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Kehraus: Als eine brennende Strohpuppe in den Lech geworfen wurde

Kehraus

Als eine brennende Strohpuppe in den Lech geworfen wurde

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    Kehraus 1954: Mitglieder der Landsberger Faschingsgesellschaft Licaria beerdigen „Prinz Karneval“, der auf einer Bahre getragen wird (rechts). Zum Abschluss wurde eine brennende Strohpuppe in den Lech geworfen.
    Kehraus 1954: Mitglieder der Landsberger Faschingsgesellschaft Licaria beerdigen „Prinz Karneval“, der auf einer Bahre getragen wird (rechts). Zum Abschluss wurde eine brennende Strohpuppe in den Lech geworfen. Foto: Foto: Raimund Neumeyer

    Landkreis Auf der Karolinenbrücke in Landsberg: Eine Strohpuppe wird angezündet und unter lautem Gejohle der Umstehenden in den Lech geworfen. „Prinz Karneval“ geht unter, und mit ihm der Fasching, der bekanntlich am Aschermittwoch vorbei ist. In den 50er-Jahren feierte die Faschingsgesellschaft Licaria so den Kehraus. Heutzutage geht es im Kreis ruhiger zu – mit zwei Umzügen am Nachmittag in Epfach und St. Georgen.

    Passend zur närrischen Zeit feiert die Faschingsgesellschaft Epfach heuer die Schnapszahl und damit „111 Jahre Faschingszug“. Der Gaudiwurm schlängelt sich ab 14.11 Uhr durch den Ort. Liebevoll „St. Schorschi“ wird der Umzug im Dießener Ortsteil St. Georgen genannt. Die Narren können sich bereits um 10 Uhr im Festzelt beim Feuerwehrhaus stärken, vier Stunden später startet der Umzug. Ein kleiner Gaudiwurm führt ab 13 Uhr durch Obermühlhausen.

    Der eine oder andere wird in Epfach und St. Georgen wohl bis Mitternacht feiern. Dann ist Kehraus und das Ende der Faschingszeit, die sich heuer über eine besonders lange Zeit dehnte. Ähnlich lang war sie im Jahr 1954, als in Landsberg ein Prinzenpaar regierte und die Faschingsgesellschaft Licaria das närrische Treiben in der Stadt prägte. Ein Ball folgte dem anderem. Manch einer war wohl froh, als am Faschingsdienstag kurz vor Mitternacht „Prinz Karneval“ zu Grabe getragen wurde. Nach dem letzten Tanz fanden sich die Mitglieder der Licaria auf dem Hauptplatz ein. Ein „Pfarrer“ führte den Fackelzug an, der sich in Richtung Lech aufmachte. Auf der Karolinenbrücke wurde symbolisch eine Puppe angezündet und ins Wasser geworfen. Ein Brauch, den die Landsberger Feuerwehr Anfang der 80er-Jahre kurzfristig wiederbelebte. Heute Abend wird unter anderem im Trödler in Landsberg noch mal gefeiert. Ab 19 Uhr treffen sich die Maskierten. Ob die Gäste um Mitternacht auch eine Puppe in den Lech werfen? (wu)

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