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Landkreis Landsberg: So feiern die Kirchen im Kreis Landsberg heuer Ostern

Landkreis Landsberg

So feiern die Kirchen im Kreis Landsberg heuer Ostern

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    Wegen der Corona-Pandemie finden die Ostergottesdienste heuer unter Auflagen statt.
    Wegen der Corona-Pandemie finden die Ostergottesdienste heuer unter Auflagen statt. Foto: Julian Leitenstorfer (Symbolfoto)

    Auch wenn die Osterruhe von Kanzlerin Angela Merkel (CSU) gekippt wurde, sind Gottesdienste an Ostern in Bayern nur unter Auflagen erlaubt. So muss ein Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen den Besuchern eingehalten werden, sofern sie nicht in einem Haushalt zusammenleben. Das Tragen einer FFP2-Maske ist Pflicht, Singen nicht erlaubt, und wenn viele Besucher erwartet werden, soll vorab eine Anmeldung organisiert werden. Wie setzen die Pfarreien die Auflagen um? Das LT hat nachgefragt und erfahren, dass es mitunter kreative Lösungen gibt.

    „Der Gottesdienst am Palmsonntag war ein guter Test“, sagt Stadtpfarrer Gregory Herzel von der Landsberger Pfarrei Zu den Heiligen Engeln. Es habe sich gezeigt, dass die Kirchenbesucher sich an die Auflagen halten und die Ordner eigentlich nicht mehr notwendig wären. Er glaubt auch nicht, dass der Andrang zu groß wird. Schließlich habe man das Angebot ausgeweitet. Am Ostersonntag fänden zwischen 5.30 und 12 Uhr mehrere Gottesdienste statt. „Das wird sich gut verteilen“, sagt Gregory Herzel. Zudem könnten Gottesdienste auch in den Pfarrsaal mit weiteren 50 Plätzen übertragen werden. Darüber hinaus biete die Pfarrei auch virtuelle Botschaften an. „Wir haben einige Videos von Ostern 2020 überarbeitet.“

    Landsbergs Stadtpfarrer Michael Zeitler bei der Messe zum Sebastiansfest im Januar.
    Landsbergs Stadtpfarrer Michael Zeitler bei der Messe zum Sebastiansfest im Januar. Foto: Julian Leitenstorfer

    Bereits nahezu ausgebucht sind der Gottesdienst am Ostersamstag (21 Uhr) in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt und die beiden Kindergottesdienste am Ostersonntag in der Heilig-Kreuz-Kirche. Für alle drei Messen mussten sich die Gläubigen aufgrund des erwarteten Andrangs vorab anmelden, sagt Stadtpfarrer Michael Zeitler. Die Zugangskarte müsse im Pfarrbüro abgeholt werden. So sollte gewährleistet werden, dass vor allem Landsberger in die Kirche kommen.

    Ein mobiles Osterfest startet in Landsberg

    Die evangelische Christuskirche in Landsberg beschreitet in Corona-Zeiten neue Wege. Heuer gehen die Menschen nicht zum Osterfest in die Kirche; vielmehr kommen die Osterandachten in die Außenorte zu ihnen. Das „mobile Osterfest“ beginnt am Ostersonntag um 9.30 Uhr vor der Christuskirche. Nach einer etwa 15-minütigen Andacht mit Pfarrer Siegfried Martin und Kantor Mondi Benoit geht es mit Klavier, Trompete, Impuls und Ostersegen Richtung Fuchstal. Weitere Andachten folgen in Oberdießen (10.15 Uhr, Malura-Museum), Leeder (10.45 Uhr vor der Schule), Vilgertshofen (11.15 Uhr vor dem Seniorenzentrum), Pürgen (11.45 Uhr am Dorfweiher) und Pitzling (12.15 Uhr am Dorfbrunnen). Am Ostermontag findet noch ein Gottesdienst mit Pfarrerin Bia Ritter um 9.30 Uhr in der Christuskirche statt.

    Pfarrer Johannes Huber von der Pfarreiengemeinschaft Igling ist „einfach froh“, dass in diesem Jahr an Ostern doch mehr Gottesdienste gefeiert werden können als am ersten „Corona-Ostern“. So ganz traue er der Regierung noch nicht – und hofft einfach, dass nicht noch kurzfristig gravierende Einschränkungen verordnet werden. „Wir haben bei den Vorbereitungen alles gemacht, was wir vorab tun können.“

    In jedem Dorf ein Gottesdienst

    So wurde die Anzahl der Gottesdienste an den Feiertagen erhöht. „Damit feiern wir in jedem Dorf einen Gottesdienst. Es müssen also keine Fahrgemeinschaften gebildet werden“, sagt Johannes Huber. Und man vermeide so eine „Wanderung“ der Gläubigen. Außerdem versuche man, die Gottesdienste – wenn es das Wetter zulässt – ins Freie zu verlegen. Das gehe auch sehr kurzfristig. „In Unterigling haben wir das in der Heiligen Nacht auch gemacht, das hat gut geklappt und die Leute stellen sich darauf ein.“ Auf eine Anmeldung habe man diesmal verzichtet. „Entweder funktioniert es mit Wäscheklammern, oder Mitglieder des Pfarrgemeinderats schauen, dass nicht zu viele Personen in den Kirchen sind“, sagt Huber. Denn eines sei klar: Man halte sich auf jeden Fall an die geltenden Auflagen.

    Pfarrer Josef Kirchensteiner aus Dießen.
    Pfarrer Josef Kirchensteiner aus Dießen. Foto: Thorsten Jordan

    In der Pfarreiengemeinschaft Dießen finden im Marienmünster und in den Gotteshäusern der Ortsteile Kreuzwegandachten und Messen statt. Am Ostersonntag werden im Marienmünster, Dettenhofen und St. Georgen auch die mitgebrachten Speisen geweiht. Feierlich gestaltet werden die Messen von Solisten und Organisten. Teilweise kommt die Musik auch von der CD, sagt Pfarrer Josef Kirchensteiner. Er selbst wird versuchen, „die Liturgie etwas kompakter zu gestalten“ und die Messen so relativ kurz halten, um zum vorhandenen Hygienekonzept einen weiteren Beitrag zu leisten. Doch er ist zuversichtlich, dass im Marienmünster auch an Ostern „über 100 Gottesdienstbesucher coronagemäß untergebracht werden können“. Notfalls wird dort das Portal geöffnet und kann der Gottesdienst draußen mitverfolgt werden. Ein Lautsprecher und Stühle stehen dafür bereit. Da sich alle Teilnehmer jedoch anmelden müssen, glaubt Dießens Pfarrer nicht, dass es soweit kommt.

    Die Pfarrei hat im Osterpfarrbrief auch die Hinweise auf Streamingangebote abgedruckt, sagt Kirchensteiner. So können Christen die Feier des Auferstehungsfestes auch von zu Hause aus mitverfolgen. Einen Livestream aus dem Marienmünster wird es jedoch nicht geben. Trotz der erschwerten Bedingungen blickt Kirchensteiner zuversichtlich auf die Osterfeiertage. Bei schönem Wetter will er wieder eine Radtour machen – wie 2020, als Kinder mit Kreide die Auferstehungsbotschaft auf die Straßen malten.

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