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Kinsau: Die Gefahrenstelle in Kinsau ist beseitigt

Kinsau

Die Gefahrenstelle in Kinsau ist beseitigt

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    Mehr als ein Jahr mussten Fußgänger in Kinsau auf die Staatsstraße ausweichen, weil ein Landwirt sein Grundstück für die Öffentlichkeit dichtgemacht hatte.
    Mehr als ein Jahr mussten Fußgänger in Kinsau auf die Staatsstraße ausweichen, weil ein Landwirt sein Grundstück für die Öffentlichkeit dichtgemacht hatte. Foto: Julian Leitenstorfer

    Der Unmut in Kinsau war groß, als der Besitzer eines Privatgrundstücks im November 2018 den Weg vor seinem Gebäude an der Apfeldorfer Straße mit einem Metallrohr versperrte. Die Folge war, dass Fußgänger, darunter Schulkinder, auf die daneben verlaufende Staatsstraße ausweichen mussten. Seither gab es immer wieder Gespräche zwischen der Gemeinde und dem Eigentümer, ohne Erfolg. Deswegen hat die Politik jetzt ihre Handlungsspielräume genutzt und dem Ganzen ein Ende bereitet.

    Laut Bürgermeister Marco Dollinger hat die zuständige Verwaltungsgemeinschaft Reichling einen Bescheid verschickt, dass die Absperrung wieder beseitigt werden muss. „Da das nicht passiert ist, hat es jetzt ein Gemeindemitarbeiter von uns gemacht. Die Kosten werden dem Grundstückseigentümer in Rechnung gestellt“, informiert der Bürgermeister auf Nachfrage unserer Zeitung. „Das ist natürlich das letzte Mittel in solch einem Streit, aber weitere Gespräche hätten keinen Sinn mehr gehabt und es ging auch darum zu zeigen, dass unser Gemeinderat Handlungskraft besitzt“, so Dollinger.

    380 Unterschriften für die Öffnung des Weges

    Im Ort dürfte er zahlreiche Unterstützer für die Maßnahme haben. Im November 2018 unterschrieben 380 Kinsauer eine Petition, die forderten, dass der 20 Meter lange Abschnitt neben der Apfeldorfer Straße wieder frei zugänglich gemacht wird. Der Trampelpfad ist auch deswegen für viele Kinsauer so wichtig, weil sich direkt dahinter die Bushaltestelle befindet. Gut 50 Jahre konnte der Weg von der Öffentlichkeit genutzt werden.

    Initiatorin der Unterschriftenaktion damals war Marion Schilcher. Sie ist erfreut, dass jetzt alles wieder wie früher ist. „Zum Glück ist an dieser gefährlichen Stelle in der Zeit der Absperrung nichts Gravierenderes passiert. Ich bin sehr froh, dass sich die Gemeinde für unser Anliegen eingesetzt und letztlich durchgesetzt hat.“ Sie habe zwar Verständnis für den Grundstücksbesitzer und dessen Anliegen, diese auf dem Rücken vieler Kinsauer und zulasten von deren Sicherheit durchdrücken zu wollen, sei aber der falsche Weg. „Wenn er mit der Gemeinde im Streit liegt, soll er das bitte vor Gericht klären.“

    Bauantrag des Sohnes wurde abgelehnt

    Der Grundstückseigentümer hatte sich 2018 in einem Brief an die Gemeinde gewandt. Darin kritisierte er unter anderem, dass weder geräumt noch Kies von der Fläche entfernt wurde. Er brachte zudem vor, dass er ein Problem bekomme, aus seinem Hof auszufahren, wenn, wie vorgesehen an der Stelle, ein eineinhalb Meter breiter Geh- und Radweg gebaut würde.

    Die wahren Gründe für den Streit sind aber offenbar andere, ließen Wortmeldungen in der Gemeinderatssitzung im November 2018 vermuten. Damals wurde berichtet, dass das Gremium im März 2018 einen Bauantrag des Sohnes des Grundstückseigentümers abgelehnt hatte. Begründet wurde dies damit, dass die Flächen in dem Baugebiet im Außenbereich seien. Betroffen von der Entscheidung waren auch andere Bürger. Auch der Bürgermeister sah damals in der Ablehnung des Bauantrags einen Grund für das Zerwürfnis. Deswegen seien die angeführten Gründe des Bauern „nicht stichhaltig“, äußerte er 2018.

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