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Landsberg: Ehemalige Pflugfabrik: Jetzt geht’s los mit dem neuen Stadtviertel

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Ehemalige Pflugfabrik: Jetzt geht’s los mit dem neuen Stadtviertel

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    Der Karl-Schrem-Bau ist das einzige Gebäude der ehemaligen Pflugfabrik, das noch steht. Eine Sanierung ist wohl zu kostspielig. Deshalb soll auch dieser Bau abgerissen, jedoch wieder authentisch nachgebaut werden.
    Der Karl-Schrem-Bau ist das einzige Gebäude der ehemaligen Pflugfabrik, das noch steht. Eine Sanierung ist wohl zu kostspielig. Deshalb soll auch dieser Bau abgerissen, jedoch wieder authentisch nachgebaut werden. Foto: Julian Leitenstorfer

    Jetzt wird es ernst auf dem Gelände der ehemaligen Pflugfabrik in Landsberg: Am Donnerstag erfolgte der symbolische Spatenstich auf dem großen Areal an der Von-Kühlmann-Straße. Dort entsteht in den nächsten Jahren beim Projekt „Urbanes Leben am Papierbach“ ein neues Stadtviertel, in dem einmal rund 1500 Menschen leben sollen. Ab sofort beginnen in dem ersten Baufenster des rund 5,7 Hektar großen Areals die ersten Arbeiten. Neuigkeiten gab es bei dem Termin in Sachen zum Karl-Schrem-Bau.

    Jetzt sieht man bald Baufortschritte

    Ein riesiger Bohrkran stand im frühen Morgennebel vor dem verlassenen Karl-Schrem-Bau, dem einzigen Überbleibsel der ehemaligen Pflugfabrik. Aber das schwere Gerät nahm den Haupakteuren nicht die Arbeit ab. Neben Investor Michael Ehret vom Projektpartner „ehret+klein“ und Oberbürgermeister Mathias Neuner griffen auch Stadtbaumeisterin Birgit Weber und Justiziarin Petra Mayr-Endhart zum Spaten und schaufelten an diesem kalten und nebligen Oktobermorgen ein bisschen Kies. „Wir freuen uns riesig, dass es losgeht. Von jetzt an geht es schnell“, sagte Michael Ehret.

    Er ist gemeinsam mit Stefan Klein Geschäftsführer des Projektpartners der Stadt. Er blickte kurz auf die bisherigen zeitlichen Abläufe zurück, die 2015 in einem städtebaulichen Ideenwettbewerb gipfelten. Beide Seiten – Projektpartner und Stadt – sprachen von vertrauensvoller und professioneller Zusammenarbeit. „Die Satzung für den Bebauungsplan war in Rekordzeit erlassen“, sagte Oberbürgermeister Mathias Neuner in diesem Zusammenhang und betonte die Wichtigkeit des Projekts.

    Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie vom Abriss:

    4000 Lkw-Ladungen Kies und Altlasten wurden weggefahren

    Auf dem Gelände der ehemaligen Pflugfabrik entstünde mehr als Wohnraum. „Hier entsteht urbanes Leben mit Veranstaltungsräumen, Gewerbe, Restaurants, Einzelhandel, einem Steg über den Lech – das ist eine Stärkung für alle. Wir freuen uns, dass sie uns was Tolles bauen“, sagte das Stadtoberhaupt an die Projektpartner gewandt. Um den hatte es in den vergangenen Monaten einige Gerüchte in der Stadt gegeben. Von einem Rückzug war hinter vorgehaltener Hand die Rede. Aber im Juli räumte Michael Ehret im Stadtrat mit den Gerüchten auf: „Das Projekt wird nicht verkauft“, betonte er damals (Urbanes Leben: Investor zieht sich nicht zurück). Die Finanzierung sei durch die örtliche Sparkasse und die Bayern LB gesichert. Rein optisch hatte sich seit dem Abriss der ehemaligen Pflugfabrik-Gebäude im Sommer 2017 auf dem Gelände kaum etwas getan, was die Gerüchte wohl auch befeuert hatte. Jedoch waren allein 4000 Lkw-Ladungen Kies und Altlasten weggefahren worden, wie Michael Ehret sagte. Zudem sei der Papierbach verlegt worden.

    Die Arbeiten für den neuen Lechsteg beginnen auch im Frühjahr

    „Das ruhige Arbeiten hier hat die Landsberger vielleicht beunruhigt. Aber jetzt wird es hier laut und der Beton fließt“, so Ehret weiter. Denn mit dem symbolischen Spatenstich wurden die Vorarbeiten zum Ausheben der Baugruben für die Baufelder A1 Süd und B2 eingeläutet. Direkt an der Von-Kühlmann-Straße werden die ersten beiden Wohn- und Geschäftshäuser mit rund 131 Wohn- und je vier Gewerbeeinheiten entstehen und bis 2020 fertiggestellt werden. Im Frühjahr 2019 soll mit dem Hochbau begonnen werden, dann ist auch der Baustart für den neuen Lechsteg geplant.

    Wann die Abrissbirne für den Karl-Schrem-Bau anrückt, ist hingegen offen. Wie berichtet, ist die Schadstoffbelastung in dem einzigen verbliebenen Gebäude der ehemaligen Pflugfabrik hoch. Offenbar zu hoch, um es wirtschaftlich sanieren zu können, wie am Rande des Spatenstichs bekannt wurde. Deshalb soll ein Ersatzgebäude errichtet werden, das dem aktuellen Bau so gut wie möglich nachempfunden werden soll.

    Rund ein Drittel wird sozialer Wohnraum

    Die Preispolitik sorgte zuletzt in Landsberg für Gesprächsstoff. Pro Quadratmeter werden je nach Lage zwischen 4800 und 6800 Euro aufgerufen. „Das sind bei Weitestem nicht die teuersten Preise in Landsberg“, sagte Michael Ehret und OB Mathias Neuner verwies dabei auf ein Bauprojekt am Schongauer Dreieck. Die Baupreise müssten erwirtschaftet werden und „ehret+klein“ würden nicht nur den Lechsteg finanzieren, sondern auch beispielsweise neues Jugendzentrum und die auf dem Areal geplanten Kindertagesstätten. Zudem müssten auch die am Papierbach angebotenen Sozialwohnungen in alles miteinkalkuliert werden. Rund ein Drittel der Wohnfläche soll für geförderten Miet- und Eigentumswohnungsbau realisiert werden.

    Laut Michael Ehret läuft der Verkauf bereits gut. „Wir haben viele Landsberger mit Kaufanfragen. Die ersten Reservierungen werden im Oktober notariell beurkundet.“ Um den Vertrieb weiter vorantreiben zu können, hofft der Projektpartner auf schnelle Genehmigungen der nächsten Bauschritte.

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