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Landkreis Landsberg: Kreis Landsberg: Jetzt gibt es wieder nur Essen zum Mitnehmen

Landkreis Landsberg

Kreis Landsberg: Jetzt gibt es wieder nur Essen zum Mitnehmen

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    Stufe 15: Ab Mo gibt es alles auch to go und mit Lieferservice. Die ganze Familie von Koch und Mitinhaber Dominik Wengert hilft mit.
    Stufe 15: Ab Mo gibt es alles auch to go und mit Lieferservice. Die ganze Familie von Koch und Mitinhaber Dominik Wengert hilft mit. Foto: Thorsten Jordan

    Essen bestellen statt essen gehen, heißt es wieder für Restaurantgäste in Deutschland. Um die steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff zu bekommen, haben Bund und Länder beschlossen, dass Restaurants ab Montag den gesamten November schließen müssen. Nur die „Lieferung und Abholung mitnahmefähiger Speisen“ ist noch erlaubt. Wie geht es den Wirten in der Region mit diesen Regelungen? Das Landsberger Tagblatt hat nachgefragt.

    Birgit und Christian Greinwald hatten am 21. Oktober die Waldwirtschaft in Sandau wiedereröffnet. Nun müssen sie die Türen für einen Monat schließen. „Für uns ist es ein Debakel“, sagt

    Die Waldwirtschaft hat erst vor Kurzem Wiedereröffnung gefeiert

    Gastronomen, die wegen der November-Regelung finanzielle Ausfälle haben, will die Bundesregierung mit einer außerordentlichen Wirtschaftshilfe unterstützen. Sie entspricht 75 Prozent „des entsprechenden Umsatzes des Vorjahresmonats für Unternehmen bis 50 Mitarbeiter“ und soll auch fließen, wenn Restaurants im Lockdown Essen zum Mitnehmen anbieten. Doch das gerade eröffnete Wirtshaus hat keine Vergleichszahlen. Essen zum Mitnehmen wollen die Greinwalds nicht anbieten – wegen der Lage: „Bis die Leute daheim sind, ist das Essen kalt“, erklärt Greinwald. Stattdessen wollen sie das Wochenende nutzen und den Biergarten öffnen und danach den November wieder schließen.

    Brückenwirt: Das "Drive in" ist eher ein "Walk through". Ilona Lüdtke holt für ihre Firma 4 Tagesessen, Koch und Juniorchef Christian Fischer
    Brückenwirt: Das "Drive in" ist eher ein "Walk through". Ilona Lüdtke holt für ihre Firma 4 Tagesessen, Koch und Juniorchef Christian Fischer Foto: Thorsten Jordan

    Christian Fischer vom Gasthof zur Brücke in Kaufering schickte im März bereits acht Festangestellte in Kurzarbeit. Den Antrag auf erneute Kurzarbeit habe er gestellt. „Es ist ein komisches Gefühl, seine Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, weil dann auch die Familien dranhängen“, so der Geschäftsführer. Im November sei das Gasthaus nicht voll ausgelastet, aber stets gut besucht, da viele Vereine ihre Weihnachtsfeier ab Ende November abhielten. Diese musste er stornieren. Fischer ist skeptisch, ob man im Dezember solche Feiern abhalten könne. Einen Drive-In und einen Lieferservice bot der Brückenwirt bereits im Frühjahr an. Fischer will diese Angebote wieder einführen.

    Lena Mielke schließt ihr Restaurant während des Lockdowns

    Bei „Lena’s am See“ in Utting hätten einige Brautpaare ihre verschobene Hochzeit im November nachgefeiert, erklärt Geschäftsführerin Lena Mielke. Diese entfallen nun. Bereits im März beantragte sie Soforthilfe, schickte ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die Wirtschaftshilfe will sie beantragen: „Wir haben gar keine Einnahmen. Aber 90 Prozent der Kosten bleiben, auch, wenn du zu hast“, so Mielke. Sie sperrt das Restaurant für einen Monat zu: „Wir hatten zum Glück im Sommer eine gute Saison, da haben wir gut vorgearbeitet.“ Einen Lieferdienst biete sie nicht an: „Der Aufwand für unsere Gerichte ist sehr hoch, weil unsere Küche qualitativ sehr hochwertig ist.“ Geöffnet werde höchstens der Kiosk an schönen Wochenenden. Mielke will die Zeit nutzen, um Energie zu tanken und neue Ideen zu sammeln.

    Lena Mielke hat ihr Restaurant an der Uttinger Seestraße eröffnet.
    Lena Mielke hat ihr Restaurant an der Uttinger Seestraße eröffnet. Foto: Julian Leitenstorfer

    Dominik Wengert von der „Stufe 15“ in Landsberg hält die Maßnahmen für „eine ganz schöne Klatsche ins Gesicht“. Finanziell hätten die Betreiber zwar Möglichkeiten, um den November zu überbrücken. Aber keine „großen Rücklagen“, da sie erst vor wenigen Monaten öffneten. Die Gastronomen beantragen Kurzarbeitergeld, welche weiteren Hilfen ihnen offenstehen, prüfen sie noch, sagt Wengert. „Es sieht aber schlecht aus, weil wir keine Zahlen vorweisen können vom letzten Jahr.“ Die „Stufe 15“ weitet jetzt ihr To-go-Geschäft aus, bietet mehr warme Gerichte zum Mitnehmen an. Die Gäste seien unfassbar nett, erzählt Wengert und bleibt zuversichtlich: „Ich bin immer ein Mensch, der positiv an die Sachen geht. Ich glaube, dass wir da durchkommen.“

    Wer Essen to go anbietet oder liefert, findet man zum Beispiel in der Landsberger Facebook-Gruppe „Du kommst aus Landsberg wenn...“ oder unter landsberg-haelt-zusammen.

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