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Kulturhaus: Maler zwischen Ammersee und Voralpenland

Kulturhaus

Maler zwischen Ammersee und Voralpenland

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    Otto Hellmeier im Selbstbildnis (Öl auf Hartfaserplatte) von 1951.
    Otto Hellmeier im Selbstbildnis (Öl auf Hartfaserplatte) von 1951. Foto: sze

    2003 wurde das Museum „Kulturhaus Otto Hellmeier“ in Raisting eröffnet. Es ist ein bemerkenswertes Haus, das sich nicht nur dem Nachlass des Stifters Otto Hellmeier widmet, sondern alljährlich drei bis vier Künstler zu Gastausstellungen einlädt. Mitunter wird die Hellmeier-Sammlung durch Aufträge und Ankäufe ergänzt.

    So schuf Egon Stöckle eine Skulptur für die Nische im Lichthof, der die beiden Gebäudeflügel verbindet. Und vor dem Haus steht das zwischen Stahlseilen eingespannte Kugelobjekt „Zwischen Himmel und Erde“ von Max Mirlach. Neben dem lebendigen Ausstellungskonzept überzeugt auch die klare Architektur des Gebäudes. Dem Münchner Architekten Willi Johannis ist es gelungen, übersichtliche und lichte Räume zu schaffen, die der Kunst einen passenden Rahmen geben.

    Schreitet man die Stillleben, Landschaftsbilder und Porträts von Hellmeier ab, denkt man im Kontext des Ammersees eher an einen Maler des späten 19. Jahrhunderts, als an einen Zeitgenossen. Denn seine Malerei ist in wesentlichen Zügen dem Spätimpressionismus und der Münchner Schule verbunden, als den künstlerischen Neuanfängen nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch im regionalen Kontext betrachtet, ist seine Malerei den Bildern von Malern der Künstlergruppe Scholle wesentlich näher, als seinen Zeitgenossen.

    Hellmeier wurde 1908 in Weilheim geboren. Nach dem Abitur studierte er am Münchner Konservatorium Klavier und Klarinette und spielte bald im Orchester des Bayerischen Rundfunks. In dieser Funktion hatte er von 1940 bis zum Kriegsende in der „Spielgruppe“ zu dienen, die von den Nationalsozialisten zur Truppenbetreuung eingesetzt wurde. Neben der Musik begann Hellmeier zu zeichnen. Doch erst nach dem Krieg widmete er sich mehr und mehr der Malerei. Er nahm Unterricht bei dem Münchner Maler Carl Otto Müller und bei Wilhelm Funk, die dem Stil des Spätimpressionismus verhaftet waren. Auch Otto Hellmeier blieb der naturalistisch-impressionistischen Malerei bis zu seinem Tod 1996 treu. In den 50er-Jahren musste er aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf als Musiker aufgeben und widmete sich ausschließlich der Malerei.

    Info Das Kulturhaus Otto Hellmeier, Wielenbacher Straße 13 in Raisting, ist Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Besichtigung auch nach Vereinbarung unter 08807/946232. Bis zum 30. Juni ist hier außerdem die Ausstellung „Quadrat, Kreis, Kreuz – eine kleine Trilogie“ von Otto Scherer zu Gast. Mehr lesen Sie in der Printausgabe des LT.

    Im Internet

    www.otto-hellmeier.de

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