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Landsberg: Ein starkes Kulturbüro und weniger Bürokratie für Landsberg

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Ein starkes Kulturbüro und weniger Bürokratie für Landsberg

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    Tom Bohn ist seit Mai Mitglied des Landsberger Stadtrats. Der FDP-Politiker ist im echten Leben Regisseur und organisiert das Independent Film Festival Snowdance. Er will die Kulturarbeit in Landsberg auf neue Beine stellen.
    Tom Bohn ist seit Mai Mitglied des Landsberger Stadtrats. Der FDP-Politiker ist im echten Leben Regisseur und organisiert das Independent Film Festival Snowdance. Er will die Kulturarbeit in Landsberg auf neue Beine stellen. Foto: Bohn

    Kultur und Corona: Ein schwieriges Thema, das sagen alle Kulturschaffenden. Der FDP-Stadtrat und Kulturreferent Tom Bohn sieht aber noch andere Probleme in der Landsberger Kulturarbeit. Er wünscht sich ein starkes Kulturbüro mit allen Befugnissen. Das Konzept stellt die Landsberger FDP jetzt auf ihrer Homepage vor. Tom Bohn ist Autor, Regisseur und der Chef des Independent Film Festivals Snowdance. Er erläutert in diesem Konzeptpapier seine Vorstellung der Weiterentwicklung des Kulturbetriebs für Landsberg.

    Eine lebendige Kulturlandschaft

    „Die FDP Landsberg begrüßt und unterstützt dieses Konzept ausdrücklich, um Künstlern und Kulturschaffenden weiterhin eine Plattform für eine lebendige Kulturlandschaft in Landsberg zu ermöglichen“, heißt es auf der Homepage.

    Lücken in der Koordination

    In Landsberg gebe es seit Längerem Lücken in der Koordination des städtischen Kulturbetriebs. Das Kulturbüro werde als Hauptkoordinator des städtischen Kulturbetriebs, auch in der Zusammenarbeit mit anderen Verwaltungseinheiten und Kulturakteuren, nicht immer wahrgenommen. Tom Bohn sieht in seinem Konzept aber Chancen für eine Weiterentwicklung trotz Corona: Durch die harte Unterbrechung wegen der Corona-Maßnahmen entstehe gerade eine kulturelle Pause in Landsberg, die man zur Weiterentwicklung der Strukturen nutzen könnte. Verständlich sei aber auch der Wunsch der Verwaltung, so lange mit den bisherigen Strukturen weiterarbeiten zu können, bis die Corona-Krise ausläuft.

    Neue Regelungen schaffen

    „Eine mittelfristige Umsetzung des Konzepts sollte aber denkbar sein“, so schreibt Bohn. Bisher sei das wie folgt geregelt: Der Kulturausschuss sei in dem „Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss“ untergebracht. „Gut ist, dass dieser Ausschuss inzwischen beschließen darf. Nicht optimal ist allerdings, dass die Kultur mit weiteren Bereichen behandelt wird, die mit dem oben definierten Begriff Kultur nur am Rande etwas zu tun haben“, heißt es in dem Papier.

    Ausschuss Es wäre gut, den Kulturausschuss in Zukunft als eigenständigen Ausschuss zu führen und auch beschließen zu lassen. Die Stadt habe dafür neuerdings zwei ehrenamtliche Kulturreferenten. Einen Referenten für die Hochkultur und einen für die populäre Kultur, so nennt es Bohn. Diese Trennung mache Sinn und sollte auch zukünftig, ohne Ansehen der Personen, weitergeführt werden. Im Moment sind die Stadträte Tom Bohn und Axel Flörke damit betraut.

    Effektives und erfolgreiches System

    Kulturbüro Das Kulturbüro sei Landsbergs „effektivstes und auch erfolgreichstes Instrument zur Organisation und Verbreitung von Kultur“. Es sollte gestärkt werden und in seiner Funktion deutlicher als der Dreh- und Angelpunkt der städtischen Kulturszene in den Vordergrund treten.

    Management Das Raum- und Veranstaltungsmanagement (eine Abteilung in der Verwaltung, die früher „FUN“ hieß und auch die Landsberger Wiesn und das Sportzentrum mit organisiert) ist zurzeit zudem dem Ordnungsamt unterstellt. Diese Verbindung ist laut Bohns neuem Konzept für beide Seiten ungünstig. Das Ordnungsamt sollte sich darauf konzentrieren können, „kulturelle Konzepte erst nach deren Entstehung und Würdigung durch die städtischen Kultureinrichtungen durch Korrekturen zu unterstützen“. Das Raum- und Veranstaltungsmanagement sollte zudem in Zukunft dem Kulturbüro unterstellt werden. Auch die Neuorganisation des Kulturbüros sollte mit dessen Leitung erarbeitet werden. Es wäre dann die Anlaufstelle für jegliche, von der Stadt zu begleitende kulturelle Aktivität oder Kulturveranstaltung, auch und vor allem im öffentlichen Raum, der Säulenhalle und der neu entstehenden Kulturräume. So könnten Doppelbelegungen verhindert werden und man finde zu einer eigenen kulturellen Handschrift Landsbergs.

    Wie sollen künftig Absprachen laufen?

    Absprachen Wie die Absprachen laufen sollen: Die Oberbürgermeisterin schlägt einen monatlichen Jour fixe mit den Vertretern des Kulturbüros, des Raum- und Veranstaltungsmanagements, der Leitung des Jugendzentrums sowie den beiden Kulturreferenten vor, um eine einheitliche Terminplanung, einen Erfahrungsaustausch und ein abgestimmtes Vorgehen der verschiedenen Stellen zu erreichen.

    Wünschenswert wäre auch, so das Statement der FDP, die Schaffung eines Kulturbeirats (als beratendes Organ), der sich vor allem aus externen Kreativen zusammensetzt. Es soll ein Blick von außen auf die Landsberger Kulturszene geworfen werden, um eine interne Betriebsblindheit bei wichtigen Projekten und Entscheidungen auszuschließen. Der Kulturrat könnte sich wie folgt zusammensetzen: drei bis vier externe Kreative aus dem Bereich Kultur, die beiden Kulturreferenten und die Leitung des Kulturbüros.

    Warum das Papier auf der Homepage der FDP steht, im Stadtrat aber noch nicht beraten wurde, dazu sagt Kreisrätin Ulla Schäfer: „Das ist den einzelnen Stadträten vorgestellt worden und wurde in Teilen auch begrüßt. Allerdings wurde es noch nicht im Stadtrat selbst diskutiert.“ Die FDP würde es wichtig für Landsbergs Zukunft finden, wenn es dort besprochen werden würde.

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