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Landkreis Landsberg: Bilanz: Weniger Einbrüche, mehr Drogendelikte

Landkreis Landsberg

Bilanz: Weniger Einbrüche, mehr Drogendelikte

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    Die Kriminalitätsstatistik für den Landkreis Landsberg präsentiert positive Zahlen - die Zahlen der Einbrüche sind deutlich gesunken.
    Die Kriminalitätsstatistik für den Landkreis Landsberg präsentiert positive Zahlen - die Zahlen der Einbrüche sind deutlich gesunken. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Weniger Straftaten, eine höhere Aufklärungsquote – so lässt sich die Kriminalitätsstatistik für den Landkreis Landsberg für 2019 zusammenfassen. Laut aktueller Statistik verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 2,1 Prozent weniger Straftaten (3888 Fälle). Zugleich wuchs auch das Risiko, geschnappt zu werden: Die Aufklärungsquote erhöhte sich gegenüber 2018 um 5,1 auf 65,1 Prozent. Mit 3238 Straftaten pro 100.000 Einwohnern liegt der Landkreis Landsberg auch unter dem bayernweiten Durchschnitt, der bei 4343 liegt. Aber: In einer Landkreisregion gibt es deutlich mehr Verbrechen.

    Allerdings ist die Situation nicht überall gleich, denn die Zahlen der für den Landkreis zuständigen Inspektionen Landsberg und Dießen weichen voneinander ab. Während die Zahlen aus Landsberg den Trend stützen, wurden im Bereich der Polizeiinspektion Dießen (das sind die Gemeinden Dießen, Eching, Finning, Greifenberg, Schondorf und Utting) im Jahr 2019 655 Straftaten, und damit 5,8 Prozent beziehungsweise 36 mehr als im Vorjahr registriert. Dazu sank die Aufklärungsquote leicht von 61,9 auf 60,6 Prozent.

    Noch immer sucht die Polizei nach den Tätern nach einem Raubüberfall

    Bisher nicht aufgeklärt werden konnte auch einer der spektakulärsten Fälle des Jahres 2019: Im April wurde in Dießen ein Raubüberfall verübt, bei dem die Polizei wegen der zielgerichteten Vorgehensweise Insider-Wissen vermutet. Damals klingelten zwei Männer bei einer 82-jährigen Frau, drängten sie ins Haus, fesselten sie und erbeuteten schließlich Schmuck und Edelsteine im Wert von circa 500.000 Euro.

    Von diesem Überfall abgesehen, konnten sich die Menschen in ihren Wohnungen und Häusern im vergangenen Jahr wieder deutlich sicherer fühlen: Die Zahl der Wohnungseinbrüche, die in den Jahren zuvor stark angestiegen war, halbierte sich von 44 auf 22. Als Gründe dafür sieht der stellvertretende Leiter der Landsberger Inspektion, Michael Strohmeier, vor allem verstärkte Maßnahmen etwa in Form von Großkontrollen. Außerdem konnten im Landkreis etliche mutmaßliche Täter festgenommen werden. Auch die Zahl der Diebstähle ging zurück, ebenso die Zahl von Vermögens- und Fälschungsdelikten, worunter vor allem Betrügereien fallen.

    Sprunghafter Anstieg der Rauschgiftkriminalität

    Anstiege sind insbesondere bei Sachbeschädigungen zu verzeichnen. 567 Fälle wurden im vergangenen Jahr protokolliert, damit fiel jede siebte Straftat in diese Kategorie. Wie im Jahr zuvor angestiegen ist die Zahl der Rauschgiftdelikte. Gegenüber 2018 erfolgte ein Anstieg um 23,6 Prozent – um 58 auf 304 Fälle. „Wir haben mehr Kontrolltätigkeit ausgeführt“, erklärt Strohmeier diesen Trend, „wir sehen, dass sehr viel von diesen Substanzen im Umlauf sind.“ Weil man Täter und Substanzen in der Regel vor Ort antreffe, weise dieser Bereich auch eine sehr hohe Aufklärungsquote auf. Die Hälfte der Täter ist älter als 21 Jahre.

    Ebenfalls gestiegen ist laut Statistik der Anteil der Körperverletzungen. 547 Fälle wurden protokolliert. In etwa gleich geblieben sind Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (75 Fälle) und fünf sogenannte Straftaten gegen das Leben, wobei tatsächlich niemand zu Tode kam. Dabei muss es sich laut Strohmeier nicht um vollendete oder versuchte Tötungen handeln, als solche Straftat könne auch schon eine Körperverletzung betrachtet werden, bei der ein Täter es billigend in Kauf nimmt, dass sein Opfer lebensbedrohlich verletzt wird.

    80 Prozent der Täter sind Männer

    Wer sind die Täter und wo kommen sie her? Knapp 80 Prozent aller ermittelten Straftäter sind Männer. Dreiviertel aller Verdächtigen sind älter als 21 Jahre. Der Anteil der Nichtdeutschen unter allen Tatverdächtigen betrug 24,9 Prozent und ist gegenüber 2018 um 2,5 Prozent gesunken, wie aus der Statistik hervorgeht. 9,6 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen waren Zuwanderer. Unter den Begriff „Zuwanderer“ werden neben Asylbewerbern Personen gerechnet, die nach Abschluss des Asylverfahrens nicht abgeschoben werden können (Duldung), sowie Kontingentsflüchtlinge und alle Personen, die sich sonst illegal in Deutschland aufhalten. (ger/lott/wimd)

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