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Kreis Landsberg: Wo der Lechhansl malte

Kreis Landsberg

Wo der Lechhansl malte

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    Das von Johann Baptist Baader geschaffene Deckenbild in der Issinger Kirche zeigt die Glorie der drei heiligen Jungfrauen Margarete (die Kirchenpatronin), Barbara und Katharina (von links). 
    Das von Johann Baptist Baader geschaffene Deckenbild in der Issinger Kirche zeigt die Glorie der drei heiligen Jungfrauen Margarete (die Kirchenpatronin), Barbara und Katharina (von links). 

    Weil der Landkreis Landsberg zusammen mit seinen Gemeinden die Erstellung eines Wanderwegekonzeptes plant, rief der Vilgertshofener Bürgermeister Dr. Albert Thurner in der Gemeinderatssitzung seine Ratskollegen auf, sich über mögliche Rundwanderwege im Gemeindegebiet Gedanken zu machen.

    In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass sich 2017 der Geburtstag von Johann Baptist Baader, im Volksmund als „Lechhansl“ bekannt, zum 300. Mal jährt. Aus diesem Anlass gebe es Überlegungen, einen Wanderweg entlang der „Lechhansl-Kirchen“ zu etablieren. „Von Lechmühlen weg über Mundraching, Pflugdorf, Stadl, Issing, Rott, Wessobrunn bis Polling. Also quasi sein Leben auf 20 Kilometern“, erläutert Thurner.

    Der Kirchenmaler wurde am 23. Januar 1717 in Lechmühlen getauft. Er wurde in Augsburg zum Kirchenmaler ausgebildet und lebte auch fünf Jahre in Italien, war aber überwiegend am Lechrain tätig. Auf dem von Thurner angedachten Lechhansl-Weg sind in der Mundrachinger Kirche St. Vitus zwei Gemälde auf den Seitenaltären zu sehen. Für die Pflugdorfer Kirche St. Laurentius stellte Baader auf dem Altarbild das Martyrium des Kirchenpatrons und auf dem Auszug den Erzengel Michael mit einer Seelenwaage dar. In St. Johannes Baptist in Stadl malte der Lechhansl und das Altarblatt am Hochaltar. In der Vilgertshofer Wallfahrtskirche schuf Baader das Altarblatt der Stephanusaltars und Fresken im ehemaligen Gasthaus Thurner.

    In St. Margareta in Issing gestaltete Baader unter anderem Deckenfresken und die Kreuzwegstationen. In der ehemaligen Pfarrkirche in Rott trat Baader wiederum als Freskomaler in Erscheinung, auch der Kreuzweg dürfte eine Schöpfung von ihm sein. Ein Jahr nach seiner Tätigkeit in Rott sollte Baader die Klosterkirche in Schlehdorf ausmalen, einen Auftrag, den er nicht mehr vollenden konnte. Der Maler starb dort am 25. August 1780 im Alter von 63 Jahren an Brustwassersucht.

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