Startseite
Icon Pfeil nach unten
Landsberg
Icon Pfeil nach unten

Landsberg: Beim Festival in Landsberg kommt trotz der strengen Regeln Stimmung auf

Landsberg

Beim Festival in Landsberg kommt trotz der strengen Regeln Stimmung auf

    • |
    Anna Mayr, Tanja Federl, Julia Rautengarten und Sandra Kraus machten ihrer Parzelle Party. Beim Picnic Sommer konnten bis zu fünf Personen einen Bereich buchen, dort herrschte dann auch keine Maskenpflicht.
    Anna Mayr, Tanja Federl, Julia Rautengarten und Sandra Kraus machten ihrer Parzelle Party. Beim Picnic Sommer konnten bis zu fünf Personen einen Bereich buchen, dort herrschte dann auch keine Maskenpflicht. Foto: Thorsten Jordan

    Es war das erste Festival nach dem Corona-Lockdown. An drei Tagen wurde auf dem Landsberger Schlüsselanger der Picnic Sommer gefeiert und Organisator Bastian Georgi wurde für seine Mühe belohnt: Am Freitag und Samstag waren praktisch alle 400 Tickets vergeben, nur der Sonntag war etwas schwächer besucht. Trotzdem ist Georgi zufrieden – die viele Arbeit habe sich gelohnt.

    An den Festivaltagen kamen die Besucher mit Stühlen, Tischen, Decken, Zelten oder einfach einem Bollerwagen, in dem alles verstaut war. „Die Idee ist genial, endlich kann man wieder Musik genießen“, meinte Ninos Ego aus Augsburg, der mit Freunden am Freitag gekommen war.

    Den Spaß ließen sich die Gäste beim Picnic Sommer auch nicht von den strengen Hygienevorschriften nehmen. „Die Parzellen sind groß genug, um hier auch zu tanzen“, sagte Julia Maier aus Landsberg, die ebenfalls am Freitag schon gekommen war. 20 Quadratmeter für fünf Personen waren es, zwischen den einzelnen Parzellen führten Einbahnstraßen über das Gelände, das war erst mal gewöhnungsbedürftig.

    Einen Umweg muss man in Kauf nehmen

    So für Julia Rautengarten und ihre Freundinnen, die mit einem voll bepackten Bollerwagen gekommen waren – und erst mal einen Umweg nehmen mussten, um in ihre Parzelle zu kommen. „Wir haben das letzte Ticket bekommen“, freute sich Julia Rautengarten, denn wie eine ihrer Freundinnen hatte sie sechs Monate Prüfungen hinter sich, und jetzt hieß es erst mal Feiern. „Wir haben Jacken, Decken, Kissen und Strohhalme dabei. Das Erfrischungsspray werden wir eher nicht brauchen“, meinte sie mit einem Blick zum Himmel, auf dem am Samstag teils dunkle Wolken zu sehen waren. Immerhin mussten sie sich aber auch nicht unter ihre wasserdichten Decken verkriechen, denn das Wetter spielte dann doch mit.

    Und die Gäste auch, wie Matthias Schuster, Chef von OZ-Security, bestätigte. „Man merkt, dass die Leute einfach froh sind, dass es wieder so etwas gibt. Alle halten sich an die Regeln“, sagte Schuster. Auch zu später Stunde habe es keine Probleme gegeben. „Es ist gut, dass hier kein Schnaps ausgeschenkt wird“, sagte Schuster.

