Dreieinhalb Jahre Baustelle und damit verbundene Verkehrsbehinderungen auf der A96 haben nun ein Ende: In den nächsten Tagen ist die Lindauer Autobahn zwischen den Anschlussstellen Oberpfaffenhofen und Germering-Süd wieder ohne Einschränkungen befahrbar – und zwar ab sofort auf insgesamt sechs Fahrspuren. In Fahrtrichtung Lindau ist bereits alles frei, in Fahrtrichtung München wird die Baustelleneinrichtung in den nächsten Tagen abgeräumt sein, kündigt die Autobahnmeisterei in Inning an.
Am Freitag war sogar Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) vor Ort. Der Politiker bezeichnete die Verbreiterung der Autobahn und den Bau der beiden Lärmschutzgalerien in Gilching und Germering als gelungenes Beispiel für die Kombination von guter Infrastruktur und hoher Lebensqualität. 131 Millionen Euro kostete das Ausbauprojekt, bestätigt Katharina Holzapfel von der Pressestelle der Autobahndirektion Südbayern. Die Bauarbeiten hatten im Mai 2017 begonnen. Jetzt konnten sie termingerecht und auch innerhalb der veranschlagten Kosten abgeschlossen werden, erklärt die Sprecherin. Damit wird nach dem Amperbrücken-Neubau bei Stegen jetzt auch die zweite Baustelle abgeschlossen, die den Verkehr in Richtung München beeinträchtigt hatte.
Das Ausbauprojekt kostete 131 Millionen Euro
Für die 131 Millionen Euro erhielt zum einen ein neun Kilometer langes Teilstück der Autobahn zwei weitere Spuren, zwei Drittel der Kosten verursachten jedoch die Lärmschutzgalerien, die die Wohnqualität in den südlichen Bereichen von Gilching und Unterpfaffenhofen deutlich verbessern sollen. Dort befinden sich die nächsten Wohnhäuser gleich neben der Autobahn.
Die zusätzlichen Spuren können deutlich mehr Verkehr aufnehmen. Holzapfel spricht von 100.000 bis 120.000 Fahrzeugen täglich, damit dürfte sich das Staugeschehen angesichts von aktuell 80.000 Fahrzeugen deutlich entspannen. Trotz – oder gerade wegen – der neuen Lärmschutzbauten gilt für den neuen sechsspurigen Abschnitt teilweise eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 Stundenkilometer. Die Galerien werden wie Tunnels bewertet, erklärt Holzapfel den Grund dafür. Auf dem Abschnitt zwischen den Galerien gilt dagegen freie Fahrt ohne Limit.
Im Echinger Tunnel gibt es noch was zu tun
Langsamer als sonst geht es derzeit noch im Echinger Tunnel voran. Dort gilt gerade Tempo 60. Der Grund sind laut dem Leiter der Autobahnmeisterei in Inning, Reinhold Ebenhöch, Baumaßnahmen. Schächte für die Entwässerung des Tunnels werden ertüchtigt, erklärt er. Man befinde sich aber bereits im Schlussspurt. Die Baustelle werde auf jeden Fall vor Weihnachten abgeschlossen. Dann gibt es wirklich keine Einschränkungen mehr auf der A96 zwischen Landsberg und München.
Und wenn nichts Unerwartetes dazwischen kommt, wird das auch in den nächsten Jahren so sein. Zwar sei geplant, den sechsspurigen Ausbau bis Wörthsee fortzusetzen. Wann dies umgesetzt wird, ist laut Katharina Holzapfel von der Autobahndirektion Südbayern aber völlig offen. „Jahreszahlen gibt es dazu nicht.“
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