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Landkreis Landsberg: Debakel für DFB-Elf: Was sagen Trainer aus dem Kreis Landsberg?

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Debakel für DFB-Elf: Was sagen Trainer aus dem Kreis Landsberg?

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    Ein Debakel erlebte die deutsche Nationalmannschaft (von links Leon Goretzka, Niklas Süle und Matthias Ginter) beim Nations-League-Spiel gegen Spanien.
    Ein Debakel erlebte die deutsche Nationalmannschaft (von links Leon Goretzka, Niklas Süle und Matthias Ginter) beim Nations-League-Spiel gegen Spanien. Foto: Miguel Morenatti/dpa

    Es war schon nicht mehr Enttäuschung, sondern Entsetzen, das man in den Gesichtern der Spieler nach der 0:6-Niederlage lesen konnte: Das Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League gegen Spanien war ein Debakel. Wie geht es Sportlern und Trainern nach so einer Blamage?

    „Nach so einem Spiel hätte ich meinen Hut genommen“, sagt Sven Kresin, ehemaliger Profifußballer und früherer Trainer unter anderem beim Bayernligisten TSV Landsberg. Mitleid mit Bundestrainer Joachim Löw hat Kresin nicht. „Es ist sein Job, und wenn jemand seinen Job nicht gut ausübt, dann wird er entlassen.“

    Bundestrainer Löw zeigt keine Emotionen

    Was Kresin auffiel, war das Verhalten der Trainer. „Luis Enrique stand da in seiner Jeans an der Seitenlinie und hat gecoacht, die deutsche Mannschaft saß im Rollkragenpullover und Anzug auf der Bank. Völlig emotionslos.“ Ihm sei es vorgekommen, als wüsste man nicht mehr, wie man handeln soll. Dabei hätte man als Trainer „eingreifen können, ja müssen“. Wenn man das Gefühl habe, an das Team nicht mehr ranzukommen, sei es Zeit, zu gehen. „Das habe ich damals auch in Oberweikertshofen so gemacht“, sagt Kresin.

    Florian Neuhaus auf Kaufering wird nach einer Stunde eingewechselt

    Als „Arbeitsverweigerung“ bezeichnetChristian Neuhaus die Partie. Trotzdem gab es für ihn auch einen Grund zur Freude, denn in der 61. Minute wurde der Kauferinger Profi Florian Neuhaus eingewechselt. „Das war natürlich schwierig, aber das Desaster ist ja schon vorher losgegangen“, so der Vater des 23-Jährigen, der bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag steht. Trotz des Debakels hat sich Christian Neuhaus für seinen Sohn gefreut. Dass dieser alleine nicht viel machen konnte, sei klar gewesen, „aber er hat mit die besten Noten bekommen“.

    Sven Kresin
    Sven Kresin Foto: Julian Leitenstorfer (Archiv)

    Der Führungsspieler im Team fehlt Peter Krems, Trainer beim A-Klassisten SV Prittriching. Aus seiner Zeit in Pähl kennt er Bayern-Profi Thomas Müller. „Thomas kann die Leute mitnehmen, er ist ein Emotionsbolzen“, und genau das würde das Team brauchen. „Es gab zuletzt so viel Negatives über die Nationalmannschaft, da kann man nachvollziehen, dass die jungen Spieler Angst haben, das war ein aufgeschreckter Haufen“. Manuel Neuer sei auch ein Führungsspieler, aber vom Tor aus „kann er nicht entscheidend eingreifen“. Für Krems war es „erschreckend, wie die Mannschaft auseinandergefallen ist. Wenn da nichts passiert, wird die EM ein Desaster“.

    Lieber den Sohn ins Bett gebracht als der Nationalmannschaft zugeschaut

    Erst gar nicht angeschaut hat sichDominik Piotrowski, Trainer des A-Klassisten VfL KauferingII, die Partie. „Momentan macht es keinen Spaß, der Nationalmannschaft zuzuschauen, da bringe ich lieber meinen Sohn ins Bett“, sagt er.

    Michael Kießling  hörte das Spiel im Radio auf dem Weg nach Berlin.
    Michael Kießling hörte das Spiel im Radio auf dem Weg nach Berlin. Foto: Julian Leitenstorfer (Archiv)

    Auf dem Weg nach Berlin erlebte der BundestagsabgeordneteMichael Kießling (CSU) das Spiel am Radio. „Ich war schon etwas beeindruckt, wie schnell die Tore für Spanien gefallen sind“, erzählt er. Kießling spielt nicht nur in der Bundestagself, er hatte in der Saison auch beim SV Lengenfeld (A-Klasse) ausgeholfen. „Wenn es geht, schaue ich mir die Spiele der Nationalmannschaft schon an, da bin ich dann auch nicht immer ganz objektiv“, räumt er ein.

    So eine Niederlage müsse man erst verarbeiten, „und dann muss man nach vorne schauen“. Was die Partie gegen Spanien betrifft, hat er den Radiosender nicht gewechselt. „Nach dem 4:0 dachte ich, noch höher wird es nicht mehr, aber das wurde es dann doch noch...“

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