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Landkreis Landsberg: Coronavirus: So dramatisch ist die Lage im Landkreis Landsberg

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Coronavirus: So dramatisch ist die Lage im Landkreis Landsberg

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    Am Klinikum in Landsberg sind derzeit alle Betten auf der Intensivstation belegt.
    Am Klinikum in Landsberg sind derzeit alle Betten auf der Intensivstation belegt. Foto: Julian Leitenstorfer

    Ab Mittwoch gelten strengere Corona-Regeln in Bayern. Am Dienstag verteidigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Landtag die Maßnahmen: Die Lage sei ernst und es gebe keinen Anlass zur Entwarnung. Wie ernst, zeigt sich auch im Landkreis Landsberg. Mittlerweile liegt die Zahl der Covid-19-Todesfälle bei 20, zudem war am Dienstag auf der Intensivstation des Landsberger Klinikums kein Bett mehr frei. Unsere Zeitung hat nachgefragt, wie auf die jüngsten Entwicklungen reagiert wird und wie weit die Planungen für das Impfzentrum sind.

    Im Landkreis ist am Montagabend ein weiterer Covid-19-Patient gestorben. Laut Landratsamt handelt es sich um eine ältere Person mit Vorerkrankungen. Die Zahl der Todesfälle hat sich damit auf 20 erhöht. Wie das Landratsamt mitteilt, ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen im Landkreis Landsberg von Montag auf Dienstag von 259 auf 245 gesunken. Etwas angestiegen ist die Zahl der Kontaktpersonen, die sich in Quarantäne befinden: von 907 auf 954. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Infizierte auf 100.000 Einwohner) blieb nahezu unverändert. Sie lag am Montag (0 Uhr) bei 172,9, am Dienstag (0 Uhr) bei 172,1.

    Derzeit werden in Landsberg vier Covid-19-Patienten beatmet

    Im Klinikum in Landsberg sind derzeit aufgrund von Personalmangel keine Betten mehr auf der Intensivstation frei. Alle neun Betten sind belegt, teilt Pressesprecherin Regina Miller auf Nachfrage mit. Aktuell werden sechs Covid-19-Patienten auf der Intensivstation behandelt, vier von ihnen werden beatmet.

    Regulär stünden im Klinikum elf Betten auf der Intensivstation zur Verfügung. Zwei Betten könnten jedoch aufgrund erheblicher Personalausfälle (Krankheit oder Quarantäne) nicht betrieben werden. Wie Regina Miller auf Nachfrage sagt, sind für die Betreuung von Covid-19-Patienten in jeder Schicht mindestens eine Intensivpflegekraft und ein Arzt eingeteilt. Gearbeitet werde in drei Schichten. Am Dienstagnachmittag war nach Informationen unserer Zeitung Dr. Thomas Weiler, der Ärztliche Leiter der Integrierten Leitstelle in Fürstenfeldbruck, im Klinikum, um unter anderem über die Verteilung von Covid-19-Patienten in den zur Leitstelle zugehörigen Landkreisen zu sprechen. Denn im Klinikum in Landsberg werden auch Covid-19-Patienten aus anderen Landkreisen behandelt, wie Regina Miller bestätigt.

    Die Vorbereitungen für das Impfzentrum des Landkreises in Penzing laufen.
    Die Vorbereitungen für das Impfzentrum des Landkreises in Penzing laufen. Foto: Ralf Lienert (Symbolfoto)

    Neuigkeiten gibt es in Sachen Impfzentrum. Es soll, wie berichtet, ab 15. Dezember in den Gebäuden des Towers auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts in Penzing errichtet werden und damit Teil des Pandemiezentrums des Landkreises werden. Wie Wolfgang Müller, der Pressesprecher des Landratsamts, sagt, steht nun fest, wer das Impfzentrum betreiben wird. Den Zuschlag habe die Johanniter Unfallhilfe Bayern erhalten. Deren Mitarbeiter werden ab Mitte Dezember damit beginnen, die Räume zu möblieren und die entsprechende Software einzuspielen.

    Geplant sei ein Probebetrieb, der am 17. oder 18. Dezember stattfinden soll. Dann werde mit einigen Mitarbeitern des Landratsamts der Ablauf vom Parken, Anmelden bis zum Impfen durchgespielt. Und wann rechnet man im Landratsamt mit den ersten Impfungen? „Nach jetzigem Stand könnte der Impfstoff Anfang nächsten Jahres geliefert werden“, sagt Pressesprecher Müller. Dann würden zwei stationäre und zwei mobile Teams zum Einsatz kommen.

    Im Frühjahr war das Infektmobil im Landkreis unter anderem mit (von links) Manuel Fischer, Rebekka Schmitt und Susanne Dörries unterwegs.
    Im Frühjahr war das Infektmobil im Landkreis unter anderem mit (von links) Manuel Fischer, Rebekka Schmitt und Susanne Dörries unterwegs. Foto: Julian Leitenstorfer

    Mit der Ausrufung des Katastrophenfalls in Bayern könnte demnächst auch wieder eine Infektambulanz am Pandemiezentrum eingerichtet werden, wie Wolfgang Müller sagt. Dies erfolge in Absprache mit den Ärzten im Landkreis, die dadurch entlastet werden sollen. Im Frühjahr war im Landkreis auch ein Infektmobil stationiert, dessen Besatzung Covid-19-Patienten zu Hause versorgt hat. Der frühere Versorgungsarzt des Landkreises, Dr. Markus Hüttl, der die Infektambulanz aufgebaut hat, ist mittlerweile wieder für das Landratsamt als sogenannter Pandemiearzt tätig.

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