Landsberg: Kreis Landsberg: So kommt die 3G-Regel in Bus und Bahn an

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Kreis Landsberg: So kommt die 3G-Regel in Bus und Bahn an

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    Am Landsberger Bahnhof fährt unter anderem die Buslinie 14 nach Utting. Busfahrer Norbert Dallmair muss jetzt auch Impfnachweise stichprobenartig kontrollieren.
    Am Landsberger Bahnhof fährt unter anderem die Buslinie 14 nach Utting. Busfahrer Norbert Dallmair muss jetzt auch Impfnachweise stichprobenartig kontrollieren. Foto: Thorsten Jordan

    Sowohl Busfahrer als auch ihre Kolleginnen hätten es derzeit nicht leicht, meint Horst Schnappinger. Er muss es wissen, schließlich führt der Uttinger das Busunternehmen Schnappinger und fährt selbst Menschen aus dem Landkreis von Haltestelle zu Haltestelle. Sein Unmut bezieht sich auf die aktuellen Corona-Maßnahmen. Seit Mittwoch gelten schärfere Regeln in Bussen und Bahnen: Fahrgäste müssen gemäß den 3G-Regeln entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Andernfalls müssen sie an der nächsten Station aus dem jeweiligen Fahrzeug aussteigen. Die Verkehrsunternehmen sind verpflichtet, die Einhaltung der 3G-Pflicht stichprobenartig zu kontrollieren. Von der 3G-Regel ausgenommen sind Kinder bis zum sechsten Lebensjahr, Schülerinnen und Schüler und Taxifahrgäste.

    Uttinger Busunternehmer kritisiert die 3G-Regel für Bus und Bahn

    Während sich die Verkehrsunternehmen für die Kontrollen rüsten, bleiben Zweifel darüber bestehen, ob die neuen Regeln überhaupt effektiv durchgesetzt werden können. Für die Busfahrer sei die Regelung keine leicht zu bewältigende Aufgabe, meint Busunternehmer Schnappinger. „Die Fahrer müssen Fahrscheine lösen und kontrollieren, mittlerweile auch auf das Tragen der Masken achten und jetzt noch die 3G-Regel überprüfen?“, sagt Schnappinger und ist sich sicher: „Das ist so kaum umsetzbar.“ Durch das Kassieren komme es ohnehin schon zu zeitlichen Verzögerungen. Und selbst die Maskenpflicht stoße bei manchen Fahrgästen noch immer auf Unverständnis. Auch das koste das Personal Zeit und Nerven.

    Die Fahrgäste nun auch über ihren Impf- und Genesenenstatus auszufragen oder einen Testnachweis zu verlangen, hält der Busunternehmer für undurchdachten Unfug. „Bei manchen Betrieben mag das möglich sein, aber im öffentlichen Personennahverkehr nicht.“ Die modernen Fahrpläne ließen gar keine Zeit für längere Stopps zu. Je nach Situation sei dennoch mehr oder weniger Kontrolle möglich, räumt Schnappinger ein. Am Landsberger Bahnhof zur Mittagszeit sei vergleichsweise wenig los, da könne er sich die 3G-Nachweiskontrolle noch vorstellen. „Aber morgens, zwischen 7 und 8 Uhr, wenn alle in die Schule und Arbeit fahren, ist das überhaupt nicht umsetzbar“, sagt er.

    Durch Landsbergs enge Altstadtstraßen und das gesamte Stadtgebiet tingelt der Stadtbus von einem Stopp zum nächsten. Die Alternative zum Auto wird von der Waibel Bus GmbH betrieben. Prokurist und Betriebsleiter Horst Argesheimer kontrolliert die Einhaltung der 3G-Regel unter den Mitarbeitenden ohne große Probleme. Ganz anders sei die Situation unter den Fahrgästen. „Eine ständige Kontrolle ist nicht möglich. Ansonsten könnten wir unsere Fahrpläne überhaupt nicht mehr einhalten“, sagt Argesheimer. Inzwischen hat der Betrieb eine Lösung entwickelt, mit der die Angestellten gut leben können. „Wir kontrollieren unsere Fahrgäste nur stichprobenartig“, sagt Betriebsleiter Argesheimer. Vor allem beim Einstieg und Fahrkartenkauf sollen seine Busfahrer die Nachweise prüfen „und sich dann notieren, wann und wo sie die Fahrgäste kontrolliert haben“, sagt Argesheimer.

    Bayerische Regionalbahn führt auch im Landkreis Landsberg Stichproben durch

    Wie wohl in den meisten Betrieben ist die 3G-Regel auch bei der Bayerischen Regionalbahn (BRB) mit Überraschung aufgenommen worden. Sie betreibt auch Strecken im Landkreis Landsberg. Eine klare Strategie gibt es demnach noch nicht. „Wir müssen erst in den nächsten Tagen Erfahrungen sammeln“, sagt Annette Luckner, Pressesprecherin der

    Doch was ist mit Menschen, die mit Bus und Bahn zur Arbeit müssen? Für die Angestellten der Firma Hirschvogel aus Denklingen stellt die neue Regelung wohl kaum ein Problem dar, wenn man sich mit Michaela Heinle unterhält, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Automobilzulieferers zuständig ist. „Dadurch, dass unser Standort in

    Bis vor Kurzem konnten Menschen aus Landsberg und Kaufering den Stadtbus nutzen, wenn sie ins Gewerbegebiet Frauenwald wollten. Nach elfmonatiger Testphase wurde der Betrieb wieder eingestellt. Denn die Buslinie nutzten nur wenige, wie das Landsberger Tagblatt berichtete. Bei der vor Ort ansässigen Firma Rational sieht man dementsprechend ebenfalls kaum Probleme mit der neuen 3G-Regel in Bus und Bahn. „Unsere Mitarbeiter fahren größtenteils mit dem Auto oder Fahrrad“, sagt Rational-Pressesprecher Stefan Arnold. Außerdem seien viele Beschäftigte im Homeoffice. Für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sei damit die 3G-Regel in Bus und Bahn nicht relevant.

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