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Landkreis Landsberg: Weihnachten in Zeiten von Corona: So bereiten sich die Seniorenheime vor

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Weihnachten in Zeiten von Corona: So bereiten sich die Seniorenheime vor

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    Weihnachten ist eigentlich das Fest der Familie. In Zeiten von Corona aber nicht einfach, besonders für die Bewohner der Seniorenheime.
    Weihnachten ist eigentlich das Fest der Familie. In Zeiten von Corona aber nicht einfach, besonders für die Bewohner der Seniorenheime. Foto: Julian Leitenstorfer (Archiv)

    Keine Christkindlmärkte, keine Adventsfeiern – immerhin für Weihnachten wurden die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie gelockert. Worauf sich viele freuen, birgt aber auch Risiken, die gefürchtet werden. Vor allem in den Seniorenheimen – in den Einrichtungen im Landkreis Landsberg laufen bereits die Vorbereitungen für die Feiertage. Dabei nehmen die Angehörigen der Senioren eine wichtige Rolle ein.

    Im Kreisseniorenheim in Vilgertshofen ist die große Krippe bereits aufgebaut. „Es ist uns wichtig, dass trotz allem der weihnachtliche Gedanke Einzug hält“, sagt Thomas Söldner, Leiter der Einrichtung. Mit weihnachtlicher Dekoration versucht man, die Zeit vor dem Heiligen Abend so zu gestalten wie in den Jahren zuvor – zumindest, so weit das möglich ist. „Stand heute werden am Heiligen Abend auch Besuche möglich sein“, sagt Söldner, aber man müsse natürlich abwarten, was die nächste Zeit bringe.

    Keine neuen Corona-Fälle in Vilgertshofen

    In der Einrichtung hatte es in den vergangenen Wochen mehrere Corona-Fälle gegeben, der jüngste Test war aber durchwegs negativ. Auf jeden Fall werde man die Besuche so planen, dass es nicht zu größeren Ansammlungen von Personen kommen werde. In diesem Jahr könnte das auch etwas einfacher werden, da sich dem zweiten Feiertag ein Sonntag anschließt. „Da sollten sich die Besucher besser aufteilen lassen“, hofft der Leiter des Kreisseniorenheims.

    Etwas mehr Sorge bereitet ihm da die Tatsache, dass Bewohner den Heiligen Abend bei ihren Angehörigen verbringen wollen. „Geschickter wäre es vielleicht, die Bewohner würden hier bleiben, aber wer will, kann natürlich zu seinen Angehörigen“, sagt Thomas Söldner. Dann müsse man bei der Rückkehr Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. „Uns stehen jetzt Tests zur Verfügung, und eventuell geht der Betroffene freiwillig für ein paar Tage aufs Zimmer“, so der Einrichtungsleiter, denn die Schnelltests seien erst nach ein paar Tagen aussagekräftig.

    In Landsberg appelliert man an die Sorgfalt der Angehörigen

    Die Besuche in den Familien sieht auch Benedikt Habersetzer, Leiter des Seniorenheims Pichlmayr in Landsberg, schwierig. „Einige Bewohner haben schon mitgeteilt, dass sie Weihnachten mit ihren Angehörigen verbringen wollen“, sagt Habersetzer. „In diesem Fall tragen die Angehörigen das Risiko, und ich hoffe, sie nehmen das auch ernst.“ In einigen Fällen hat Habersetzer das bereits erlebt. „Es haben auch schon Angehörige mit uns gesprochen und angekündigt, dass sie sich vor den Feiertagen testen lassen.“

    Ansonsten kann er nur dafür sorgen, dass er das Risiko einer Ansteckung in seinem Seniorenheim so gering wie möglich hält. Derzeit, so der Leiter der Einrichtung, gebe es keine Bewohner, die mit dem Coronavirus infiziert seien. „Momentan darf jeder Bewohner pro Tag einen Besucher bei uns im Aufenthaltsraum empfangen.“ Ausnahmen gebe es natürlich bei bettlägerigen Bewohnern oder einer Sterbesituation. Die Situation für die Besucher außerhalb der Einrichtung könne er nicht beeinflussen.

    Thomas Söldner, der Leiter des Kreisseniorenheims in Vilgertshofen, sieht die Besuche der Bewohner bei den Verwandten skeptisch.
    Thomas Söldner, der Leiter des Kreisseniorenheims in Vilgertshofen, sieht die Besuche der Bewohner bei den Verwandten skeptisch. Foto: Thorsten Jordan

    Allerdings werde man all jene, die die Feiertage außer Haus verbringen, im Anschluss genau beobachten, ob irgendwelche Symptome auftreten, und den Angehörigen habe man mitgeteilt, dass unter gewissen Umständen eine Isolation möglich sei. „Ich hoffe nur, die Familien sind so vorsichtig wie möglich, da ihre Angehörigen einer sehr vulnerablen Gruppe angehören.“

    Weniger die Besuche im Haus, als viel mehr die bei der Verwandtschaft sieht auch Claus Ammer, Direktor des Augustinums in Dießen, als Problem. „Wenn die Bewohner nach einigen Tagen zurückkehren, werden sie auf jeden Fall getestet“, so Ammer. Der Plan sei, dass sofort ein Test erfolge, die Personen sich einige Tage in Quarantäne begeben und dann erneut getestet würden.

    Im Augustinum in Dießen gibt es für die Bewohner Glühwein to go

    Auch im Haus selbst wird es an Heiligabend einige Änderungen geben. Denn die Verwandten wie bisher zum Essen ins Restaurant einzuladen, sei nicht möglich. „Im Schichtbetrieb wird es mittags Würstel geben, am Abend erhalten die Bewohner dann ein Drei-Gänge-Menü aufs Apartment.“

    Und damit auch jetzt bereits etwas Weihnachtsstimmung aufkommt, hat Ammer zwei Buden organisiert. „Dort wird an einigen Tagen Glühwein und Bratwurst to go angeboten, mit Abstand und Maske“, sagt Ammer. Aktuell habe man keine Corona-Fälle im Augustinum, so Ammer.

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