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Landkreis Landsberg: AstraZeneca: Das bedeutet der Stopp für den Kreis Landsberg

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AstraZeneca: Das bedeutet der Stopp für den Kreis Landsberg

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    Die Verabreichung des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca wurde am Montagnachmittag im Penzinger Impfzentrum sofort gestoppt – wie in ganz Deutschland.
    Die Verabreichung des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca wurde am Montagnachmittag im Penzinger Impfzentrum sofort gestoppt – wie in ganz Deutschland. Foto: Julian Leitenstorfer (Archiv)

    Der deutschlandweite Stopp des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca trifft auch den Landkreis Landsberg hart. Bis auf Weiteres sind alle Impfungen mit dem Wirkstoff des schwedisch-britischen Herstellers gestoppt, nachdem es bei Geimpften zu Blutgerinnseln gekommen war. Im Penzinger Impfzentrum wurden noch am Nachmittag die Injektionen des betroffenen Impfstoffs sofort eingestellt.

    Es war kurz nach 15.30 Uhr, als im Landratsamt Landsberg eine wichtige Mitteilung der Regierung von Oberbayern einging. Per Erklärung des bayerischen Gesundheitsministerium seien sofort alle Impfungen mit dem Wirkstoff AstraZeneca einzustellen, so Wolfgang Müller, der Pressesprecher des Landratsamtes gegenüber dem LT. Die Nachricht wurde sofort an das Impfzentrum Penzing weitergegeben, wo derzeit jeden Tag Hunderte Menschen mit verschiedenen Seren gegen Corona geimpft werden. Auch mobile Impfteams seien bereits mit dem Mittel unterwegs gewesen. „Denn wir wollte auch schon die Bewohner von Behinderteneinrichtungen aus der PriorisierungsgruppeII impfen. Das gerät jetzt auch völlig ins Stocken“, so Müller weiter.

    Spritzen und Ampullen mit dem Covid-19 Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmakonzerns Astrazeneca.
    Spritzen und Ampullen mit dem Covid-19 Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmakonzerns Astrazeneca. Foto: Nicolas Armer/dpa

    Die überraschende Nachricht stelle den Landkreis vor viele neue Herausforderungen. Denn der Wirkstoff von AstraZeneca sei seit der Freigabe Anfang vergangener Woche auch an die Generation Ü80 verimpft worden, sodass mit den Impfkandidaten aus der Priorisierungsgruppe II fortgefahren werden konnte.

    So viele Impfdosen hat der Landkreis Landsberg bislang erhalten

    Wie berichtet, hat der Landkreis Landsberg seit Ende Dezember insgesamt 13.654 Impfdosen erhalten (Stand 10. März). Mit 10.254 entfiel der Großteil auf den Impfstoff von Biontech. 3000 Dosen wurden von AstraZeneca geliefert und davon mehr als zwei Drittel injiziert. Laut Wolfgang Müller liegen – wenn die 700 angekündigten Dosen diese Woche kommen – dann rund 1000 Dosen des am Mittwoch gestoppten Impfstoffs in Penzing im Kühlschrank. „Wir müssen jetzt einige Impftermine schieben oder ganz absagen“, sagt der Pressesprecher des Landratsamtes zum weiteren Vorgehen.

    Dass das Impftempo nicht nur deutschlandweit, sondern auch in der Region verlangsamt wird, scheint unabwendbar. „Es wird jetzt alles länger dauern, es sei denn die Mengen der anderen Hersteller ziehen spürbar an“, prognostiziert Wolfgang Müller.

    Bis Mitte vergangener Woche erhielten im Landkreis Landsberg 7614 Menschen eine Erstimpfung, 3195 haben bereits eine vollständige Immunisierung. Insgesamt leben im Landkreis Landsberg rund 120.300 Menschen. In dieser Kalenderwoche rechnet man im Impfzentrum mit einer Lieferung noch mit Lieferungen von Biontech (1440 Dosen) und Moderna (400). Die 700 von AstraZeneca bleiben unter Verschluss. Weitere Impfstoffe außer den drei genannten stehen derzeit in Deutschland noch nicht zur Verfügung.

    Die Lehrer wollen schnellstmöglich geimpft werden

    Zuletzt hatte der Kreisvorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, Erich Bachmaier (Grundschule Windach), vehemente Kritik am Vorgehen des Landkreises geäußert. Lehrer und Erzieher waren zuletzt in die PriorisierungsgruppeII aufgestiegen. Doch der Landkreis Landsberg hält fest, dass zunächst die Gruppe I abgeschlossen wird. Ende März – so der Plan von Peter Rasch, dem Leiter des Impfzentrums – sollte Ende März, Anfang April mit den Impfungen von Erziehern und Lehrern im Landkreis Landsberg begonnen werden (LT berichtete). Doch dieser Zeitplan ist mit der Nachricht vom Montag wohl über den Haufen geworfen.

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