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Kaufering: In Kaufering sind 170 neue Wohnungen geplant

Kaufering

In Kaufering sind 170 neue Wohnungen geplant

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    Im Norden von Kaufering, im Bereich des Berliner Rings, sollen 170 neue Wohnungen entstehen. Der Marktgemeinderat hat dazu einen Grundsatzbeschluss gefasst. 
    Im Norden von Kaufering, im Bereich des Berliner Rings, sollen 170 neue Wohnungen entstehen. Der Marktgemeinderat hat dazu einen Grundsatzbeschluss gefasst.  Foto: Thorsten Jordan

    Seit mehreren Jahren beschäftigt das Neubaugebiet Lechwiesen V die Verantwortlichen in Kaufering. Jetzt hat der Marktgemeinderat einen Grundsatzbeschluss gefasst, wie viele der geplanten 170 Wohnungen über das kommunale Wohnraumförderprogramm realisiert und wie viele verkauft werden sollen.

    Im Juli hatten die Marktgemeinderäte noch knapp zwei Stunden leidenschaftlich debattiert und die Standpunkte lagen teils weit auseinander (LT berichtete). Nun allerdings stimmten alle Mitglieder des Gremiums dem Vorschlag der Verwaltung zu. Dieser sieht vor, dass 30 Prozent der geplanten Wohnungen auf dem Areal im Kauferinger Norden für Eigentumswohnungen genutzt werden und der deutlich größere Teil für den kommunalen Wohnungsbau zur Verfügung steht.

    Der Markt will als Bauherr Mittel aus dem kommunalen Wohnraumförderungsprogramm des Freistaats nutzen. Für die beschlossene Quote von 70 Prozent hatten sich im Sommer bereits SPD, UBV und CSU ausgesprochen, wobei die Christsozialen anfänglich eigentlich nur 50 Prozent der Wohnungen über das Förderprogramm errichten lassen wollten und auf den Bedarf an Eigentumswohnungen in Kaufering verwiesen. Ein Punkt, den der Fraktionsvorsitzende Dr. Thomas Harbich in der aktuellen Sitzung auch noch einmal erwähnte.

    Kauferinger Grüne wollten 100 Prozent kommunalen Wohnungsbau

    Wäre es nach den Grünen gegangen, hätte die Marktgemeinde alles über das Förderprogramm finanziert und keine Eigentumswohnungen angeboten. Dritter Bürgermeister Andreas Keller (Grüne) hatte im Juli gesagt: „Wir wollen 100 Prozent, die Kauferinger Mitte auch und auch die SPD hatte bislang diesen Standpunkt. 70 Prozent als Kompromiss zu bezeichnen, ist deshalb falsch.“ Wenn sich die anderen bewegten, seien auch die Grünen bereit, ihnen entgegenzukommen.

    Nun schwenkten die Grünen doch auf die Mehrheitslinie ein. „Die Entscheidungsfindung im Marktgemeinderat geschieht auf Basis von Kompromissen, um die unterschiedlichen Meinungen der Bevölkerung zu berücksichtigen. Wir haben ein tragfähiges Ergebnis erreicht“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jürgen Strickstrock. Seine Fraktion habe auch zustimmen können, weil die Gemeinde günstigen Wohnraum schaffe, langfristig durch Mieteinnahmen Vermögen aufbaue und Besitzerin des Grundstücks bleibe.

    Bürgermeister Thomas Salzberger verweist auf die Finanzen

    Erfreut über das einstimmige Ergebnis äußerte sich Bürgermeister Thomas Salzberger (SPD). „Das ist ein Traumergebnis. Man muss das Große und Ganze sehen und auch die Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten.“ In Kaufering stehen mit der Sanierung der Mittelschule, dem Neubau des Feuerwehrhauses und dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs noch weitere Großprojekte auf der Agenda.

    Der inzwischen in Ruhestand gegangene Kämmerer Winfried Plaß hatte im Juli informiert, dass die Gesamtkosten für die kommunalen Wohnungen in Lechfeldwiesen V voraussichtlich bei fast 34 Millionen Euro liegen werden, wenn 70 Prozent durch die Kommune realisiert würden. Nach Abzug des Grundstückswerts und der Förderung bliebe noch ein Betrag von 16,43 Millionen Euro für die Kommune. Die Mieten sollen unter dem ortsüblichen Preis liegen, laut Bürgermeister. Im Juli wurde die Zahl von 12,10 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter genannt, die aktuell bei Neubauten in Kaufering verlangt würden, und eine Miethöhe von neun Euro ins Gespräch gebracht. Vorgesehen sind auch barrierefreie Wohnungen.

    In vier Jahren sollen die Gebäude stehen

    Laut Salzberger sei es in einer längeren Fraktionsvorbesprechung nach den Sommerferien gelungen, sich zu einigen. Die Einigung sieht unter anderem vor, dass die 30 Prozent, die in den Verkauf gehen sollen, in folgender Reihenfolge gehandhabt werden: Einheimischenmodell, Werkswohnungen und Verkauf an Privatpersonen. In einem weiteren Schritt soll der tatsächliche Bedarf ermittelt werden. Zudem soll die Verwaltung ein Konzept für die Vergabe an Einheimische erarbeiten. Geplant ist zudem, ein Architektenwettbewerb oder ein ähnliches Verfahren durchzuführen. „Ich hoffe, dass Gebäude in vier Jahren stehen“, sagte der Bürgermeister zum Zeitplan.

    Gemeinderätin Gabriele Triebel (Grüne) freute sich zwar über den Kompromiss, mahnte aber auch. „Es gibt Sorgen von Anwohnern am Berliner Ring, dass ihre Lebens- und Wohnqualität durch das Neubaugebiet eingeschränkt wird. Wir müssen diese Menschen abholen und mitnehmen.“ Der Bürgermeister versicherte, dass das im weiteren Prozess noch erfolgen werde.

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