    Für Verpflegung ist gesorgt

    Gut verpflegt wurden die Gäste dennoch: Neben Getränken gab es Foodtrucks mit Wurst, Fleisch oder auch Süßem. Aus Augsburg waren Sonja und Benjamin Eichner gekommen und boten Crêpes an. Die beiden betreiben die „Zirbelnuss Crêpes“ nebenberuflich, haben damit den Lockdown relativ glimpflich überstanden. „Aber wir freuen uns, jetzt nach einer gefühlten Ewigkeit wieder Crêpes machen zu können“, sagte

    In ihren Parzellen machten es sich die Besucher des Picnic Sommers bequem (oben).
    In ihren Parzellen machten es sich die Besucher des Picnic Sommers bequem (oben). Foto: Thorsten Jordan

    Für diesen Spaß sorgten mehrere DJs und Musiker. Am Samstag war Patrick Mielke alias DJ Sunshine kurzfristig eingesprungen. „Seit Corona war es heute das erste Mal, das ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl“, sagte der Berufs-DJ. Zwar habe er es während des Lockdowns mit Livestreams versucht, doch da habe die Atmosphäre gefehlt. „Aber hier sieht und spürt man, dass die Leute Spaß haben.“

    Hier finden Sie viele weitere Bilder vom Festival:

    Das bestätigte Jaroslava Melches aus Landsberg. „Es ist einfach perfekt. Ich war vor Kurzem in Tschechien, da habe ich mich nicht wohlgefühlt, da wurden keine Masken mehr getragen.“ Doch der Picnic Sommer sei „perfekt organisiert“, und dass sie ihre Maske aufsetzen muss, sobald sie ihre Parzelle verlässt, sei kein Problem: „Daran ist man doch schon gewöhnt.“

    Auch Michael Endhart setzte zum Gespräch sofort die Maske auf. Er hatte es sich mit seinen Freunden gemütlich eingerichtet: Die fünf Männer saßen um einen großen Tisch und spielten Karten. „Wir bleiben heute bis zum Schluss und machen einen Männertag“, sagte er. „Ich finde es cool, dass die Stadt das hier zulässt. Mit den ganzen Auflagen kann man sich sicher fühlen.“

    Einen Männertag leisteten sich (von links) Dominik Heuchele, Joel Becker, Florian Jaud, Christian Haltenberger und Michael Endhart beim Picnic Sommer.
    Einen Männertag leisteten sich (von links) Dominik Heuchele, Joel Becker, Florian Jaud, Christian Haltenberger und Michael Endhart beim Picnic Sommer.

    Neben der Security-Firma hat auch die Stadt Landsberg viele Ordner abgestellt. „Das einzige Problem hat es bei der Begrüßung gegeben, ansonsten haben sich die Leute sehr gut an die Abstandsregeln gehalten“, sagte Mirjam Mumm von der Referatsleitung Veranstaltungsmanagement. Schon bei den Vorbereitungen war sie mit eingebunden. „Da hat uns auch der Bauhof enorm unterstützt. Als wir beispielsweise mehr Bauzaun für die Absperrungen gebraucht haben, war das überhaupt kein Problem.“

    Dass hier gute Arbeit geleistet wurde, davon überzeugte sich auch Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl, die am Samstag gekommen war. „Ich finde es grandios und wenn sich jemand so engagiert, dann muss man das auch unterstützen.“ Meist fehle ihr die Zeit, derartige Events zu besuchen, aber „das hier ist etwas Besonderes“.

    Party auf dem Schlüsselanger in Parzellen: Organisator Bastian Georgi legte Musik der 90er-Jahre auf.
    Party auf dem Schlüsselanger in Parzellen: Organisator Bastian Georgi legte Musik der 90er-Jahre auf. Foto: Thorsten Jordan

    Auch wenn es viel Arbeit gewesen sei: „Wir haben überwiegend positives Feedback erhalten“, sagte Organisator Bastian Georgi. „Es war von Anfang an klar, dass wir damit kein Geld verdienen würden. Aber es war einfach wichtig, dass wir so etwas machen können und dürfen.“ Den Leuten habe es gefallen, alle hätten sich an die Regeln gehalten, und „für uns war es auch schön, mal wieder unserem eigentlichen Beruf nachzugehen“. Dankbar sei er auch der Stadt Landsberg, die dieses Event überhaupt erst ermöglicht habe.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar von LT-Redakteurin Margit Messelhäuser: Das Beste aus der Situation gemacht

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden