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Landsberg: Ein neuer Manager fürs Klinikum

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Ein neuer Manager fürs Klinikum

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    Das Klinikum Landsberg hat einen neuen Vorstand. Mit Marco Woedl präsentierte Landrat Thomas Eichinger gestern den künftigen Chef des 221-Bettenhauses der Grund- und Regelversorgung. Der 43-jährige gebürtige Rothenburger (ob der Tauber) wird damit ab dem 1. April Nachfolger von Peter Rahn, von dem man sich im Juli vergangenen Jahres getrennt hatte.

    Marco Woedl würde schon allein optisch einen Manager abgeben, und genau das ist er auch. Der Betriebswirt (FH) studierte in Nürnberg und Würzburg, das letzte Jahr Krankenhausmanagement in den USA. Seine Abschlussarbeit (Diplom) befasste sich mit „Controlling im Krankenhaus“ und war laut Woedl eine der ersten Arbeiten dieser Art in Deutschland. Und genau das soll jetzt dem Landsberger Klinikum zugutekommen, denn das Akutkrankenhaus mit rund 700 Mitarbeitern war in der jüngsten Zeit „etwas stärker defizitär, als geplant“, räumt Landrat Thomas Eichinger ein. Aus diesem Grund war das Anforderungsprofil für die Bewerber eindeutig: „Wir wollten einen erfahrenen Klinikmanager, der vor allem profunde Kenntnisse im Bereich der privaten wie auch kommunalen Trägerschaft hat.“ Jährlich werden am Klinikum über 12000 Patienten stationär und über 23000 ambulant behandelt.

    Die bisherigen Stationen von Marco Woedl scheinen dieses Anforderungsprofil optimal zu treffen. Die ersten Erfahrungen sammelte er 1994 in Bad Aibling, wo er viereinhalb Jahre wirkte, bevor er 2001 nach Pfaffenhofen wechselte und dort als stellvertretender Geschäftsführer die Prokura erhielt. Von 2008 bis 2014 übernahm er den Posten des Geschäftsführers und wechselte dann als Geschäftsführer an die Asklepios Klinik Lindenlohe (bei Regensburg), wo er bis zuletzt die Geschicke der orthopädischen Spezialklinik mit 200 Mitarbeitern verantwortete. Die Zahlen der Klinik in Landsberg kennt er seit einiger Zeit. Doch Marco Woedl bleibt bei der Nennung seines mittelfristigen Ziels im optimistischen Modus: „Eine schwarze Null darf es schon sein.“ Wie er das Ziel erreichen will? „Zunächst müssen wir unsere Hausaufgaben intern machen“, deutet er an, dass er sich ab dem 1. April einen genauen Einblick im Haus verschaffen wird. Dies werde durch „viel Kommunikation und viel interne Arbeit“ geschehen.

    Dabei werden vermutlich die unter Interims-Vorstand und Personalchefin Sandra Zeiler erprobte Maßnahme, den behandelnden Ärzten eine Codierassistentin zur Seite zu stellen, eine der ersten Maßnahmen sein, dem zunehmenden Kostendruck zu mindern.

    Dazu könnte auch ein bereits begonnener Prozess der Prüfung eines Klinikverbundes seinen Teil beitragen, wenngleich dieser laut Marco Woedl nur als ein Baustein für künftige Optimierungen zu sehen sei. Das Landsberger Haus hält nicht nur der Landrat, sondern auch der künftige Vorstand für groß genug, um lebens- und überlebensfähig zu sein. Nichtsdestotrotz gab Thomas Eichinger gestern auch bekannt, dass die Landräte der Landkreise Weilheim-Schongau, Landsberg und Fürstenfeldbruck zusammen mit den Klinikverwaltungen erste Gespräche bezüglich eines solchen Klinik-Verbundes geführt hätten, um „möglichst frühzeitig auf die sich abzeichnenden Entwicklungen“ zu reagieren. Einer der Auslöser dafür ist das 2015 verabschiedete Krankenhausstrukturgesetz. Um Vorgaben wie etwa ein Mindestmaß medizinischer und pflegerischer Kompetenz zu erfüllen, benötige eine Klinik genügend Patienten. Ein Weg dahin könnten Kooperationen und Schwerpunktbildungen sein. Die Verwaltungs- und Aufsichtsgremien der drei Kliniken hätten auf alle Fälle zugestimmt, dass zunächst ein Konzept für einen Klinikverbund ausgearbeitet werde.

    Marco Woedl lebt derzeit in München. Der Vertrag mit dem Klinikum Landsberg hat eine Laufzeit von fünf Jahren.

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