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Landkreis Landsberg: Corona bremst den Fasching im Landkreis Landsberg aus

Landkreis Landsberg

Corona bremst den Fasching im Landkreis Landsberg aus

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    im Jahr 2021 wird es keinen Gaudiwurm in Landsberg geben. Der Fasching wird im Landkreis von Corona ausgebremst.
    im Jahr 2021 wird es keinen Gaudiwurm in Landsberg geben. Der Fasching wird im Landkreis von Corona ausgebremst. Foto: Thorsten Jordan (Archiv)

    Lange Gesichter statt lachende: Der Lumpige Donnerstag in Landsberg steht 2021 vor dem Aus. Der Faschingsverein Licaria Landsberg hat den traditionellen Umzug wegen Corona abgesagt. So reagieren Gastronomen auf das drohende Faschings-Aus. Auch die Veranstalter in Untermühlhausen haben bereits eine Entscheidung getroffen..

    „Ich muss zum großen Bedauern festhalten, dass der nächstfolgende historische und traditionelle Faschingsumzug am Lumpigen Donnerstag, 11. Februar 2021, aufgrund der Pandemie ersatzlos gestrichen werden muss. Dies hat der Verein in seiner verspätet abgehaltenen Jahreshauptversammlung beschlossen.“ Das teilte Axel Ludwig, der Vorsitzende des Faschingsvereins, am Donnerstagabend mit.

    Ein Hygienekonzept für den Fasching ist nicht möglich

    Für Landsbergs Zweiten Bürgermeister Moritz Hartmann (Grüne), kommt die Absage nicht überraschend. „Ich habe leider schon damit gerechnet. Ich wüsste nicht, wie man ein Hygienekonzept für ein Faschingstreiben aufstellen könnte.“ Eine Kontaktverfolgung, wie sie aktuell nötig sei, könne im Bereich der Innenstadt nicht durchgeführt werden. Dass die Absage des Gaudiwurms einen Imageverlust für die Stadt bedeuten könnte, befürchtet er nicht: „Wenn wir die Einzigen wären, dann vielleicht, aber es werden sicher viel mehr Umzüge in der Umgebung abgesagt werden.“

    Hartmann ist aber nicht nur als Zweiter Bürgermeister von der Absage betroffen: Mit der „Grilltier Produktion“ sorgt er als DJ auf dem Hellmairplatz jedes Jahr für gute Laune. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort etwas stattfinden kann“, sagt Hartmann. „Fasching lebt davon, dass es eng ist, dass man miteinander feiert, das geht alles nicht.“ Ein entsprechendes Hygienekonzept würde das Wesen des Faschings quasi konterkarieren.

    Feier auf dem Landsberger Hellmairplatz fällt auch aus

    Allerdings sei es auch noch eine ganze Zeit hin bis zum Fasching. „Stand heute findet auf dem Hellmairplatz nichts statt, aber zu 1000 Prozent kann man es jetzt auch noch nicht sagen.“ Für ihn wäre es das erste Mal seit über 20 Jahren, dass er und die „Grilltierchen“ an Fasching nicht auftreten können.

    Ganz hart trifft die Absage auch Gastronomin Manuela Sauter, die in Landsberg die „Sonderbar“ und das „Zim-mer“ betreibt. „Ehrlich gesagt, habe ich mich schon darauf vorbereitet, dass der Fasching nicht stattfindet.“ Auch wenn es für sie extreme Einbußen bedeutet, findet sie die Entscheidung richtig. „Das ist zwar der nächste Schlag für uns Gastronomen, aber die Gesundheit geht vor“, sagt sie. Der Fasching sei für alle Gastronomen sehr wichtig, „aber ohne Umzug kommen auch keine Leute nach Landsberg“. Unter den gegebenen Corona-Bedingungen seien Faschingsfeiern allerdings auch nicht möglich.

