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Landsberg/Berlin: Was "Lifeline"-Kapitän Reisch mit Horst Seehofer besprochen hat

Landsberg/Berlin

Was "Lifeline"-Kapitän Reisch mit Horst Seehofer besprochen hat

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    Claus-Peter Reisch (links) und Horst Seehofer in Denklingen. Nun haben sich der Flüchtlingsretter und der Bundesinnenminister in Berlin getroffen.
    Claus-Peter Reisch (links) und Horst Seehofer in Denklingen. Nun haben sich der Flüchtlingsretter und der Bundesinnenminister in Berlin getroffen. Foto: Thorsten Jordan (Archiv)

    Der Kapitän des zivilen Seenotrettungsschiffs "Lifeline", Claus-Peter Reisch, hat bei einem Treffen mit Bundesinnenminister Horst Seehofer für die Aufnahme von 150 Flüchtlingen aus Libyen geworben. Seehofer habe bei dem zweistündigen Gespräch am Donnerstagabend eine Prüfung zugesagt und wolle mit Ministern anderer Ressorts darüber sprechen, sagte der aus Landsberg stammende Reisch.

    Der CSU-Politiker habe sich die Lage vor der libyschen Küste und im Land schildern lassen und intensiv zugehört. "Es gibt dort in diesen Foltergefängnissen Frauen, Kinder und auch Männer, die wirklich bis aufs Blut gepeinigt sind", so Reisch. Eine Umsiedlung nach Deutschland aus humanitären Gründen könne mit Hilfe des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR erfolgen, um diesen Menschen ein menschenwürdiges Weiterleben zu ermöglichen, sagte Reisch.

    Reisch hatte Seehofer in Denklingen um einen Termin gebeten

    Der Landsberger hatte den Bundesinnenminister vor knapp zwei Wochen bei dessen Besuch beim Josefitag in Denklingen um ein Gespräch gebeten (Seehofer lädt "Lifeline"-Kapitän Reisch nach Berlin ein). Allerdings schien der Termin zwischenzeitlich zu platzen (Seeho(Seehofer lässt Termin mit "Lifeline"-Kapitän Reisch platzen).

    Die EU hatte zuvor entschieden, ihren Marineeinsatz vor der libyschen Küste zu stoppen und damit auch keine Migranten mehr aus Seenot zu retten. Die am Mittwoch offiziell bestätigte Entscheidung sieht vor, bei der Anti-Schleuser-Operation Sophia vorerst nur noch Luftaufklärung zu betreiben und libysche Küstenschützer auszubilden.

    Sticht Reisch mit der Lifeline in See?

    Grund für das Aus der Marineoperation ist, dass sich die Mitgliedstaaten nicht auf ein System zur Verteilung von aus Seenot geretteten Migranten einigen konnten. Die italienische Regierung hatte dies gefordert, weil Gerettete nach den aktuellen Einsatzregeln ausschließlich nach Italien gebracht werden.

    Wie Claus-Peter Reisch sagt, würde er mit der Dresdner Hilfsorganisation Lifeline die Rettung übernehmen. „Wir würden die Flüchtlinge auch mit der Lifeline aus Tripolis abholen.“ Dass das Seenotrettungsschiff von den maltesischen Behörden beschlagnahmt sei, das könne sich ändern. Reisch hat noch zwei weitere Wünsche genannt, über die - wie er sagt - aber Stillschweigen vereinbart worden sei. Reisch muss am 2. April wieder vor Gericht in Malta erscheinen, wo immer noch verhandelt wird, ob die Lifeline die korrekte Beflaggung hat. (smi/wimd/dpa)

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