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Landkreis Landsberg: Testpflicht an Schulen: So läuft die Premiere im Kreis Landsberg

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Testpflicht an Schulen: So läuft die Premiere im Kreis Landsberg

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    Seit Montag gibt es an den Schulen eine Corona-Testpflicht. Das Landsberger Tagblatt hat nachgefragt, wie es im Landkreis gelaufen ist.
    Seit Montag gibt es an den Schulen eine Corona-Testpflicht. Das Landsberger Tagblatt hat nachgefragt, wie es im Landkreis gelaufen ist. Foto: Sven Hoppe/dpa

    Mitten unterm Jahr gibt es plötzlich wieder einen „ersten Schultag“ – nämlich den mit den zwingenden Corona-Schnelltests. Wie er am gestrigen Montag im Landkreis abgelaufen ist und welche Erfahrungen man an den Schulen gemacht hat – das Landsberger Tagblatt hat nachgefragt. An einer Schule gibt es einen positiven Schnelltest.

    Gut eine halbe Stunde haben die Schnelltests am Landsberger Ignaz-Kögler-Gymnasium gedauert, sagt Schulleiterin Ursula Triller. Da aktuell das Wechselmodell gilt – also nur ein Teil der Schüler sind im Präsenzunterricht, die anderen nehmen von zu Hause aus am Unterricht teil – waren gestern rund 420 Schüler da. „Zum Glück waren alle Tests negativ“, freut sich die Schulleiterin. Die halbe Stunde wieder „reinzuholen“, sei auch kein Problem gewesen, da konnte man auf ein schon lange gewährtes Modell zurückgreifen. „Wir haben schon seit gut zehn Jahren einen Tag in der Woche, in der alle Unterrichtsstunden statt 45 nur 40 Minuten dauern“, erklärt Triller. Damit bleibe den Klassleitern ein Mal wöchentlich eine halbe Stunde, um mit ihren Klassen wichtige Dinge wie Ausflüge, Projekte oder dergleichen zu besprechen.

    Das Modell bewährt sich auch an den Testtagen

    Dieses Modell wende man auch an den Testtagen an. Aktuell wird an jeder Schule zwei Mal pro Woche getestet. Dass man alles in einer halben Stunde hingebracht habe, liege auch daran, dass „meine Stellvertreterin alles hervorragend vorbereitet hatte“, sagt Ursula Triller. Zwar habe es einige Kinder gegeben, deren Eltern mit den Tests nicht einverstanden waren und diese deshalb zu Hause geblieben waren, aufgrund des Modells des Wechselunterrichts sei es aber kein Problem gewesen.

    Von vorneherein die gesamte erste Stunde hatte man sich am Dominikus-Zimmermann-Gymnasium für den Test freigehalten. „Wir haben in den Ferien viel vorbereitet“, sagt Martina Beck, die stellvertretende Schulleiterin. Das Kollegium sei sehr früh erschienen, um alles vorzubereiten, und „es ist alles ganz ruhig abgelaufen“. In dieser ersten Stunde habe man sich ganz intensiv dem Zweck des Tests gewidmet und die Kinder vorbereitet.

    Eine ganze Schulstunde für den Test verwendet

    Tatsächlich war das dann auch gut, denn unter den knapp 400 Tests habe es doch ein positives Resultat gegeben. „Das Kind wurde betreut, bis es die Eltern geholt haben“, so Beck. Auch sei noch am selben Tag ein PCR-Test vereinbart worden, denn: „Wenn jemand einen positiven Test hat, hat diese Person nicht automatisch Covid-19“, so Beck. In Zukunft, davon geht Martina Beck aus, könnten die Tests schneller vonstattengehen. Um die Zeit auszugleichen, könnte sie sich vorstellen, von jeder Stunde „etwas wegzuknabbern“, aber das werde sich noch zeigen.

    Der erste Schultag nach den Osterferien war in diesem Jahr für die Schüler wirklich außergewöhnlich.  
    Der erste Schultag nach den Osterferien war in diesem Jahr für die Schüler wirklich außergewöhnlich.   Foto: Julian Leitenstorfer

    „Alle Tests negativ“ vermeldeten die Johann-Winklhofer-Realschule (JWR) und das Ammersee-Gymnasium (ASG) in Dießen. Bei der Premiere habe es noch etwas Zeit in Anspruch genommen, so Herbert Woerlein, Schulleiter der JWR, aber das spiele sich ein, ist er zuversichtlich. Fast 500 Tests wurden durchgeführt. „Wenn sich das eingespielt hat, geht es so schnell wie früher das Morgengebet“, so Woerlein. Auch am ASG sei alles problemlos über die Bühne gegangen. Lediglich der vorbereitete Raum für die Oberstufe – diese beginnt nicht zwingend um 8 Uhr – sei etwas zu klein gewesen, sagt Schulleiter Alfred Lippl. „Da müssen wir noch nachbessern.“

    In einem Fall hat es doch Tränen gegeben

    Doch „einige“ Kinder seien in der Grundschule Fuchstal zu Hause geblieben, sagt Eva-Maria Klein, Rektorin der Grundschule und JBB-Mittelschule Fuchstal. Zwar seien die Tests alle negativ gewesen, in einem Fall habe es aber Tränen geben, hatten ihr Kollegen erzählt. „Aber das war schnell wieder gut.“

    Allerdings hätten ihre Kolleginnen und Kollegen viel Arbeit verrichten müssen. „Es kommt viel darauf an, wie die Eltern dazu stehen“, sagt Klein. In der Schule habe man versucht, den Kindern die Angst zu nehmen, denn man nehme die Bedenken sehr ernst: „Wir tun, was wir können.“ Festgestellt hat sie, dass sich einige Familien, die kritisch dem Test gegenüberstehen, untereinander beeinflussen. „Das sind dann so Cluster“, sagt sie, deren Kinder zu Hause bleiben würden. „Aber man muss auch bedenken, dass wir Wechselunterricht haben und deshalb den Distanzunterricht nicht wie während des Lockdowns anbieten können.“

    Wie andere Schulen auch, meldet das Dominikus-Zimmermann-Gymnasium in Landsberg keine Probleme bei der Durchführung der Tests.
    Wie andere Schulen auch, meldet das Dominikus-Zimmermann-Gymnasium in Landsberg keine Probleme bei der Durchführung der Tests. Foto: Julian Leitenstorfer

    Wie viele Kinder wegen der Verweigerung des Tests am Montag im Landkreis nicht in die Schule gegangen sind, konnte Schulrat Steffen Heußner vom Schulamt Landsberg nicht sagen. Aber auch er verweist darauf, dass wegen des Wechselunterrichts die Kinder auch zu Hause unterrichtet werden könnten.

    Was die Testergebnisse betreffe, so hatte er noch keine Rückmeldung von den Schulen, wusste aber nichts über „besondere Vorkommnisse“. Inmitten der Osterferien hatte der Landkreis Landsberg 64 000 Corona-Schnelltests an die Schulen verteilt, weitere sollen folgen.

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