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Landkreis Landsberg: Osterbrunnen: Bunte Farbtupfer in der Corona-Tristesse

Landkreis Landsberg

Osterbrunnen: Bunte Farbtupfer in der Corona-Tristesse

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    Der Osterbrunnen in Schwabhausen strahlt in der Sonne
    Der Osterbrunnen in Schwabhausen strahlt in der Sonne Foto: Julian Leitenstorfer

    Im vergangenen Jahr musste man in Schwabhausen und Obermeitingen auf den schön geschmückten Osterbrunnen verzichten – nicht so in diesem. Allerdings war es angesichts der bestimmenden Corona-Regeln nicht einfach, die Kunstwerke zu fertigen. Aber die Mitglieder der jeweiligen Obst- und Gartenbauvereine zeigten sich erfinderisch.

    Es war eine „schnelle Aktion“, sagt Marion Schreiner, die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins in Obermeitingen. Und die sorgte sogar dafür, dass der Brunnen bereits pünktlich zum Palmsonntag in vollem Glanz erstrahlte.

    Die Eierketten sind bereits vorhanden

    Das war auch deshalb möglich, weil die bunten Eierketten bereits vorhanden waren. „Die langen Girlanden haben wir schon vor ein paar Jahren aufgefädelt“, erzählt Marion Schreiner. Aber die Krone, von der die Ketten dann abgehen, musste natürlich noch gestaltet werden. Und damit alles auch richtig hübsch aussieht, wurden noch schnell Stiefmütterchen organisiert, um die Blumenkästen zu bepflanzen.

    „Im vergangenen Jahr waren die Beschränkungen wegen Corona ja noch strenger, da mussten wir drauf verzichten“, blickt die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins zurück. „In diesem Jahr wollten wir aber in dieser tristen Zeit für einen Farbtupfer, einen Lichtblick sorgen.“ Und das gelang trotz der geltenden Kontaktbeschränkungen, die natürlich eingehalten wurden.

    Nach getaner Arbeit freuen sich (von links) Angelika Steininger, Maria Schmid und Marion Schreiner über den schön geschmückten Osterbrunnen in Obermeitingen.
    Nach getaner Arbeit freuen sich (von links) Angelika Steininger, Maria Schmid und Marion Schreiner über den schön geschmückten Osterbrunnen in Obermeitingen. Foto: Jacob

    In Schwabhausen hatte man sich deshalb ins „Homeoffice“ zurückgezogen, wie Marianne Maier, Mitglied beim dortigen Obst- und Gartenbauverein, mit einem Schmunzeln erzählt. Schon seit Jahren kümmert sie sich mit ihrer Helferschar darum, dass auch der Brunnen im Weiler Ortsteil an Ostern glänzt.

    Frischer Tannenduft weht im Stadel in Schwabhausen

    Dort wurden die Girlanden aus Tannenzweigen gebunden, die dann um die Krone gewunden werden. „Zwei von unseren Damen haben die Zweige dafür vorgeschnitten“, berichtet sie. Wie lange genau es diesen Brauch bereits gibt, kann sie – wie auch ihre „Kollegin“ in Obermeitingen – gar nicht genau sagen. „Ich weiß nur, dass ein Bürger es mal in Franken gesehen hat und dann eine Krone aus Metall anfertigen ließ und so für den ersten Osterbrunnen bei uns sorgte.“

    Die Krone hängt jahrelang unbenutzt im Stall

    Nachdem der Mann gestorben sei, sei die Krone eine Zeit lang unbenutzt im Stall gehangen – bis die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins aktiv wurden. „So gegen 2000 haben wir dann wieder angefangen, den Osterbrunnen zu schmücken“, sagt Marianne Maier.

    Zunächst hatte man die Eierketten aufgefädelt – wie in Obermeitingen auch, werden Plastikeier verwendet, denn diese müssen doch einiges aushalten. „Schnee hatten wir auch schon mehrmals und hin und wieder müssen wir welche austauschen“, so die Organisatorin. Dabei werden in Schwabhausen „einfach bunte Eier“ verwendet.

    Augusta Turba und Marianne Maier (rechts) legen in Schwabhausen noch Hand an. Zusammen mit weiteren Helferinnen wurde der Osterbrunnen geschmückt.
    Augusta Turba und Marianne Maier (rechts) legen in Schwabhausen noch Hand an. Zusammen mit weiteren Helferinnen wurde der Osterbrunnen geschmückt. Foto: Messelhäuser

    Bis der Schmuck aber komplett fertig ist, dauert es natürlich seine Zeit. In diesem Jahr nutzen die Frauen den ehemaligen Stall von Maier für die letzten Arbeiten. „Da können wir gut Abstand halten und sind doch vor schlechtem Wetter, wenn es welches gäbe, geschützt.“ Denn das zählte auch zu den Erfahrungen, der Osterbrunnen-Gestalter: Schon oft war es bitterkalt und die Finger litten arg.

    Für den Osterbrunnen gibt es viel Lob

    Doch die Arbeit lohnt sich. „Die strahlenden Kinderaugen sind einfach schön zu sehen“, sagt Marianne Maier. Und an ein Ereignis erinnert sie sich besonders gern zurück. „Ein Ehepaar aus München hat uns sogar einen Brief geschrieben, weil ihm der Osterbrunnen so gut gefallen hat.“

    Eigentlich war es auch immer Brauch, dass man sich nach getaner Arbeit noch zu Kaffee und Kuchen zusammengesetzt hat – das ist wegen der Pandemie in diesem Jahr nicht möglich. „Aber wir haben einen sehr guten Pizzabäcker im Ort. Da gibt es für die Helferinnen dann Pizza, die kann sich dann jede mit nach Hause nehmen“, erklärt Maier.

    Auch wenn Corona alles anders macht – ein bisschen was bleibt also doch so wie in der Zeit vor der Pandemie.

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