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Landkreis Landsberg: Was es beim Tag des Schreiners im Landkreis Landsberg zu sehen gibt

Landkreis Landsberg

Was es beim Tag des Schreiners im Landkreis Landsberg zu sehen gibt

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    Armin Friedrichs (rechts) lernte in der Schreinerei von Dietmar Kreitner (links). Er präsentierte am Tag des Schreiners sein Gesellenstück.
    Armin Friedrichs (rechts) lernte in der Schreinerei von Dietmar Kreitner (links). Er präsentierte am Tag des Schreiners sein Gesellenstück. Foto: Dagmar Kübler

    Am Tag des Schreiners stellten drei Betriebe aus dem Landkreis Landsberg die ganze Vielfalt ihres Handwerks vor. Coronabedingt fielen sowohl das Programm als auch die Besucherzahlen etwas kleiner aus. Viele Besucher hatten aber schon konkrete Ideen dabei.

    Den Schreiner nur mit Holz, Hobel und Spänen in Verbindung zu bringen, ist zu kurz gegriffen. Ein Schreiner baut heute Möbel aus der ganzen Vielfalt der Werkstoffe und gerade die Kombination macht deren Reiz aus. Außerdem setzt ein Schreiner Fenster und Türen, legt Böden wie Vinyl und Parkett, baut Treppen und Küchen und gibt Bädern, wie in der Schreinerei Hinträger in Reisch gesehen, ein Spa Ambiente. Zum Einsatz kommen dabei wasserdichte Resopalplatten mit moderner Optik, die, fugenlos verlegt, sogar an Boden und Wänden der Dusche Einsatz finden. Der völlige Wegfall von Fugen verstärkt nicht nur das edle Design, gefragt sind vor allem Holzoptik, creme und anthrazit, sondern vermeidet auch Schimmelbildung.

    Schreiner ist seit einigen kein reiner Männerberuf mehr

    Schlafzimmermöbel aus duftendem Zirbenholz sind bei der Schreinerei Hinträger in Reisch gut nachgefragt. Tochter Julia (rechts, neben Schwester Sarah) hat auch Schreiner gelernt und verstärkt seit einem Jahr den Betrieb ihrer Eltern Sonja und Jürgen Hinträger.
    Schlafzimmermöbel aus duftendem Zirbenholz sind bei der Schreinerei Hinträger in Reisch gut nachgefragt. Tochter Julia (rechts, neben Schwester Sarah) hat auch Schreiner gelernt und verstärkt seit einem Jahr den Betrieb ihrer Eltern Sonja und Jürgen Hinträger. Foto: Dagmar Kübler

    Viele Kunden kommen zum Schreiner, weil sie sich hochwertige, langlebige Möbel wünschen, die genau auf Maß nach den individuellen Vorstellungen gefertigt sind. „Wir sind eher beim Umbau als beim Neubau gefragt“, sagt Jürgen Hinträger: Wenn die Kinder aus dem Haus sind, reife in vielen Paaren der Wunsch, sich bei der Einrichtung einmal etwas Schönes zu gönnen, wie zum Beispiel eine Schlafzimmereinrichtung aus handgezinkten, handgebeitelten und mit Zirbenöl eingelassenen Zirbenmöbeln.

    Schreiner ist seit einigen Jahren kein reiner Männerberuf mehr, rund zehn Prozent der Auszubildenden ist weiblich. Zu ihnen zählte auch Julia Hinträger, die in der Schreinerei Obermayer in Landsberg lernte und nun seit einem Jahr den elterlichen Betrieb verstärkt. Ihr Gesellenstück, ein Kosmetiktisch, der mit einem Handgriff zum Schreibtisch umgebaut werden kann, zeigt, dass sich im Schreinerberuf Handwerk und Kreativität die Hand reichen.

    Lieferengpässe treffen die Schreiner im Kreis Landsberg weniger hart

    Ein gutes Beispiel dafür ist auch das Gesellenstück von Armin Friedrichs, Schreiner in der Schreinerei Kreitner in Issing, dessen Gesellenstück beim Wettbewerb „Die gute Form“ der Schreinerinnung Landsberg den ersten Preis gewann und nun auch beim Wettbewerb auf Landesebene teilnimmt: Das edle Fahrrad wird mit Halterung und Stauschränken für Rucksack, Helm und Zubehör Teil der modernen Wohnungseinrichtung. „Schönes praktisch machen“ ist eine Devise, die sich bei Kreitner, einem Sechsmann-Betrieb in Issing, wie ein roter Faden durch die Ausstellung zieht. Kreitner war vor etwa 15 Jahren Vorreiter bei Möbeln, die sich ihren Nutzern anpassen, seien dies Menschen mit Behinderung, im Rollstuhl oder Senioren. In einer vollständig eingerichteten Küche zeigt Kreitner, was alles möglich ist: Per Knopfdruck lassen sich Oberschränke bis zur höhenverstellbaren Arbeitsplatte herunterfahren – auch eine gute Idee für Paare mit sehr unterschiedlichen Größen –, der Tisch hat Aussparungen, an denen sich schwache Menschen gut vom Stuhl in den Stand hochziehen können.

    Lieferengpässe und Mangel an Auszubildenden trifft die Schreiner weniger hart als andere Gewerke. „Wir bekommen eher zu viele Anfragen nach einer Ausbildung“, sagt Jürgen Hinträger. Auch bei Wolfgang Zeit in Kaufering wird die Schreinerausbildung stark nachgefragt: „Wir haben 30 Praktikanten pro Jahr und sind technisch gut ausgestattet. Das ist eine große Motivation für die jungen Leute.“ 2021 seien jedoch weniger Bewerbungen als üblich eingegangen. Seit 1972 hat Zeit rund 100 Lehrlinge ausgebildet. In Zeiten, in denen oft über die mangelnde Motivation der Auszubildenden geklagt wird, will er für diese eine Lanze brechen: Viele seien wirklich gut und engagiert.

    Die Schreinerei Zeit in Kaufering hat 100 Beschäftigte

    Zu diesen zählte auch Armin Friedrichs, der die Schreinerei Kreitner jedoch, wie Dietmar

    Mit 100 Beschäftigten ist die Schreinerei Zeit in Kaufering einer der großen Betriebe im Landkreis. Eine Attraktion dort war beim Tag des Schreiners die voll funktionsfähige Küche mit allen Finessen, die künftig für Kochveranstaltungen genutzt werden soll. Mit Freude schwangen auch Kinder die Laubsäge, um einen beweglichen Weihnachtsmann herzustellen.

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