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Landsberg: Corona in Landsberg: Die schwierige Suche nach Kontaktpersonen

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Corona in Landsberg: Die schwierige Suche nach Kontaktpersonen

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    Im Pandemiezentrum auf dem ehemaligen Gelände des Fliegerhorsts Penzing werden Corona-Tests durchgeführt.
    Im Pandemiezentrum auf dem ehemaligen Gelände des Fliegerhorsts Penzing werden Corona-Tests durchgeführt. Foto: Thorsten Jordan

    Bund und Länder haben sich am Dienstag auf regionale Gegenmaßnahmen verständigt, wenn die Corona-Neuinfektionszahlen in Landkreisen bestimmte Schwellenwerte übersteigen. Dann soll es in diesen Regionen etwa Beschränkungen bei der Teilnehmerzahl von privaten Feiern geben. Der Landkreis Landsberg ist derzeit weit davon entfernt, diese Schwellenwerte zu übersteigen. Aktuell gibt es laut Auskunft des Landratsamts acht Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden und deswegen in Quarantäne sind. Keine leichte Aufgabe ist es mitunter, deren Kontaktpersonen ausfindig zu machen.

    Das Infektionsgeschehen in einem Landkreis wird über die Sieben-Tage-Inzidenz bewertet. Dieser Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen es in den vergangenen sieben Tagen gegeben hat – hochgerechnet auf 100.000 Einwohner. Der Warnwert liegt bei 50, der Frühwarnwert bei 35 Fällen. Im Landkreis ist er derzeit bei 7,5. Die meisten der zuletzt positiv Getesteten zeigen laut Gesundheitsamt keine schweren Symptome der Erkrankung, es gebe nur einige wenige milde Verläufe, die Mehrzahl habe aber keine Symptome. Der letzte Patient, der aufgrund seiner Corona-Erkrankung im Klinikum gestorben ist, datiert von Ende April.

    Im Schnitt werden 4,67 Kontaktpersonen ermittelt

    In der jüngsten Sitzung des Kreistags berichteten Tobias Reinhold, der Abteilungsleiter soziale Angelegenheiten, und die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Birgit Brünesholz, über die aktuelle Corona-Lage im Landkreis. Ein Thema war das „Contact Tracing Team“, das die Kontaktpersonen der positiv Getesteten ermittelt. „Wir ermitteln im Durchschnitt 4,67 Kontakte pro Person“, sagte Brünesholz. Dabei seien aber auch die Monate des Lockdowns miteingerechnet, in denen die Menschen nur wenige Kontakte hatten, sagte Amtsarzt Dr. Manuel Müller-Hahl.

    Die 17 Mitarbeiter des „Contact Tracing Teams“ seien rund um die Uhr im Einsatz. „Wir gehen jedem Kontakt nach. Kein Tag wird beendet, ohne dass alle Betroffenen informiert sind“, so Müller-Hahl. Positive Testergebnisse werden direkt an das Gesundheitsamt gemeldet, das dann umgehend alle weiteren Schritte veranlasst. Dabei werde mitunter „Detektivarbeit“ geleistet. Denn die Gesundheitsämter sollen die Infektionsketten nachvollziehen und alle Kontaktpersonen einer infizierten Person ausfindig machen.

    An der Grenze der Belastbarkeit

    Die Mitarbeiter des Teams müssen mithilfe des Infizierten herausfinden, mit wem dieser in letzter Zeit Kontakt hatte, und die Adressen der Personen feststellen. Wenn sich dabei herausstellt, dass eine Person längeren Kontakt zum Patienten hatte, also sich infiziert haben könnte, dann müsse diese Kontaktperson in Quarantäne. Im Moment betrifft das 38 Personen im Landkreis. Doch die Mitarbeiter der „Contact Tracing Teams“ seien an der Grenze der Belastbarkeit, wie in der Sitzung gesagt wurde. „Wenn uns eine Welle erwischt und wir auf einen Schlag 100 Personen ermitteln müssen, sind wir überfordert“, so Landrat Thomas Eichinger (CSU).

    Kreisrätin Renate Standfest (Grüne) berichtete aus eigener Erfahrung über die Arbeit des Testzentrums des Landkreises auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts in Penzing. Auch sie habe sich wegen eines Corona-Falls testen lassen müssen (mit negativem Ergebnis) und sei voll des Lobes für die Arbeit der Mitarbeiter. Sie habe schnell einen Termin erhalten und ebenso schnell das Ergebnis. Tobias Reinhold sagte, im Testzentrum könnten derzeit bis zu 300 Tests pro Tag durchgeführt werden – bis zu 1000 pro Tag seien möglich.

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