Eching In
Bevor der Bürgerantrag zur Sprache kam, stellte der Geschäftsführer des Abwasserzweckverbandes Ammersee-West (AZV), Manfred Schmid, das Konzept der Bioabfallvergärung vor. Wie berichtet hat der Starnberger Abfallwirtschaftsverband Awista entschieden, Biomüll nach Eching zu bringen.
Dort werden bereits, wie auch in anderen Kläranlagen, die Klärschlämme zu Biogas umgewandelt und verstromt. Die entsprechende Technik und die Kenntnis beim Personal sind vorhanden, es existiert ein ungenutzter Faulbehälter, ein ungenutztes Speicherbecken sowie ein verfügbarer Gasbehälter und eine ungenutzte Fläche. Dort im Norden müsste der Zufahrtsbereich mit Schleusentechnik gebaut werden. „Geruchsemissionen und betriebliche Störungen wird es nicht geben“, meint Manfred Schmid. Er habe selbst sein Büro auf dem Gelände der
Schmid geht von einer CO2-Einsparung von 1500 Tonnen pro Jahr aus, was einem täglichen Flug von München nach New York entspreche.
Lkw fahren pro Tag neun bis 17 Mal
„Wir haben eine eigene Zufahrt ohne Kontakt zur Wohnbebauung“, betont der Geschäftsführer, dass über die Stegener Straße nur bei Hochwasser gefahren werden müsse. Bei einer Anliefermenge von 8000 Tonnen im Jahr und 240 Arbeitstagen würden drei Fahrzeuge pro Tag in die Kläranlage kommen, das heißt sechs Fahrbewegungen stattfinden. Bei 16000 Tonnen seien es dann rund elf Bewegungen, wie Schmid vorrechnete. Hinzu käme der Abtransport von Gärresten. Hier rechnet Schmid mit drei beziehungsweise sechs
Seiner Erfahrung nach summiert sich die Zeit, in der wegen Hochwassers die Zufahrt gesperrt ist und die Anfahrt über die Stegener Straße erfolgen muss, auf etwa eine Woche im Jahr, was eine Summe von 45 Fahrbewegungen bei 8000 Tonnen Anliefermenge und 85 Bewegungen bei 16000 Tonnen bedeuten würde. Derzeit wird in der Kläranlage eine Presse für die Rückstände aus der Klärschlammvergärung gebaut. Laut Manfred Schmid hat es dazu keine Beschwerden gegeben, obwohl Baufahrzeuge unterwegs seien.
Michael Schmid, der an der Stegener Straße wohnt, hat die Baustelle dagegen sehr wohl registriert, wie er dem LT sagte. Anwesen an der Südseite der Straße würde eine Verkehrssteigerung merken: „Man sieht und hört die Lkw.“ Michael Schmid fühlt sich über das Projekt nicht ausreichend informiert. Deshalb habe man, nachdem die Tagesordnung bekannt war, am Wochenende noch Stimmen gesammelt, „bevor der Gemeinderat weitere Pflöcke einschlägt“. Michael Schmid kann sich auch ein Bürgerbegehren gegen die Bioabfallvergärungsanlage vorstellen.