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Landsberg: Kehrtwende: Die Handballer wollen doch beim TSV bleiben

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Kehrtwende: Die Handballer wollen doch beim TSV bleiben

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    Die Landsberger Handballer bleiben nun doch beim TSV und wechseln nicht zur FT Jahn Landsberg.
    Die Landsberger Handballer bleiben nun doch beim TSV und wechseln nicht zur FT Jahn Landsberg. Foto: Julian Leitenstorfer (Symbolbild)

    Es schien nach den Ereignissen in den vergangenen Wochen ausgemachte Sache zu sein, dass die rund 300 Handballer des TSV Landsberg dem Verein den Rücken kehren und sich der FT Jahn Landsberg anschließen. Doch nun erfolgte die überraschende Kehrtwende nach einem weiteren Gespräch zwischen dem Vorstand des Gesamtvereins und Mitgliedern der Abteilungsleitung der Handballer. Was zu dem Umdenken geführt hat, darüber hat das LT mit Pressesprecher Patrick Freutsmiedl und Roland Neumeyer, dem Abteilungsleiter der Handballer, gesprochen.

    Entscheidend für den Meinungswandel war demnach das Verhalten des Vorstands des Gesamtvereins. Freutsmiedl sagt: „Wir wollen die Handballer halten und nehmen uns die Kritik zu Herzen. Als erste Maßnahme wurde beschlossen, dass jede Abteilung einen direkten Ansprechpartner im Vorstand bekommen soll.“ Für die Handballer werde dies künftig Schatzmeister Manfred Botschafter sein. Neumeyer ist damit zufrieden. „Ich kenne Manfred seit 40 Jahren und vertraue ihm. Im Gesamtverein muss sich etwas ändern. Wichtig ist der regelmäßige Austausch – nicht erst, wenn es Probleme gibt.“

    Damit benennt er einen der Gründe für den angedachten Wechsel. Der sei nun „vorerst“ vom Tisch. Letztlich sei die weitere Entwicklung entscheidend. „Ich bin aber zuversichtlich“, so Neumeyer. Die Handballer sind nach den Turnern (900 Mitglieder) und den Fußballern (650 Mitglieder) die drittgrößte Abteilung beim TSV und zudem eine der ältesten. Die Handballer des SV Landsberg schlossen sich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg dem TSV an.

    TSV-Pressesprecher Patrick Freutsmiedl (links) und Roland Neumeyer, Abteilungsleiter der Handballer, haben in einem Gespräch mit dem Landsberger Tagblatt erklärt, warum der Wechsel der Abteilung zu FT Jahn Landsberg nun doch vom Tisch ist.
    TSV-Pressesprecher Patrick Freutsmiedl (links) und Roland Neumeyer, Abteilungsleiter der Handballer, haben in einem Gespräch mit dem Landsberger Tagblatt erklärt, warum der Wechsel der Abteilung zu FT Jahn Landsberg nun doch vom Tisch ist. Foto: Thorsten Jordan

    Was Roland Neumeyer auch wichtig ist: Dass sein Ausschluss aus dem Verein, gegen die er sich gewehrt hat, zurückgenommen wurde. „Das war ein Schnellschuss und ein Fehler“, sagt Freutsmiedl über die Entscheidung, die ebenso einstimmig fiel, wie deren Rücknahme. Zerschnitten ist wegen des Vorgangs allerdings das Tischtuch zwischen Neumeyer und dem Vorsitzenden des Gesamtvereins, Hanns Haedenkamp. Haedenkamp hatte vor einem Monat gegenüber unserer Zeitung infrage gestellt, wie lange Neumeyer – der die Abteilung seit 18 Jahren leitet – noch Mitglied des TSV sein wird. Es kam wenige Tage später zum Ausschluss. Auch bezichtigte er Neumeyer bei einer Versammlung kurz darauf der Falschaussage bezüglich der Hallenzeiten, die bei der Abteilung Handball lägen und somit zu Jahn mitgenommen werden könnten.. Die Konsequenz daraus ist für den Abteilungsleiter klar: „Er ist für mich kein Ansprechpartner. Deswegen bin ich froh, dass die Lösung mit Manfred Botschafter gefunden wurde.“

    Ein Thema sind auch die Sponsorengelder

    Und was sagen die Handballer dazu? Denn die Zeichen standen doch auf Trennung und der Rückhalt dafür schien groß. Die Führung der Abteilung trage die Entscheidung mit, so Roland Neumeyer. „Mit dem einen oder anderen Mitglied wird es sich noch Gespräche dazu geben. Diesen stelle ich mich und dann beruhigt sich die Situation auch wieder.“ Die Handballer beklagten in den zurückliegenden Wochen zudem die Verteilung von Geldern beim TSV und das von den Sponsorenmitteln von 3C-Carbon nichts bei ihnen ankomme und vor allem die Fußballer profitierten. „Wir werden hier für mehr Transparenz sorgen. Der Gesamtverein hat eine Bringschuld. 3C-Carbon hat auch noch einmal betont, dass sie der Sponsor des gesamten Vereins sind und wollen, dass alle profitieren“, informiert Pressesprecher Freutsmiedl.

    Der Klub muss noch die Sportanlage abbezahlen

    Beim TSV fließe das Geld aus Mitgliedsbeiträgen und Sponsoreneinnahmen in einen Topf, der dann aufgeteilt werde. Daraus werde auch der 2006 eingeweihte Sportpark des TSV Landsberg noch abbezahlt. Freutsmiedl kündigt zudem an, dass die Handballer mit mehr Unterstützung rechnen können, was die Bezahlung von Hallenkosten (für Trainingseinheiten und Spiele) angeht.

    Roland Neumeyer lobt im Gespräch mit dem Landsberger Tagblatt auch die Rolle von FT Jahn Landsberg in dem ganzen Prozess. Der Verein habe sich immer fair und neutral gegenüber allen Beteiligten verhalten. Stefan Ackermann, Zweiter Vorsitzender der FT Jahn, sieht die Kehrtwende gelassen und betont die Bedeutung des guten Verhältnisses zum TSV. Beim Fußballnachwuchs gibt es Spielgemeinschaften. „Wir sind ein Breitensportverein und hätten uns deswegen wahrscheinlich dazu bereit erklärt, die Handballer aufzunehmen. Eine Entscheidung unseres Vorstands gab es dazu ja noch nicht.“

    Einen Kommentar zum Thema lesen Sie hier: Hält der Burgfrieden?

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