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Landsberg: Das Landsberger Gesundheitsamt steht ohne Leitung da

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Das Landsberger Gesundheitsamt steht ohne Leitung da

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    Dr. Birgit Brünesholz und Landrat Thomas Eichinger.
    Dr. Birgit Brünesholz und Landrat Thomas Eichinger. Foto: Thorsten Jordan (Archivfoto)

    Kaum ein Sachgebiet im Landratsamt treffen die Auswirkungen der Corona-Pandemie so hart wie das Gesundheitsamt. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Zahl der Mitarbeiter um das Vierfache an, täglich gilt es neue Vorgaben umzusetzen und Aufgaben zu koordinieren. Doch an der Spitze ist Dr. Birgit Brünesholz eine Einzelkämpferin. Seit November 2018 leitet die eigentliche Stellvertreterin das Landsberger Gesundheitsamt kommissarisch. Die Nachbesetzung der Leitungsstelle lässt auf sich warten. Welche Gründe das hat.

    Infektionsschutz, Trinkwasserschutz, Schulgesundheit, Badegewässer, Amtsarzt, Schwangeren- und Suchtberatung – die Liste der Aufgabengebiete eines Gesundheitsamts ist schon in normalen Zeiten lang. Seit der Corona-Pandemie haben sich die Schwerpunkte allerdings verschoben, wie Wolfgang Müller, der Pressesprecher des Landratsamts, sagt. Statt 20 Mitarbeitern und ein bis zwei Ärzten, gehören aktuell 78 Mitarbeiter und vier Ärzte zum Sachgebiet – darunter auch die Mitarbeiter des Contact-Tracing-Teams, die im Pandemiezentrum in Penzing die Kontaktverfolgung übernehmen.

    Die Bundeswehr (im Foto Stabsunteroffizier Kevin Loibl vom Gebirgsversorgungsbataillon 8, unterstützt das Contact-Tracing-Team im Pandemiezentrum in Penzing.
    Die Bundeswehr (im Foto Stabsunteroffizier Kevin Loibl vom Gebirgsversorgungsbataillon 8, unterstützt das Contact-Tracing-Team im Pandemiezentrum in Penzing. Foto: Thorsten Jordan

    Koordination, Mitarbeiterrekrutierung, Aufgabenverteilung, Kontakthalten zu Robert-Koch-Institut, Landesamt für Gesundheit und Klinikum sowie Beschwerdestelle für Corona-Infizierte und Kontaktpersonen, all das sind aktuell Aufgaben von Birgit Brünesholz. Wenn sie Urlaub nimmt oder erkrankt, müsse Landrat Thomas Eichinger eine Vertretung bestellen, wie Pressesprecher Müller sagt. Zuletzt habe diese Aufgabe die Ärztin Dr. Sabine Bachmann übernommen. „Wir hoffen daher, dass die Nachbesetzung so schnell wie möglich über die Bühne geht“, sagt Wolfgang Müller.

    Auch eine Landtagsabgeordnete aus Kaufering ist aktiv geworden

    Die Stellenbesetzung beim Gesundheitsamt in Landsberg beschäftigt am heutigen Dienstag auch den Landtagsausschuss für Fragen des öffentlichen Dienstes. Dort wird eine entsprechende Eingabe in nicht öffentlicher Sitzung behandelt. Auch die Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel (Grüne) aus Kaufering hat sich der Sache angenommen und beim Landtagsbeauftragten des Gesundheitsministeriums, Dr. Peter Schauder, nachgefragt.

    Das Sachgebiet Gesundheitsamt ist Teil des staatlichen Landratsamts. Die Nachbesetzung der Stelle ist also Aufgabe des Ministeriums. Bis November 2018 hatte Dr. Nathalie Wildner die Leitung inne. Sie hatte die Aufgabe 2016 von Dr. Lorenz Schröfl übernommen. Über ihr Ausscheiden wird vonseiten des Landratsamts keine Aussage getroffen. Nach Informationen unserer Zeitung musste mit der Nachbesetzung zunächst abgewartet werden, ob Wildner wieder zurückkehrt.

    Für die Stelle in Landsberg gibt es drei Bewerber

    In seinem Brief an die Landtagsabgeordnete und Kreisrätin Gabriele Triebel berichtet Peter Schauder über den aktuellen Stand der Dinge. Die vakante Leitungsstelle sei ausgeschrieben worden. Auf die Ausschreibung seien drei Bewerbungen eingegangen. Das Landratsamt habe Gespräche mit allen Bewerbern geführt und einen Vorschlag zur Nachbesetzung gemacht. Laut Landratsamt hat das Ausschreibungsverfahren im Juni begonnen.

    Doch wieso dauert das Verfahren so lange? Bei der Übertragung höherwertiger Dienstposten sei nach dem Leistungsgrundsatz zu verfahren, schreibt Peter Schauder. „Für eine Auswahlentscheidung kommt der letzten dienstlichen Beurteilung ausschlaggebende Bedeutung zu.“ Bei allen drei Bewerbern liege zwar eine aktuelle Beurteilung vor, diese unterscheide sich jedoch hinsichtlich des Beurteilungszeitraums, sodass die Beurteilungen nicht mehr als vergleichbar angesehen werden könnten. Das Gesundheitsministerium habe die Regierung von Oberbayern darum gebeten, neue Beurteilungen zu erstellen. Bislang würden diese nicht vorliegen. „Sobald dies der Fall ist, wird das Verfahren zügig zum Abschluss gebracht werden können“, schreibt Schauder.

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