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Landsberg: Corona: Wo wird als Nächstes im Landkreis Landsberg gelockert?

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Corona: Wo wird als Nächstes im Landkreis Landsberg gelockert?

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    Die Kletterei in Kaufering plant die Wiedereröffnung.
    Die Kletterei in Kaufering plant die Wiedereröffnung. Foto: Thorsten Jordan (Archivfoto)

    Die Corona-Zahlen im Landkreis Landsberg bewegen sich seit einigen Tagen auf verhältnismäßig niedrigem Niveau. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert, der die Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage auf 100.000 Einwohner gerechnet angibt, ist derzeit bayernweit der viertbeste. Und während in einigen Nachbarlandkreisen die Inzidenz steigt und die zuletzt erlaubten Lockerungen bald schon wieder beendet sein könnten, dürfen sich die Bewohner zwischen Ammersee und Lech möglicherweise über mehr Freiheiten freuen.

    Was in Sachen Corona erlaubt ist, und was nicht, ist in der zwölften bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung geregelt. Wird in einem Landkreis mindestens zwei Wochen in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz von 100 nicht überschritten und erscheint die Entwicklung des Infektionsgeschehens stabil oder rückläufig – was im Landkreis Landsberg derzeit zutrifft –, so kann das Landratsamt im Einvernehmen mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium ab Montag, 22. März, weitere Öffnungen zulassen.

    Ab Montag könnte auch die Außengastronomie unter Auflagen öffnen. Unser Archivfoto zeigt den "Mohren" in Landsberg.
    Ab Montag könnte auch die Außengastronomie unter Auflagen öffnen. Unser Archivfoto zeigt den "Mohren" in Landsberg. Foto: Thorsten Jordan (Archivfoto)

    Was wäre dann alles möglich? Zum Beispiel die Öffnung der Außengastronomie mit vorheriger Terminbuchung. Zudem müsste dokumentiert werden, wer bewirtet wird, damit eine Kontaktnachverfolgung möglich ist. Sitzen an einem Tisch Personen aus mehreren Hausständen, müssen die Gäste laut Verordnung einen tagesaktuellen Schnell- oder Selbsttest vorlegen. Für den Landsberger Gastronomen Claus Moritz („Hellmairs“, „Waitzingers“) ist das alles noch zu unsicher. „Was ist, wenn die Zahlen wieder ansteigen und wir nach drei Tagen wieder schließen müssen?“ Moritz hätte es besser gefunden, noch bis nach Ostern zu warten und dann richtig aufmachen zu können.

    Das Olympia-Filmtheater in Landsberg bleibt vorerst zu

    Bleiben die Zahlen im Landkreis stabil unter 100, wäre auch die Öffnung von Theatern und Kinos möglich. Die Besucher müssten dann einen tagesaktuellen Schnell- oder Selbsttest vorlegen. Rudolf Gilk, Inhaber des Olympia-Filmtheaters in Landsberg, will wegen der weiter unsicheren Corona-Lage noch abwarten. „Es bringt nichts, wenn wir zwei Tage öffnen und dann wieder schließen müssen.“ Damit folge er dem Rat des Verbands HDF Kino. Laut dessen Einschätzung sei frühestens nach Ostern, vielleicht erst im Juli wieder ein regulärer Betrieb möglich, sagt Rudolf Gilk.

    Auch das Cineplex in Penzing wird vorerst nicht öffnen – genauso wie die weiteren Standorte, die von der „Kino Gruppe Rusch“ betrieben werden. „Wir freuen uns sehr, dass uns die Politik beim aktuellen Öffnungsszenario bereits mit einem konkreten und sehr frühen Termin bedacht hat. Zumindest Teile der Kultur können nun auf eine baldige Wiedereröffnung hoffen,“ sagt Alexander Rusch von der Inhaberfamilie. Allerdings benötigten die Kinos und natürlich auch der Filmverleih Planungssicherheit, um ein flächendeckendes Angebot an Filmen zu ermöglichen. „Ohne Filme kein Kino, ohne Kinos keine Filme, das ist unser Dilemma.“ Es lohnt sich Ruschs Meinung nach, etwas zu warten – auch im Hinblick auf konstant niedrige Inzidenzen, um das Risiko erneuter Schließungen zu minimieren.

    Im Landsberger Stadttheater sind bis Ostern zwei Aufführungen geplant

    Das Landsberger Stadttheater wird ebenfalls noch nicht voll durchstarten. „Die Leute, die zu uns kommen, sollen sich wohl und sicher fühlen. Wir machen nichts auf Biegen und Brechen“, sagt der künstlerische Leiter Florian Werner. Bis Ostern seien nach aktuellem Stand nur zwei Aufführungen des Landestheaters Schwaben in Memmingen geplant. Anschließend sei der Spielplan auch wegen der vielen Verschiebungen „recht üppig“ bestückt. „Wir müssen uns natürlich nach der Corona-Lage richten.“

    Zu den weiteren möglichen Lockerungen gehören auch kontaktfreier Sport im Innenbereich sowie Kontaktsport unter freiem Himmel. Alles ist laut Verordnung aber nur unter der Voraussetzung möglich, dass alle Teilnehmer über einen tagesaktuellen Schnell- oder Selbsttest verfügen. Sport im Innenbereich ist unter anderem in der Kletterei in Kaufering möglich. Inhaber Markus Wasserle will am Samstag entscheiden, ob geöffnet wird oder nicht. „Wir könnten jederzeit loslegen. Das Hygienekonzept steht“, sagt er.

    Die Kletterei in Kaufering will stufenweise öffnen

    Markus Wasserle plant eine stufenweise Öffnung. Möglich sei, dass zunächst die etwa 1000 Mitglieder wieder klettern oder bouldern dürfen, natürlich nur nach Terminvereinbarung. Weiterhin geschlossen bleibe jedoch der Indoor-Spielplatz und das an die Kletterei angeschlossene Restaurant, das weiterhin Essen to go anbieten werde.

    Aufgrund der niedrigen Inzidenzwerte stehen im Landkreis Landsberg Lockerungen an. Das Lechtalbad bleibt aber zu.
    Aufgrund der niedrigen Inzidenzwerte stehen im Landkreis Landsberg Lockerungen an. Das Lechtalbad bleibt aber zu. Foto: Thorsten Jordan (Archivfoto)

    Eine Entscheidung über weitere Lockerungen will das Landratsamt spätestens am Donnerstag treffen, wie Pressesprecher Wolfgang Müller auf Nachfrage sagt. Mögliche Öffnungsschritte müssten mit dem Gesundheitsministerium abgesprochen werden. Voraussetzung sei, dass der Inzidenzwert nicht deutlich ansteigt. Sollte er bis zum 24. März konstant unter 50 bleiben, wären sogar zusätzliche Lockerungen denkbar. Dann könnte zum Beispiel im Außenbereich von Gaststätten auch ohne Terminvereinbarungen bewirtet werden und dann wäre auch Kontaktsport im Außenbereich (zum Beispiel Fußball) möglich. Zuletzt war der Inzidenzwert im Landkreis am 9. März über 50. Freizeiteinrichtungen wie das Lechtalbad fallen derzeit nicht unter den Lockerungsbereich.

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