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Kolonie: Raisti ist tot

Kolonie

Raisti ist tot

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    Raisti, der Storch aus dem Raistinger Gewerbegebiet, ist tot.
    Raisti, der Storch aus dem Raistinger Gewerbegebiet, ist tot. Foto: Archivfoto: Sibylle Seidl-Cesare

    Raisting Raisti ist tot. Der Pionier der

    16 Jahre war dieser Meister Adebar alt. Er stammte aus dem Zoo in Straßburg und lebte seit 2003 in dem Ort mit der Satellitenstation – und dies nicht nur zur Sommerszeit, sondern ganzjährig, was dem Tier auch zu einer gewissen Medienpräsenz verhalf. Auch Raistings Liebesleben sorgte, zumindest lokal, für Schlagzeilen: 2005 war er mit der „schönen Badenserin“ liiert, 2006 traf er sich mit Schweizer Storchendamen und 2007 kam Rosita in den Horst ins Gewerbegebiet und blieb seitdem ebenfalls über den Winter.

    Heuer wurde Raisti jedoch von seiner langjährige Partnerin im Stich gelassen, sie hatte im Weilheimer Moos einen anderen gefunden. Denn Raisti war nach Horstkämpfen 2010 mit einem Nachbar-Storch Invalide, er hinkte. Aber er bandelte auch heuer noch mit anderen Störchinnen an, wie Bechtel weiß. Mit Rosita hatte Raisti 2008 und 2009 jeweils fünf Junge.

    „Traurig“ ist für Bechtel der Tod dieses Storches, der als Erster den Ort Raisting als passenden Lebensraum für die langbeinigen Froschjäger erkannt hatte. Bechtel brachte die Nachricht auch Marianne Körber, die Raisti im Winter gefüttert hatte. Dem Pionier sind mittlerweile viele Störche gefolgt: Es gibt vier Horste in Raisting und einen in Fischen, die von der Schutzgemeinschaft betreut werden – alle waren heuer besetzt. Bis auf den Junggesellen Raisti hatten alle Junge und insgesamt wurden auch sechs flügge. „Das Junge vom Horst auf der Schreinerei Dreher ist schon weg“, erzählt Bechtel, fünf seien noch hier, die jedoch demnächst abfliegen würden. Die Jungstörche würden immer vor den Alten fliegen, sich einem durchziehenden Trupp anschließen. So seien auch die Jungen von Raisti und Rosita gezogen, obwohl die Eltern hier blieben. Bechtel ist auch gespannt, wie sich die Storchendame heuer verhält, nachdem sie nicht mehr an der Seite des „Überwinterers“ Raisti ist.

    Störche sind Thermikflieger

    „Störche gleiten, sie brauchen Thermik für ihren Flug“, berichtet Bechtel über den Zug der Tiere, die entweder über eine Ost- oder Westroute nach Afrika gelangen. Viele Weststörche stoppten ihre Reise auch bereits in Spanien. Das Wetter sei derzeit sehr gut für den Zug: „Sie sind sicherlich schon weit gekommen“, meint er über die Trupps, die bereits gestartet sind. Und Bechtel hat heuer auch wieder durchziehende Trupps beobachten können. „Es waren über den Sommer längere Zeit Trupps von über 20 Tieren hier“, berichtet Bechtel. Und er habe an den Ringen ablesen können, dass es immer wieder dieselben Tiere waren.

    Für Bechtel ist dies ein Zeichen, wie attraktiv das Gebiet für Störche sei. So traurig Raistis Tod sei, die Storchenkolonie in Raisting bleibe, meint Bechtel. Und den Horst im Gewerbegebiet kann ein neues Storchenpaar beziehen.

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