Lebt es sich nicht mehr so sicher im Landkreis Landsberg wie bisher? Die Kriminalitätsrate ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 23,3 Prozentpunkte gestiegen. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Kriminalitätsstatistik des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord hervor.
Der Bereich Oberbayern Nord umfasst neben Landsberg die Landkreise Erding, Ebersberg, Freising, Fürstenfeldbruck, Dachau, Starnberg, Eichstätt, Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen sowie die kreisfreie Stadt Ingolstadt. Im Zuständigkeitsbereich liegt auch der Flughafen München. Die Bilanz kann unterm Strich mit vielen positiven Punkten aufwarten: dem niedrigsten Straftatenstand seit 2011, der höchsten Aufklärungsquote seit zehn Jahren, einem signifikanten Rückgang von Rohheits- und Raubdelikten, weniger Wohnungseinbrüchen, einem erstmaligen Rückgang der Straftaten durch Zuwanderer und weniger Straftaten in Asylunterkünften. Aber: Die Sexualdelikte sind laut Polizei deutlich angestiegen.
Die Polizei konnte im Landkreis Landsberg mehr Täter überführen
Im Landkreis Landsberg registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 4735 Straftaten. Das ist ein Anstieg um fast ein Viertel. "Zu dieser Steigerung hat ein Betrugs-Großverfahren mit 1137 Fällen wesentlich beigetragen", heißt es in einer Pressemitteilung. Wie berichtet, hatten vor allem falsche Polizeibeamte via Telefonbetrug reihenweise versucht, vor allem ältere Mitbürger aufs Kreuz zu legen.
In der Aufklärungsarbeit hat die Polizei im Landkreis Landsberg im vergangenen Kalenderjahr erfolgreiche Arbeit geleistet. 76,1 Prozent aller Straftaten konnten geklärt werden - das ist der zweitbeste Wert innerhalb des gesamten Präsidiums. Im Vergleich zu 2019 stieg die Quote im Landkreis sogar um zehn Prozent. Unter anderem konnte eine Stadelbrandserie geklärt werden. Die beiden Täter sind bereits verurteilt worden.
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