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Kunst: Jetzt kommt Licht ins Dunkel

Kunst

Jetzt kommt Licht ins Dunkel

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    Zunächst vermuteten die Finder eine alte Decke auf dem Dachboden des Kinsauer Pfarrhofs. Dann stellte es sich als ein Jahrhunderte altes Deckengemälde dar.
    Zunächst vermuteten die Finder eine alte Decke auf dem Dachboden des Kinsauer Pfarrhofs. Dann stellte es sich als ein Jahrhunderte altes Deckengemälde dar. Foto: Manuela Schmid

    Zu dem unerwarteten Gemälde-Fund in Kinsau gibt es Neuigkeiten: Die Vermutung, dass das Ölbild einmal die Decke der Wallfahrtskirche schmückte (LT berichtete), hat sich bestätigt. Restaurator Wolfgang Reitschuster aus Egling hat sich die

    Auch der Maler des Marienbildes ist inzwischen bekannt: Veit Benno Lederer, ein Schongauer, der bis 1745 gelebt hat. Das Gemälde stammt aus der Zeit des Neubaus der Kinsauer Pfarrkirche St. Matthäus, die in den Jahren 1712 bis 1714 neu errichtet wurde. Der Barockbau wurde damals erstellt, weil die vielen Wallfahrer in der alten Kirche (diese wurde dann abgerissen) keinen Platz mehr gefunden hatten.

    Wie Reitschuster aus den Archiven jetzt herausgelesen hat, wurden die ursprünglichen Deckengemälde aber bei der Renovierung im Jahr 1892 durch neue ersetzt. Die neuen Bilder sind auch von einem Schongauer Maler, Johann Stegmüller, und zieren heute noch die Kirche. Sie sind ebenso auf Leinwand gemalt.

    Warum das alte Deckenbild einfach so zusammengefaltet und in diesem Zustand auf den Dachboden des Pfarrhofs gepfercht wurde? „Das muss wohl eine sehr schnelle Aktion gewesen sein“, vermutet Reitschuster. „Das ist ein wunderschönes Bild“, sagt der Restaurator, der gestern schon die Farbschichten konserviert hat.

    Das Marienbildnis soll nun fotografiert und an Kreisheimatpflegerin Dr. Heide Weißhaar-Kiem geschickt werden, damit noch alle bildlichen Darstellungen genau entschlüsselt werden können. Das Bild zeigt Maria auf einer Mondsichel, die auf einen Drachen (wahrscheinlich soll dies den Teufel darstellen) tritt, darunter Adam und Eva mit dem Apfel. Das Skelett mit dem abgetrennten Totenschädel könnte den Tod darstellen. Aber auch der Engel mit den verbundenen Augen sowie die verschiedenen Tiere hätten alle eine Bedeutung, erklärt Reitschuster – was aber alles noch genau entschlüsselt werden muss.

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