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Landkreis Landsberg: Was dieses Jahr im Landkreis Landsberg ins Osternest kommt

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Was dieses Jahr im Landkreis Landsberg ins Osternest kommt

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    Schokohasen dürfen in keinem Osternest fehlen. Unser Bild zeigt einen Teil des Sortiments der Landsberger Schokoladenfabrik Hallingers.
    Schokohasen dürfen in keinem Osternest fehlen. Unser Bild zeigt einen Teil des Sortiments der Landsberger Schokoladenfabrik Hallingers. Foto: Thorsten Jordan

    Ostern ist für Chocolatiers neben Weihnachten die wichtigste Zeit des Jahres. Wenn die Menschen Schokohasen und Schokoladeneier für ihre Osternester einkaufen, geht für sie auch der Umsatz in die Höhe. Doch in der Corona-Pandemie müssen die Geschäfte im Kreis Landsberg ihre Konzepte anpassen. Das LT hat bei den beiden Landsberger Unternehmern Michael Dillinger und Karin Hallinger nachgefragt, welche Trends es aktuell gibt. Das Dießener Café Goldammer, für das die Saison an Ostern normalerweise so richtig Fahrt aufnimmt, bekommt die Pandemie unterdessen mit voller Wucht zu spüren.

    Viel ausprobieren, innovativ sein und den Zeitgeist treffen: Das sind die Ziele von Michael Dillinger in seiner Schokoladenmanufaktur am Landsberger Hauptplatz. Das gelte auch für die Osterprodukte. Der Trend gehe – wie auch bei Pralinen oder beim Eis – zu fruchtigen und leichten Kreationen, die mit möglichst wenig Plastik und Zellophan verpackt sind. „Wir gehen weg von Fett, Sahne und Milch und setzen verstärkt auf Fruchtmark“, sagt der Konditormeister. Bei der Osterschokolade sei nach wie vor der Osterhase die beliebteste Form: „Er ist einfach ein Klassiker, der in jedes Nest gehört“, so Michael Dillinger. In seinem Laden seien momentan Minihasen „der absolute Renner“. Ein knallig pinkfarbener Hase komme gerade bei der weiblichen Klientel gut an.

    Das Kaufverhalten der Kunden ändert sich

    In der Corona-Krise beobachtet Dillinger, dass sich das Kaufverhalten der Kunden verändert habe. Auch wenn er seine Schokoladenmanufaktur als Lebensmittelgeschäft regulär öffnen darf, wollten immer mehr Menschen im Onlineshop bestellen. „Vorher habe ich den nebenbei laufen lassen. Mir ist es auch weiterhin wichtig, den Kunden im Geschäft eine neue Praline zum Probieren zu geben und Feedback zu bekommen.“

    Mitarbeiterin Susi Hansen zeigt zwei von Michael Dillingers Kreationen.
    Mitarbeiterin Susi Hansen zeigt zwei von Michael Dillingers Kreationen. Foto: Thorsten Jordan

    In der Landsberger Schokoladenfabrik Hallingers ist das Ostergeschäft den Umständen entsprechend gut angelaufen, sagt Inhaberin Karin Hallinger. „Wir waren zunächst eher vorsichtig, jetzt produzieren wir aber nach.“ Diese Vorsicht hat auch mit den Erfahrungen aus dem ersten Lockdown zu tun. Damals seien die Kunden zur Osterzeit sehr zurückhaltend gewesen: „Jetzt läuft es wesentlich besser“, sagt Karin Hallinger. Der herkömmliche Osterumsatz sei aber auch dieses Jahr nicht zu erreichen. Die Verunsicherung der Kunden sei weiter zu spüren, deswegen bietet Hallingers auch sogenanntes „Private Shopping“ an. „Die Leute können nach Ladenschluss in unsere Filialen und sich in Ruhe umsehen.“

    Panna cotta ist als Geschmacksrichtung beliebt

    Bei den diesjährigen Ostereiern seien die die Sorten Honig-Joghurt und Panna cotta sehr beliebt. Außerdem gibt es bei Hallingers Osterhasen mit Mundschutz zu kaufen. „Manche finden das supercool und bestellen gleich 50 auf einmal. Andere sind nicht so begeistert, weil es eh nur noch um Corona geht“, sagt Karin Hallinger.

    Wie berichtet, hatte die Landsberger Schokoladenmanufaktur mit Filiale am Vorderen Anger im vergangenen Jahr ausgesprochen früh in den Krisenmodus geschaltet, in den folgenden Monaten sogar weitere Mitarbeiter eingestellt und das Sortiment erweitert. Laut Karin Hallinger kommt das Unternehmen auch weiterhin gut durch die Krise. „Wir wollen weiter positiv denken und gut gelaunt sein“, sagt sie. Für größere Probleme sorge momentan die Rohstoffknappheit: Aktuell verzögert sich eine große Lieferung indischer Pfeffer, da der Transportfrachter im ägyptischen Suezkanal festhing. Dort war ein großes Containerschiff havariert und blockierte tagelang den Kanal. Neben Schokolade und Tee hat Hallingers auch Gewürzmischungen im Sortiment.

    Auch Mini-Osterhasen am Stil sind sehr beliebt.
    Auch Mini-Osterhasen am Stil sind sehr beliebt. Foto: Thorsten Jordan

    Goldammer in Dießen muss Mitarbeiter entlassen

    Mit voller Wucht trifft die Pandemie das Café Goldammer in Dießen. Nachdem er im vergangenen Jahr lange auf das Kurzarbeitergeld warten musste, sah sich Inhaber Markus Dieffenbach gezwungen, zwölf seiner 19 Angestellten zu entlassen, wie er sagt. Bereits im November, als der zweite Lockdown kam, habe er befürchtet, erst wieder im April öffnen zu dürfen. Ob der vorsichtigen Prognose hätten ihn damals viele für verrückt erklärt. „Nun stellt sich aber heraus, dass ich eher zu optimistisch statt zu pessimistisch war“, sagt Markus Dieffenbach.

    Das zugehörige Hotel, das zu Ostern in normalen Jahren komplett ausgelastet sei, stehe leer. Dass er auch in seinem Café weiter keine Gäste empfangen darf, verhagele seinen Businessplan nun komplett. „Für uns ist Ostern der Saisonbeginn. Die Schifffahrt am Ammersee beginnt wieder und die Leute wollen das Leben feiern.“ Doch die Dampfer fahren nun auch später.

    Fastenzeit fällt bei vielen wohl aus

    In der vergangenen Woche habe er beliebte Kreationen wie Osterzopf und Osterfladen angeboten. Diese seien jedoch kaum angenommen worden. „Weil es keinen Fasching gab, haben viele Menschen auch die Fastenzeit ausfallen lassen“, sagt Markus Dieffenbach. „Das wirkt sich auch kulinarisch aus.“ Derzeit könne er nur auf den To-go-Verkauf setzen. „Wir kommen allein im Café nicht einmal auf die Hälfte des normalen Umsatzes.“ Durch die Pappbecher werde außerdem viel Müll produziert.

    Dieffenbach hofft, dass ihm und den anderen Gastronomen bald eine Perspektive geboten wird. „Wenn sich nicht bis Anfang Mai was tut, muss ich mir etwas anderes überlegen.“

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Corona in Landsberg: Die Osterruhe einhalten

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