    In diesem Jahr wurde der Fasching noch gefeiert. Hier gibt es die Bilder:

    Sie habe bereits Anfragen für geschlossene Gesellschaften, also private Faschingsfeiern. „Wenn jemand im Februar Geburtstag hat, kann er die Feier ja unter das Motto ,Lumpiger’ stellen“, sagt Manuela Sauter. Aber auch da müsse abgewartet werden, wie sich die Infektionszahlen weiter entwickeln. „Wenn diese weiter hochgehen, darf ich ja gar keine Veranstaltungen machen.“ Schon jetzt seien die Umsatzeinbußen enorm: „Normalerweise dürfen 90 Personen in die Sonderbar rein, jetzt gerade mal 40.“

    Ohne Umzug auch kein Partyzelt auf der Waitzinger Wiese – das sagt Claus Moritz, Zweiter Vorsitzender des Faschingsvereins Licaria und einer der Partyzelt-Organisatoren. „Es würde doch auch nichts bringen, wenn man ein großes Zelt aufstellt, und dann dürfen nur 500 Leute rein. Da kommt doch gar keine Stimmung auf.“ Der Gastronom vergleicht es mit dem Fußball: „Wenn da in einem Stadion, das 60.000 Plätze hat, nur 10.000 Fans sind, kommt doch auch keine Stimmung auf, da schaue ich mir das Spiel lieber zu Hause vor dem Fernseher an.“

    Fällt nächstes Jahr auch das Oktoberfest in München aus?

    Und er geht noch weiter: Claus Moritz prophezeit jetzt schon, dass auch im kommenden Jahr das Oktoberfest in München nicht stattfinden wird. „Da stehen zehn Zelte, die kann man nicht kleiner machen.“ Und wenn diese nicht gefüllt werden könnten, würde sich das für die Betreiber nicht rentieren. „Ich glaube, nächste oder übernächste Woche müssen sowieso wieder alle Gaststätten zusperren“, befürchtet er aufgrund der weiter ansteigenden Zahlen. „Die Einnahmen vom Fasching fehlen natürlich, aber da kann man einfach nichts machen.“

    Auch in Untermühlhausen fällt der Umzug aus. Heuer wurde noch ein Jubiläum gefeiert:

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    Zum 20. Mal fand heuer der Faschingsumzug in Untermühlhausen statt. Das sind die schönsten Fotos.

    Aber nicht nur in Landsberg ist der Faschingsumzug abgesagt: Auch in Untermühlhausen hat man sich dazu entschlossen, den Fasching ausfallen zu lassen. „Aus aktuellem Anlass: Großer Faschingsumzug mit Party im beheizten Zelt 2021 entfällt aus bekannten Gründen. Wir hoffen, Euch alle gesund und munter im Fasching 2022 wieder begrüßen zu dürfen.“ Das ist auf der Homepage des Faschingsteams zu lesen. Stefan Dexl, der Vorsitzende des Vereins, bestätigt das. Vor einigen Tagen habe man sich dazu entschlossen, das Faschingstreiben abzusagen. Dieses Jahr hatte der Umzug in Untermühlhausen seinen 20. „Geburtstag“ gefeiert, der 21. Geburtstag im kommenden Jahr wird erst mal ausfallen.

    Dabei hat die Corona-Pandemie aber nicht nur Auswirkungen auf den kommenden Fasching, sondern auch auf den von 2020: In Landsberg steht nämlich noch die Prämierung der besten Gruppen und Wagen aus. Eigentlich hätte diese im Rathaus stattfinden sollen – jetzt wurde sie ersatzlos gestrichen. Aber die Gewinner kann der Landsberger Faschingsverein bekannt geben: Bei den Fußgruppen gibt es einen Sonderpreis für die Kinderkrippe der Lebenshilfe, Platz eins geht bei den Fußgruppen an „Lady Gracha Maisach“ und den besten Wagen hat „Hiltonia Hiltenfingen“ gewonnen.

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