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Kommentar: Landsberger Gastronomie: To go oder lieber nicht to go

Kommentar

Landsberger Gastronomie: To go oder lieber nicht to go

Alexandra Lutzenberger
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    Hauptplatz: Gasthof Zum Mohren macht wieder einen Abholservice.
    Hauptplatz: Gasthof Zum Mohren macht wieder einen Abholservice. Foto: Thorsten Jordan

    Zusammenhalten, das sollte man in schweren Zeiten. Doch wie so oft werden anstatt, dass man sich auf eine Sache konzentriert, mehrere Nebenkriegsschauplätze eröffnet. Warum? Weil es sich doch trefflich streiten lässt, wenn man eigentlich keine Lösung hat. Und das ist in Corona-Zeiten oft der Fall, denn das Virus hat uns ausgeknockt. Das ist im Maskenstreit so (hier ist eine Streitkultur im Gange, für die man sich nur schämen kann) genauso wie jetzt bei der Diskussion, ob Wirte Essen to go anbieten oder nicht.

    Krasse Auseinandersetzung

    Die Frage, warum nicht mehr Gastronomen sich am To go beteiligen, führt zu krassen Auseinandersetzungen in den Sozialen Medien. Viele fühlen sich bemüßigt, den Wirt ihres Vertrauens zu rechtfertigen, das ist auch okay. Nur nicht, dass der eine oder andere dabei massiv verbal übers Ziel hinausschießt. Können wir eigentlich noch normal miteinander reden? Argument contra Gegenargument, ohne den anderen für dumm oder bösartig zu halten? Bei vielen Kommentaren muss man sich das schon fragen. Die Antwort auf die Frage, sollen Wirte jetzt Essen to go liefern, ist alles andere als einfach. Ich möchte das im Moment nicht entscheiden müssen. Denn kein Gastronom kennt im Moment die genauen Vorgaben, nicht mal der Gaststättenverband, und man kann diese Frage rein wirtschaftlich sehen, viele Gastronomen haben aber auch andere Gründe.

    Das Wasser steht bis zum Hals

    Rein wirtschaftlich sind die 75 Prozent vom Vorjahresumsatz als Entschädigung eine grobe Schätzzahl und keiner weiß, ob sich die Wirte dann das Geld, dass sie beim To-go-Verkauf verdienen, darauf anrechnen lassen müssen. Im ersten Lockdown war das To-go-Geschäft ein Draufzahlgeschäft, sagen die Wirte. Warum sollen sie es jetzt wiederholen, wenn vielen in dieser Branche das Wasser bis zum Hals steht. Sie hoffen nur noch auf einen Neuanfang im Dezember.

    Die Gäste nicht alleine lassen

    Doch die andere Seite der Geschichte, und die nennt ganz deutlich die Chefin vom Hexenturm, ist: „Wir wollen unsere Gäste nicht alleine lassen.“ Und spricht damit aus, was viele in diesen schweren Zeiten hoffen. Dass alle zusammenhalten. Rein wirtschaftlich ist das in einem kleinen Familienbetrieb natürlich oft eher möglich als in einem Großbetrieb mit vielen Angestellten. Jeder Gastwirt muss das selbst entscheiden und niemand darf an den Pranger gestellt werden, weil er jetzt schließt. Allerdings freuen wir uns über alle, die geöffnet haben und wünschen allen viel Erfolg.

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