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Landsberg: Die Odyssee des bulgarischen Sattelaufliegers

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Die Odyssee des bulgarischen Sattelaufliegers

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    Die Zulassungsstelle wollte den Sattelauflieger nicht zulassen.
    Die Zulassungsstelle wollte den Sattelauflieger nicht zulassen. Foto: Thorsten Jordan

    Michael Kemény hat viel zu erzählen. Der Inhaber eines Landsberger Abschleppdienstes erlebt bei der täglichen Arbeit so einiges. Doch diese Geschichte ist etwas Besonderes. Es ist die Geschichte eines bulgarischen Sattelaufliegers, der zwei Jahre lang auf einem Parkplatz bei Jedelstetten stand und nun verkauft werden sollte. Denn Kemény hatte den Lkw-Anhänger via Kaufvertrag für 300 Euro vom Landratsamt erworben. Doch dort wollte man ihn jetzt nicht zulassen, was den Unternehmer auf die Palme brachte. Am Ende fand sich aber doch noch eine Lösung.

    Die Staatsstraße zwischen Klosterlechfeld und Geltendorf ist auch als „Panzerstraße“ bekannt. Bei Jedelstetten gibt es eine kleine Parkbucht. Dort stand der Sattelauflieger zwei Jahre lang. In dieser Zeit wurde er immer wieder geplündert, am Ende war er gerade Mal noch ein paar hundert Euro wert. Irgendwann sorgte sich das Straßenbauamt Weilheim um die Sicherheit auf der

    Wolfgang Müller, der Pressesprecher des Landratsamtes, kennt den Fall. Es sei ein „seltener Fall“. Er bestätigt, dass das Landratsamt mit Kemény einen Kaufvertrag abgeschlossen hat. Zuvor sei in einem Gutachten der Wert des Sattelaufliegers festgestellt worden. Mit Unterzeichnung des Vertrages sei Michael Kemény Eigentümer des Anhängers geworden. Die bulgarische Firma, auf die der Anhänger ursprünglich zugelassen war, hatte sich auf die wiederholten Anfragen des Landratsamtes nicht gemeldet.

    Ende November wollte der Landsberger Unternehmer den Sattelauflieger verkaufen. Endlich hatte er einen Käufer gefunden. Zuvor brachte er den Anhänger noch zum TÜV. Beleuchtung, Bremsen und sonstiges wurden überprüft. Kostenfaktor: rund 2500 Euro. Der Auflieger wurde als verkehrssicher eingestuft. Doch jetzt stellte sich die Zulassungsstelle am Landratsamt quer. Deren Anfrage über das Kraftfahrtbundesamt bei den bulgarischen Behörden habe ergeben, dass der Sattelauflieger nicht veräußert werden dürfe.

    Uber diese Nachricht war Michael Kemémy wenig erfreut. Er stellte daraufhin seine TÜV-Kosten und die 300 Euro in Rechnung, für die er den Sattelauflieger erworben hatte. Dem Landratsamt stellte er bis gestern Nachmittag ein Ultimatum. Sollte er keine Antwort erhalten, werde er den Sattelauflieger vor dem Landratsamt abstellen. Gleichzeitig informierte er die Presse.

    Auf Nachfrage unserer Zeitung wurde das Landratsamt aktiv. Andreas Graf, in Abwesenheit von Landrat und Stellvertreter, Vertreter des Landrats im Amt, Abteilungsleiterin Maria Matheis und Sachgebietsleiter Christof Weh berieten über den Fall. Das Ergebnis teilte Pressesprecher Müller mit. Nach deutschem Recht sei Michael Kemény Eigentümer des Sattelaufliegers. Zudem sei der Anhänger verkehrssicher. Also könne er auch zugelassen werden. Das soll nun auch in den nächsten Tagen über die Bühne gehen.

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