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Landkreis Landsberg: Corona-Hotspot Reichling: Das Landratsamt entkräftet Gerüchte

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Corona-Hotspot Reichling: Das Landratsamt entkräftet Gerüchte

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    Im Kindergarten Reichling hat es einen Corona-Ausbruch gegeben.
    Im Kindergarten Reichling hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. Foto: Martina Diemand (Symbol)

    Das letzte Februar-Wochenende war wettertechnisch zwar durchwachsen, dennoch strömten wie schon in der Vorwoche viele Ausflügler nach Landsberg. „Es war aber nicht so viel los wie am Wochenende zuvor“, bilanziert Julia Siebert von der Polizei Landsberg. Im Gegensatz zur Vorwoche, als viele Personen in der Landsberger Innenstadt augenscheinlich gegen die Maskenpflicht verstoßen hatten, zeigte die Polizei diesmal starke Präsenz. Und es gab jede Menge Anzeigen. Derweil ist die Corona-Lage in Reichling außer Kontrolle geraten – die Lechraingemeinde ist der Infektions-Hotspot im Landkreis Landsberg.

    Strahlender Sonnenschein am Sonntag sorgte für einen vollen Peter-Dörfler-Weg und viele Sonnenhungrige auf dem Landsberger Hauptplatz. Mittendrin: die Polizei. Vier Streifenwagen zeigten an den Hotspots Präsenz und wiesen Personen auf das Alkoholverbot und die geltende Maskenpflicht auf den stark frequentierten Plätzen hin.

    Seit Ende 2020 ist innerhalb eines Rings der Altstadt das Tragen einer Maske zum Schutz vor Corona vorgeschrieben. Doch nicht alle halten sich daran. Maskenmuffel wurden von der Polizei am Wochenende erneut darauf hingewiesen. Wer sich uneinsichtig zeigte, erhielt eine Anzeige. „Es gab Verstöße im hohen dreistelligen Bereich“, informiert Pressesprecherin Julia Siebert auf LT-Nachfrage. So wurden nicht nur Maskenmuffel angezeigt, sondern auch Verstöße gegen das Alkoholkonsumverbot an öffentlichen Plätzen mit Maskenpflicht registriert.

    Die Polizei kontrollierte in Landsberg die Maskenpflicht.
    Die Polizei kontrollierte in Landsberg die Maskenpflicht. Foto: Thorsten Jordan

    Am Samstag hatte es zudem eine Demonstration auf dem Landsberger Hauptplatz gegeben. „Offenes Mikrofon Corona“ lautete das Motto. Insgesamt zählte die Polizei rund 45 Teilnehmer. Einige von ihnen bekommen Anzeigen. Sie verstießen gegen die Maskenpflicht und legten falsche Atteste zur Befreiung vor, so die Polizei. „Es gab Vorfälle im unteren zweistelligen Bereich“, so Siebert weiter.

    Die vorgelegten Atteste hätten keine Diagnose beinhaltet und hätten nicht glaubhaft versichern können, warum jemand von der Maskenpflicht befreit werden sollte. Als Redner trat auch der Kauferinger Impfkritiker und Corona-Leugner Rolf Kron auf. Gegen ihn wird – wie mehrfach berichtet – wegen des Ausstellens falscher Gesundheitszeugnisse ermittelt. Er soll Hunderte falsche Atteste zur Maskenbefreiung ausgestellt haben. Ob die am Wochenende vorgelegten Atteste von ihm stammen, ist laut Polizei unklar.

    Der Kindergarten in Reichling bleibt vorerst zu

    Die Gemeinde Reichling ist aktuell der Corona-Hotspot im Landkreis. Das Landratsamt meldete am Montag ein Kind und acht Erwachsene, die sich mit der britischen Virusvariante infiziert haben sowie weitere Corona-Fälle. Der Kindergarten „Wurzberg Oase“, in dem der erste Fall bekannt wurde, bleibt auf Anordnung des Gesundheitsamts bis zum 10. März geschlossen. Am Mittwochabend war bei einem Kind aus dem Kindergarten die britische Virusmutation von einem Labor bestätigt worden, sagt Wolfgang Müller, der Pressesprecher des Landratsamts. Das Kind sei bereits am Dienstag nicht mehr in der Einrichtung gewesen, nachdem bekannt geworden war, dass seine Mutter sich mit dem Coronavirus angesteckt hatte.

    Gerüchte über Infektionen während der Zeit der Notbetreuung

    Gerüchte, dass es bereits in der Zeit der Notbetreuung Corona-Fälle in dem Kindergarten gegeben habe, dementiert der Pressesprecher des Landratsamts. Da ein weiteres Kindergartenkind vergangene Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden war, wurde eine Kindergartengruppe geschlossen. Nach umfangreichen Reihentestungen am Donnerstag und Freitag wurde laut Müller nun nochmals bei fünf Kindergartenkindern aus verschiedenen Gruppen und bei 20 Erwachsenen aus Reichling das Coronavirus nachgewiesen. Die Laborergebnisse bestätigten die britische Virusvariante bei acht Erwachsenen. Zudem gibt es laut Landratsamt weitere Verdachtsfälle. Alle positiv getesteten Personen und eine Reihe von Kontaktpersonen seien in Quarantäne.

    Die "Wurzberg Oase", der Kindergarten in Reichling, ist derzeit wegen Corona geschlossen.
    Die "Wurzberg Oase", der Kindergarten in Reichling, ist derzeit wegen Corona geschlossen. Foto: Thorsten Jordan (Archiv)

    „Die Lage ist ernst und lässt keinen Raum für Diskussionen um eine Verhältnismäßigkeit oder dergleichen“, schreibt Bürgermeister Johannes Leis auf der Homepage der Gemeinde. Wie das Landratsamt auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt, müssen auch Schüler aus Reichling und seinen Ortsteilen wieder in den Distanzunterricht.

    Die Reichlinger können sich einfach auf das Coronavirus testen lassen

    Das habe das Schulamt angeordnet. Landratsamt und Gemeinde weisen darauf hin, dass es im Testzentrum in Penzing für alle Bürger der Gemeinde die Möglichkeit gibt, sich kostenlos nach vorheriger Terminvereinbarung testen zu lassen. Die Testkapazitäten seien hochgefahren worden. Anmeldungen sind unter Telefon 08191/129-1770 oder online unter www.landratsamt-landsberg.de möglich. Neben Bürgermeister Johannes Leis appelliert auch die stellvertretende Landrätin Margit Horner-Spindler aus Reichling an die Bürger, sich testen zu lassen. Am Dienstag finden laut Wolfgang Müller in Reichling erneut Reihentests mit rund 120 Kindern und Erwachsenen statt.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Corona in Landsberg: Sind Partys wichtiger als Regeln?

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