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Kommunalwahl: Peter Friedl will ins Landratsamt

Kommunalwahl

Peter Friedl will ins Landratsamt

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    Peter Friedl (Zweiter von rechts) will für Bündnis90/Die Grünen Landrat werden. Der Sprecher des Kreisvorstandes Martin Erdmann und Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel (Zweite von links) sowie Christine Reineking vom Vorstand freuen sich über die Nominierung des Issingers.
    Peter Friedl (Zweiter von rechts) will für Bündnis90/Die Grünen Landrat werden. Der Sprecher des Kreisvorstandes Martin Erdmann und Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel (Zweite von links) sowie Christine Reineking vom Vorstand freuen sich über die Nominierung des Issingers. Foto: Thorsten Jordan

    Peter Friedl will Landrat im Landkreis Landsberg werden. Mit 34 Ja- und einer Nein-Stimme nominierte der Kreisverband von Bündnis90/Die Grünen am Montagabend den 34-jährigen Familienvater aus Issing. Friedl bewegt sich noch nicht lange auf der politischen Bühne. Er hat beim Wahlkampf für die Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel 2018 aber schon Gefallen daran gefunden, wie er in der Versammlung erzählte. Friedl trat 2017 den Grünen bei. Was ihn dazu bewog? Ihn bewegte, dass die AfD in den Bundestag einzog und dass Donald Trump das Pariser Klimaschutzabkommen kündigte. „Das hat mich wahnsinnig wütend gemacht.“ Denn

    Bei den Grünen sah er eine Möglichkeit, „mich einzubringen“, frei nach einem Zitat der Grünen-Politikerin Katharina Schulze, dass man die Welt nicht besser meckern, sondern nur besser machen könne. Obwohl erst seit Kurzem im Landkreis lebend – Peter Friedl zog 2016 mit seiner Frau nach Issing – fühlt sich der 34-Jährige schon verwurzelt. Seine Frau ist Lehrerin an der Mittelschule in Dießen, der Sohn besucht den Kindergarten in Rott, die Tochter die Grundschule in Issing und Peter Friedl spielt Volleyball beim FC Issing. Ein Haus wurde auch schon gebaut. „Wir gehen hier nicht mehr weg.“

    Gletscherschmelze, die zu einem Anstieg des Meeresspiegels führt – das sind die Folgen des Klimawandels, mit denen Friedl beruflich zu tun hat. Wer aber meine, im Landkreis Landsberg noch weit davon entfernt zu sein, täuscht sich laut Friedl. Er nennt extreme Wetterereignisse wie den Hagel am Pfingstmontag, den vielen Schnee heuer im Februar oder die Dürre im vergangenen Jahr. Extreme Wetterereignisse erfolgten, wenn die Temperaturgegensätze in der Arktis und den Subtropen nicht mehr passten. „Was soll ich da ausrichten?“, diese Denke sei falsch, denn „wenn alle so denken, macht keiner was“.

    Was will nun Peter Friedl als Landrat machen? Er verweist auf das Klimaschutzkonzept des Landkreises von 2013, das umgesetzt werden müsse. Der Landkreis müsse mit gutem Beispiel vorangehen und in den eigenen Liegenschaften und Unternehmen klimaneutral werden. Das heißt für Peter Friedl, dass „echter Ökostrom“ eingesetzt wird, die Heizungsanlagen auf erneuerbare Energien umgestellt werden, Neubauten in CO2-bindender Holzbauweise gefertigt werden und bei Sanierungen auf eine hohe Energieeffizienz geachtet wird. Moore müssten renaturiert werden, denn sie seien CO2-Speicher. „Trockene Moore emittieren dagegen Kohlendioxid.“ Die Radwegeverbindungen und der öffentliche Personennahverkehr müssten massiv verbessert werden: „Wir müssen es einfach und bequem machen, aufs Auto zu verzichten.“ Der Flächenverbrauch müsse zurückgehen: „Gesunde Böden sind ein guter

    Friedl lehnt eine Erweiterung des Parkplatzes am Klinikum ab. Kreisrätin Renate Standfest hatte schon im Vorfeld den Neubau eines Gebäudes für die Landratsamtverwaltung am Penzinger Feld und auch das Ausbildungszentrum der Feuerwehr in Pürgen „auf der grünen Wiese“ kritisiert. Blühstreifen an den Kreisstraßen, Glyphosat- und Neonicotinoid-Verbot sind weitere Maßnahmen in Sachen Naturschutz, die Friedl nennt. Die immer weiter auseinandergehende Schere zwischen Arm und Reich sieht er als sozialen Sprengstoff, „und den nutzt die AfD aus“. Sozialer Wohnungsbau sei keine Pflichtaufgabe, aber „ein Gebot der Stunde“ – entweder alleine oder in Zusammenarbeit mit den Kommunen. Im Landratsamt will Friedl Bürgernähe verwirklichen, unter anderem, indem eine Ombudsstelle eingerichtet wird.

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