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Landsberg: Boarding-House: Übernachten im Landsberger Industriegebiet?

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Boarding-House: Übernachten im Landsberger Industriegebiet?

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    Auf diesem Grundstück an der Ecke Albert-Einstein Straße/Ohmstraße soll das Boarding-House entstehen.
    Auf diesem Grundstück an der Ecke Albert-Einstein Straße/Ohmstraße soll das Boarding-House entstehen. Foto: Thorsten Jordan

    Auf einem derzeit noch bebauten Grundstück im Landsberger Industriegebiet Nord könnte in nächster Zeit ein Boarding-House errichtet werden. Denn der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss des Stadtrats stimmte dem Antrag auf Vorbescheid für einen Neubau mit 9:4 Stimmen zu. Nicht einverstanden sind Verwaltung und Stadträte allerdings mit der Größe des an der Ecke Albert-Einstein-Straße/Ohmstraße geplanten Gebäudes.

    In einem Boarding-House werden Zimmer oder Apartments mit hotelähnlichen Leistungen in meist städtischer Umgebung vermietet. Im Gegensatz zu einer Pension oder einem Hotel ist in einem Boarding-House aber ein längerer Aufenthalt geplant. In einem Industriegebiet ist eine solche Wohnnutzung jedoch eigentlich nicht zulässig, wie die Stadtverwaltung in der Sitzungsvorlage für die Stadträte mitteilt. Für eine Nutzung als Boarding-House sei dabei die gewerbliche Ausrichtung des Betriebs maßgeblich. „Das Wohnen darf demnach nur auf kurze Zeit und nicht auf Dauer angelegt sein“, sagte Claus Müller vom Bauordnungsamt in der Sitzung. Das bedeute, dass der Gast beispielsweise keine Möglichkeit haben soll, Speisen im eigenen Zimmer zuzubereiten, wodurch er unabhängig wäre von den für eine Hotelnutzung typischen Einrichtungen wie Frühstücksraum oder Speisesaal.

    Beim Bau einer Tiefgarage gibt es Probleme

    Für die Nutzung als Hotel sind laut Bauordnungsamt zudem rund 85 Stellplätze nachzuweisen. Der Antragsteller hatte darum gebeten, die Stellplätze in einer Tiefgarage unterbringen zu dürfen. Doch dazu seien Abweichungen von der Garagen- und Stellplatz-Verordnung zur Rampenneigung und zur Verwendung von Duplexparkern notwendig. Dies könne aus bauordnungsrechtlicher Sicht jedoch nicht genehmigt werden.

    Die angefragte Variante für eine Nutzung des Grundstücks für ein Alten- und Pflegeheim schließt die Stadtverwaltung aus. Auch wenn in einem Gewerbegebiet Einrichtungen für soziale und gesundheitliche Zwecke ausnahmsweise zugelassen werden könnten, stehe bei einer solchen Einrichtung klar das Wohnen im Vordergrund. Auch die Stadträte sahen in dieser Form der Nutzung an diesem Standort keinen Sinn.

    Die Landsberger CSU lehnt die Pläne ab

    Petra Ruffing (CSU) hielt den Standort auch für eine Nutzung als Boarding-House für nicht geeignet. Ihre Fraktion werde dem Antrag nicht zustimmen. Wolfgang Neumeier (UBV) sagte, ein Boarding-House lasse sich nicht mit der Nutzung in der Umgebung verbinden. Ganz anderer Meinung war Jonas Pioch (Landsberger Mitte). Die Gewerbetreibenden bräuchten ein solches Hotel, unter anderem für Arbeiter auf Montage oder Fortbildungen. „Damit stärken wir das Gewerbe“, so Pioch. Dieser Meinung schloss sich Stefan Meiser (ÖDP) an, dem allerdings die Dimensionen des Gebäudes zu groß sind.

    Am Ende stimmten die Ausschussmitglieder dem Bau eines Boarding-Houses mit 9:4 Stimmen grundsätzlich zu. Allerdings muss das Gebäude kleiner als im Antrag vorgesehen, errichtet werden. Die Nutzung als Alten- und Pflegeheim wurde abgelehnt.

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