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Landkreis Landsberg: Partys bescheren der Polizei ein ereignisreiches Wochenende

Landkreis Landsberg

Partys bescheren der Polizei ein ereignisreiches Wochenende

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    Es sind Ferien und die Clubs haben zu: Im Landkreis Landsberg musste die Polizei bei mehreren Partys eingreifen.
    Es sind Ferien und die Clubs haben zu: Im Landkreis Landsberg musste die Polizei bei mehreren Partys eingreifen. Foto: Symbolfoto: Jonas Walzberg/dpa

    Eine explosive Mischung braut sich gerade zusammen: Ferien, schönes Wetter – aber wegen der Corona-Pandemie fallen Urlaubsreisen aus und Discos und Clubs bleiben geschlossen. In Frankfurt hatte dies vor Kurzem zu Ausschreitungen zwischen Feiernden und Polizisten geführt. So schlimm war es im Landkreis nicht, doch die Polizei hatte am Wochenende allerhand zu tun.

    Am Sonntagmorgen gegen 3 Uhr wurde der Polizei Dießen eine massive Ruhestörung in Utting gemeldet. Die Streife konnte die Ursache dafür schließlich in einem Waldstück zwischen dem Bereich „Am Dexenberg“ und „Reichhof“ ausmachen: Rund 150 Personen hatten sich zu einer Techno-Party getroffen. Durch mehrere Streifen wurde die Party aufgelöst. Dabei, so teilt die Polizei mit, hätten sich die Veranstalter „weitestgehend kooperativ“ verhalten und es sei zu keinen weiteren Zwischenfällen gekommen. Da nach derzeitigem Stand keine Genehmigung für die Veranstaltung vorlag, würden nun mögliche Verstöße geprüft, gab die Polizei weiter an.

    Jugendliche treffen sich an der Lechstaustufe in Landsberg

    Auch in Landsberg kam es am Samstagnachmittag zu einer Party an der Lechstaustufe am Englischen Garten, bei der die Polizei einschreiten musste. Rund 50 Jugendliche hatten sich dort mit ihren Bassboxen und Getränken getroffen. Diese Party wurde von der Polizei aber schnell beendet, nicht nur wegen der Corona-Schutzrichtlinien, sondern auch, da im dortigen Landschaftschutzgebiet derartige Feste nicht erlaubt sind. Platzverweise wurden hier nicht ausgesprochen.

    Ob es Anzeigen geben wird, müsse noch geprüft werden, sagt Michael Strohmeier, stellvertretender Inspektionsleiter der Polizei Landsberg. Hierbei geht es unter anderem um den Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz und die Frage, ob Ordnungswidrigkeiten wie das Zurücklassen von Müll oder Lärmbelästigung vorliegen. Es ist der zweite größere Einsatz in dem Bereich in den vergangenen Wochen. Ende Juni hatten Anwohner im Bereich des Englischen Gartens wegen Ruhestörung die Polizei alarmiert. Die Beamten stellten dort damals knapp 20 junge Leute fest, die ihren Schulabschluss feierten.

    Die Leute rufen eher an und informieren die Polizei

    Ob die Menschen nach den coronabedingten Einschränkungen Nachholbedarf haben und wegen der geschlossenen Clubs vermehrt und viel intensiver im Freien feiern, kann Strohmeier nicht mit Sicherheit sagen. „Gefühlt ist es so. Wir stellen allerdings auch fest, dass die Sensibilität wegen des Coronavirus gestiegen ist. Die Leute rufen eher an und informieren uns, was mit Blick aufs Infektionsschutzgesetz auch positiv ist.“ Partys an der Lechstaustufe oder unter Brücken beschäftigten die Polizei allerdings schon seit Jahren, ergänzt er. „Und im Sommer ist immer mehr los.“

    Neben den Partys in Utting und Landsberg mussten die Beamten am Wochenende auch in Dießen, Finning und Schondorf wegen Ruhestörungen eingreifen. In den meisten Fällen, so die Polizei, habe ein Besuch der Beamten sofort für Ruhe gesorgt, nur eine Party musste zwei Mal aufgesucht werden. Zu Szenen wie in Frankfurt, wo sich die Menschen gegen die Polizisten verbündeten und diese angriffen, kam es im Landkreis nicht. Dennoch werde die Arbeit schwieriger, sagt Strohmeier auf Nachfrage des LT. „Ganz allgemein sinkt die Hemmschwelle, Gewalt gegenüber Einsatzkräften anzuwenden. Das betrifft auch die Feuerwehr und die Rettungssanitäter.“

    Mehrere Streifenwagen werden zum Einsatz geschickt

    Als Reaktion darauf fahren die Beamten häufiger mit mehreren Streifenwagen zu solchen Einsätzen. Das habe mit dem Thema Eigensicherung zu tun, aber auch damit, dass die Polizei „die Personen vor Ort persönlich ansprechen“ wolle. Ziel sei es, Probleme im Gespräch zu regeln. Bei größeren Menschenansammlungen seien dafür mehr Beamte nötig, verweist Michael Strohmeier.

    Ob die Polizei in den kommenden Wochen mehr zu tun haben wird – am Freitag war der letzte Schultag vor den großen Ferien – werde maßgeblich vom Wetter abhängen, sagt der stellvertretende Inspektionsleiter. Eine Feststellung, die die Polizei in den vergangenen Wochen aber gemacht habe, sei, dass die Bürger die Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht, lockerer sehen. „Wir haben deutlich mehr Fälle, in denen Personen uneinsichtig sind, wenn es um die Einhaltung diesbezüglich geltender Regeln geht.“

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar von LT-Redaktionsleiterin Alexandra Lutzenberger: Illegale Party in Utting: Unvernunft und Feierlaune

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