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Landkreis Landsberg: Die Mosthäuser werden wieder aufgesperrt

Landkreis Landsberg

Die Mosthäuser werden wieder aufgesperrt

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    Gartenbauverein Penzing: Pressanlage in der Weiherstraße. Marianne und Josef Gigler bereiten die Siebbandpresse vor.
    Gartenbauverein Penzing: Pressanlage in der Weiherstraße. Marianne und Josef Gigler bereiten die Siebbandpresse vor. Foto: Thorsten Jordan

    Im September beginnt – kalendarisch gesehen – der Herbst. Damit wird auch die Ernte- und Pressphase für Äpfel eingeläutet. Am Bodensee, einem klassischen Anbaugebiet für Äpfel, ist die Ernte historisch schlecht (LT berichtete). Umso mehr freut man sich da, wenn man eigene Apfelbäume im Garten hat. Doch wie steht es um die diesjährige Apfelernte im Landkreis Landsberg? Das Landsberger Tagblatt hat nachgefragt.

    „Die Apfelernte dieses Jahr ist nicht gut. Viele Früchte sind viel zu früh vom Baum gefallen, außerdem sind die meisten Äpfel wurmig“, berichtet Marianne Muschaweck vom Obst- und Gartenbauverein (OGV) Egling. „Das liegt am späten Frost, den wir dieses Jahr hatten. Erst war es warm genug, dass die Bäume blühen konnten, doch danach wurde es wieder kälter und die meisten Blüten sind erfroren“, fährt Muschaweck fort.

    Ganz ähnlich sieht das auch Marianne Diegler vom OGV Penzing. „Wir haben ungewöhnlich viele Würmer dieses Jahr, ich kann mir nicht erklären, wo die alle herkommen. Aber wegen des unerwartet kalten Frühjahrs und den dementsprechend wenig Bienen zur Blütezeit tragen die Bäume ohnehin kaum Äpfel.“ Besonders Schade: seit 2007 haben die Gartenfreunde aus

    In Finning wird weniger gepresst als früher

    Diesen negativen Trend mit der rückgängigen Ernte sieht auch Martina Boos, Vorsitzende des OGV Finning. „Wir beginnen zwar erst am 8. September mit der Pressung, allerdings hatten wir in den Vorjahren zur gleichen Zeit viel mehr Terminanfragen. Eventuell müssen wir aber sogar früher anfangen, denn viele Äpfel sind dieses Jahr früher als sonst vom Baum gefallen, jetzt verfaulen sie unseren Kunden am Boden, weil keiner damit gerechnet hat.“ Seit fünf Jahren sei in

    Ganz anders stellt sich die Lage in Issing dar. „Die Äpfel dieses Jahr sind sehr gut geworden. Sicher, bei einigen frühblühenden Sorten ist die Blüte erfroren, und auch die Stürme der letzten Zeit haben einige Äpfel vom Baum geweht, aber alles in allem ist die Ernte gelungen, von Wurmproblemen in

    Das Obst darf keine Schimmelstellen haben

    „Die Äpfel dürfen nicht zu weich sein, sonst wird zu viel Fruchtfleisch mit in den Saft gepresst. Außerdem dürfen die Früchte auf keinen Fall schimmlig sein. Ansonsten kann aber jeder das pressen lassen, was er will. Wir haben auch ein bis zwei Kunden jedes Jahr, die sich die Mühe machen, bei jedem befallenen Apfel die Würmer und betroffenen Stellen auszuschneiden. Das ist aber gerade bei größeren Mengen eine mords Arbeit und, mal unter uns, geschmacklich macht das keinen Unterschied. Sie werden auch keinen gekauften Saft finden, in dem keine Würmer mit drin sind“, erklärt Isolde Jahl, die zweite Vorsitzende OGV Reichling. Sie ist die so genannte „Most-Managerin“, kümmert sich also um die Pressungen der Äpfel und hat nach eigener Aussage auch selbst Apfelbäume im Garten. „Jeder bekommt halt was er mitbringt. Und über die diesjährige Ernte kann ich mich nicht beschweren. Sicher, es gab bessere Jahre, aber auch definitiv schon schlechtere“, so Jahl.

    Es scheint also große orts-, wetter- und sortenabhängige Unterschiede zu geben, doch wer Äpfel ernten konnte: die Apfelsaft Saison hat begonnen.

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