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Landkreis Landsberg: Die Corona-Lage im Landkreis Landsberg spitzt sich zu

Landkreis Landsberg

Die Corona-Lage im Landkreis Landsberg spitzt sich zu

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    Im Landsberger Klinikum sind aktuell zwei Stationen unter Quarantäne.
    Im Landsberger Klinikum sind aktuell zwei Stationen unter Quarantäne. Foto: Thorsten Jordan

    Im Landkreis Landsberg vergeht momentan kaum ein Tag ohne negative Corona-Nachrichten. Nachdem vergangene Wochenende mehrere positive Fälle in einem Kindergarten in Reichling bekannt wurden, ist das Virus nun auch in einer Einrichtung in Riederau ausgebrochen. Im Landsberger Klinikum befinden sich unterdessen zwei Stationen in Quarantäne - mit einem Gerücht räumt Sprecherin Regina Miller auf. Das LT gibt einen Überblick zu den aktuellen Geschehnissen.

    Auf Nachfrage tritt Regina Miller, Pressesprecherin des Landsberger Klinikums, einem Gerücht entschieden entgegen: „Es gibt bei uns keinen Aufnahmestopp.“ Allerdings musste das Klinikum in jüngster Vergangenheit andere Maßnahmen ergreifen: Bereits seit dem 20. Februar befindet sich, wie berichtet, die Station 1B unter Quarantäne, eine weitere Station seit dem 24. Februar. Laut Regina Miller wird das nötig, sobald ein Patient positiv auf das Coronavirus getestet wird. Konkret würden auf den genannten Stationen momentan keine neuen Patienten aufgenommen. Bei der Entlassung werden sie – wie alle anderen auch – auf das Coronavirus getestet und müssen sich anschließend in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben.

    Keine planbaren Operationen Klinikum

    Außerdem werden im Landsberger Klinikum momentan keine planbaren Operationen durchgeführt. Als Beispiele für solche Eingriffe nennt Regina Miller das Ziehen von Krampfadern oder das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks. Der Hauptgrund dafür sei, dass momentan nicht genügend Personal zur Verfügung stehe. „Durch das Einrichten einer zweiten Intensivstation wird es an anderer Stelle gebraucht und fehlt im OP“, erklärt Regina Miller. „Lebensnotwendige Operationen, zum Beispiel nach einem Unfall, werden selbstverständlich gemacht.“

    Als Sicherheitsmaßnahme dürfen auch Mütter und ihre Neugeborenen nicht mehr besucht werden. Väter oder andere Bezugspersonen dürfen jedoch zumindest bei der Geburt auch weiterhin dabei sein – sofern sie einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, vorweisen können. Als weitere Vorkehrung werden zum Beispiel alle Mitarbeiter im Klinikum täglich getestet – ebenso wie alle Patienten, sowohl bei der Aufnahme, als auch bei der Entlassung. Zusätzlich finden täglich Hygienevisiten in allen Bereichen des Klinikums statt.

    Im Riederauer Kindergarten bricht das Coronavirus aus

    Es gibt aber auch gute Nachrichten aus dem Landsberger Krankenhaus. So wird die Station 3B, die, wie berichtet, Mitte des vergangenen Monats geschlossen werden musste, ab Donnerstag schrittweise wieder geöffnet werden. Die Anzahl der Betten soll dabei nach und nach erhöht werden, so Regina Miller. Die Schmerztagesklinik und das Ambulante Operationszentrum seien bereits seit Anfang der Woche wieder in Betrieb.

    Im Kindergarten im Dießener Ortsteil Riederau ist das Coronavirs ausgebrochen.
    Im Kindergarten im Dießener Ortsteil Riederau ist das Coronavirs ausgebrochen. Foto: Thorsten Jordan

    Am Dienstag wurde bekannt, dass es auch im Riederauer Kindergarten mindestens einen Corona-Fall gibt. Wie Dießens Geschäftsstellenleiter Karl Heinz Springer auf LT-Nachfrage bestätigt, muss eine der insgesamt vier Gruppen deswegen für 14 Tage in Quarantäne. „Das Ganze hat sich am Montag entwickelt“, sagt Springer. „Nach positiven Schnelltests sind PCR-Tests im Penzinger Testzentrum nachgeholt worden.“

    In Reichling stehen noch viele Test-Ergebnisse aus

    Um wie viele positive Tests es sich genau handelt, ist dem Dießener Geschäftsstellenleiter momentan nicht bekannt. „Im Grunde reicht ja ein positiver Test für so eine Maßnahme aus“, sagt Springer. Nach jetzigem Stand sei es jedenfalls nicht nötig, den kompletten Riederauer Kindergarten zu schließen.

    Wie berichtet, haben bereits über das Wochenende mehrere Corona-Fälle rund um einen Kindergarten in Reichling die Fallzahlen im Landkreis Landsberg in die Höhe schnellen und die Lechraingemeinde zum Corona-Hotspot werden lassen. Bei einem Kind und acht Erwachsenen wurde zudem die britische Virusvariante nachgewiesen. Laut Landratsamt-Sprecherin Anna Diem sei inzwischen nach umfangreichen Reihentests ein weiterer Infizierter hinzugekommen: „Es steht jedoch noch ein ganzer Schwung weiterer Tests aus.“

    Bürgermeister Leis appelliert an die Bürger

    Der Kindergarten „Wurzberg Oase“ in Reichling, in dem der erste Fall bekannt wurde, bleibt voraussichtlich bis zum 10. März geschlossen. „Wir müssen jetzt erst einmal die weiteren Ergebnisse abwarten“, sagt Bürgermeister Johannes Leis (CSU) auf Nachfrage unserer Zeitung. Über den WhatsApp-Informationsdienst der Gemeinde halte er die Bürger auf dem Laufenden – und rufe dazu auf, Abstand zu halten und sich testen zu lassen.

    Wie nach dem Corona-Ausbruch die Stimmung in Reichling ist, könne er nicht so genau sagen. „Man kommt ja momentan nicht mehr vor die Tür“, sagt Johannes Leis. „Wir halten uns sehr streng an alle Regeln. Die Verwaltung muss auch handlungsfähig bleiben.“

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Corona in Landsberg: Der Realität ins Auge blicken

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