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Landkreis Landsberg: Bundestagswahl: Leben, wo andere Urlaub machen

Landkreis Landsberg

Bundestagswahl: Leben, wo andere Urlaub machen

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    Südseeträume? Von wegen, das ist ein herbstlicher Sonnenuntergang am Ammersee. Das Fünfseenland in den Landkreisen Landsberg und Starnberg ist Touristenmagnet. Beide Regionen bilden zusammen mit Germering erstmals einen Wahlkreis.
    Südseeträume? Von wegen, das ist ein herbstlicher Sonnenuntergang am Ammersee. Das Fünfseenland in den Landkreisen Landsberg und Starnberg ist Touristenmagnet. Beide Regionen bilden zusammen mit Germering erstmals einen Wahlkreis. Foto: Stephanie Millonig (Symbolfoto)

    Für die 19. Bundestagswahl ist der Landkreis Landsberg wieder einmal in einen neuen Wahlkreis umgezogen. Der 1980 bestehende Dreier-Bund mit den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau ist Vergangenheit. Aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahlen in Südbayern bekam Bayern einen weiteren, den 46.

    Der Landkreis Starnberg ist städtisch geprägt, Landsberg eher ländlich

    Wie viele Wahlberechtigte es im neuen Wahlkreis gibt, ist dem Wahlamt im Starnberger Landratsamt bislang nicht bekannt. Die Zahlen aus den Gemeinden würden erst am Wahlabend übermittelt, heißt es dort. Für ausreichend Stimmzettel werde aber gesorgt sein, erklärt Mitarbeiterin Helga Pestenhofer: Man gehe von einem Sicherheitsaufschlag von zehn Prozent gegenüber der Zahl der Wahlberechtigten von 2013 aus.

    Der Landkreis Landsberg ist im neuen Wahlkreis mit rund 117.000 Einwohnern der zweitgrößte Partner, der Landkreis Starnberg liegt mit etwa 134.000 Einwohnern etwas darüber. Die größte Stadt im Wahlkreis ist Germering: Die Münchner Vorortgemeinde zählt knapp 40.000 Einwohner. Zweitgrößter Ort ist Landsberg, das mit knapp 29.000 Einwohnern deutlich größer als

    Auch wenn sich in den vergangenen Jahrzehnten die Strukturen der beiden Landkreise angenähert haben und Landsberg ebenfalls als Teil des Großraums München zu betrachten ist, bleiben Unterschiede sichtbar. Starnberg weist mit drei weiteren Gemeinden über 10.000 Einwohnern (Gauting, Gilching, Herrsching) und nur drei Kommunen unter 5000 Einwohnern ein deutlich stärkeres städtisches oder vorstädtisches Gepräge auf als der Landkreis Landsberg. Zwischen Lech und Ammersee ist Bild genau umgekehrt: Neben Landsberg gibt es mit Dießen, Kaufering und Geltendorf nur drei weitere Kommunen mit mehr als 5000 Einwohnern.

    Hängt der Faktor Glück vom Einkommen ab

    Gemeinsam ist den beiden Landkreisen ein angeblich besonders großer Glücksfaktor. Jedenfalls wollte das Magazin stern 2010 herausgefunden haben, dass die glücklichsten Menschen Deutschlands in Starnberg und Landsberg leben. Ob das auch was mit dem Geld zu tun hat? Starnberg ist ja bekanntlich der bayerische Landkreis mit der größten Dichte an Einkommensmillionären. Dass zwischen beiden Landkreisen ein gewisses Wohlstandsgefälle besteht – wenn auch auf durchaus auf hohem Niveau –, belegt auch die Einkommensstatistik: Die Bürger des Landkreises Starnberg hatten 2010 3,7 Milliarden Euro steuerpflichtige Einkünfte, die im Landkreis Landsberg 2,2 Milliarden. Auf das Wahlverhalten in den beiden Landkreisen bei der Bundestagswahl 2013 hatten die Unterschiede in Struktur und Wohlstand jedoch keinen allzu großen Einfluss.

    Mit weitem Abstand lag die CSU in allen Teilen des neuen Wahlkreises auf Platz eins: Im Landkreis Landsberg (51,9 Prozent) waren die Christsozialen jedoch um knapp fünf Prozent stärker als rund um den Starnberger See (47 Prozent). Das waren ziemlich genau die fünf Prozent, die die FDP in Starnberg (10,1 Prozent) mehr als in Landsberg (5,1 Prozent) hatte. Die übrigen Parteien lagen recht nah beieinander: Die SPD kam auf 16,5 (Starnberg) und 15,9 Prozent der Zweitstimmen (Landsberg), die Grünen auf 11,2 und 10,5 Prozent, die Linke auf 2,6 und 3,2 Prozent. Etwas stärker wichen 2013 die Resultate in Germering ab:

    Franz Josef Strauß kandidierte für den Landkreis Landsberg

    Blickt man noch weiter in die Vergangenheit zurück, verfestigt sich das Bild der Dominanz der CSU – egal, welchem Wahlkreis der Landkreis Landsberg zugeordnet war. Von 1949 bis 1976 holte Richard Jaeger im damaligen Wahlkreis Fürstenfeldbruck achtmal das Direktmandat für die CSU. Jaeger war viele Jahre Bundestagsvizepräsident und von 1965 bis 1966 kurzzeitig auch Bundesjustizminister.

    1980 und 1983 – nach dem Wechsel zum Wahlkreis Weilheim – hieß der für den Landkreis Landsberg direkt gewählte Kandidat jeweils Franz Josef Strauß. Allerdings trat der CSU-Politiker, der 1980 Kanzlerkandidat der Union war, beide Male sein Mandat nicht an. Er blieb lieber Ministerpräsident. 1987, 1990, 1994 und 1998 wurde Michaela Geiger (CSU) direkt in den Bundestag gewählt. Sie starb drei Monate nach ihrer vierten Wahl im Dezember 1998. 2002 folgte der heutige Verkehrsminister Alexander Dobrindt. Er holte seither das Direktmandat viermal und tritt auch bei der Wahl am 24. September wieder im Wahlkreis

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