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Kraftwerksplanung in Utting: Bis nach der Wahl ist für Geothermie Pause

Kraftwerksplanung in Utting

Bis nach der Wahl ist für Geothermie Pause

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    Der Geschäftführer von Geoenergie Bayern, Bernhard Gubo (links, auf dem Archivbild mit Mitarbeiter  Florian Breinbauer) will die Planungen in Utting einfrieren bis nach der Bundestagswahl.
    Der Geschäftführer von Geoenergie Bayern, Bernhard Gubo (links, auf dem Archivbild mit Mitarbeiter  Florian Breinbauer) will die Planungen in Utting einfrieren bis nach der Bundestagswahl. Foto: Stephanie Millonig

    Das Uttinger Geothermieprojekt ist gestoppt. Bürgermeister Josef Lutzenberger hat in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend einen Brief von Bernhard Gubo, dem Geschäftsführer der Firma Geoenergie Bayern vorgelesene, der die Entwicklung des Stromeinspeisepreises für derzeit zu wenig berechenbar hält. In dem Schreiben verweist Gubo auf die politischen Entscheidungen zur Strompreisbremse, die tiefe Einschnitte in die Wirtschaftlichkeit von Geothermieprojekten bedeuteten. Auch wenn einiges zurückgenommen worden ist, fürchtet Gubo mögliche Einschnitte nach der Bundestagswahl.

    Vor allem die „politische Großwetterlage“ ist es, die Gubo derzeit zögern lässt, weiter Geld für das Uttinger Projekt in die Hand zu nehmen, wie er dem LT sagte. Die politische Lage in Utting ist wiederum so, dass der Gemeinderat eine detaillierte Planung für ein Geothermiekraftwerk vorliegen haben will, um mit dieser Information in ein Ratsbegehren zu gehen. Eine Vorgehensweise, von der Bürgermeister Lutzenberger und das Ratsgremium auch nicht abweichen wollen, so der Tenor in der Sitzung. Gubo hat dafür Verständnis, obwohl er sich auch vorstellen kann, dass man mit einem vereinfachten Entwurf, der sich beispielsweise auf Lage, Kubatur und Schallschutz beschränkt, eine Bürgerbefragung durchführt.

    Wollte Geoenergie Bayern eine detailreiche Planung vorlegen, die auch einem Entwurf für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan genügen würde, müsste das Unternehmen weiteres Geld ausgeben. Wie Gubo dem LT sagte, könnten dies Ausgaben von mehreren 100000 Euro sein. „Und dann habe ich eine Planung, wie 2013 gebaut werden kann.“ Wird als Reaktion auf die Diskussion um das EEG erst in einem Jahr mit der Bohrung begonnen und das Kraftwerk erst in zwei oder drei Jahren errichtet, könnten sich laut Gubo neue technische Erfordernisse ergeben, die wieder eine Umplanung zur Folge hätten. „Gerade in der Geothermie geht der technologische Fortschritt sehr schnell vor sich“, so Gubo.

    Vor diesem Hintergrund will der Geoenergie-Geschäftsführer erst einmal das Geschehen nach der Bundestagswahl abwarten. Bis eine verlässlichere Prognose hinsichtlich der Einspeisepreise getroffen werden kann, wird nach Gubos Einschätzungen sicherlich ein Jahr oder mehr vergehen. Er geht davon aus, dass sich erst eine Koalition bilden muss und dann die Ämter besetzt würden. Zur Diskussion stehe möglicherweise auch die Bildung eines Energieministeriums.

    Erst danach werde vielleicht über den Stromeinspeisepreis diskutiert. Und dann hat Gubo die Hoffnung, dass es auch wieder Sinn machen wird, in Utting weiter zu planen. „Nach dem geltenden EEG ist die Vergütung erst sicher, sobald das erste Kilowatt eingespeist ist. Es gibt keinen Bestandsschutz für im Bau befindliche Geothermiekraftwerke oder auch für Projekte in der Bohrphase.“

    Weiter betrieben wird dagegen das Projekt Kirchweidach: Hier ist man laut Gubo kurz vor dem Abschluss der Pumpversuche und es liefen noch Finanzierungsgespräche hinsichtlich des Kraftwerkbaus. Die Technik für die Wärmeabnahme stehe kurz vor dem Baubeginn und auch die Gewächshäuser würden schon gebaut.

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