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Kaufering: Grüne treten in Kaufering beim Feuerwehrhaus auf die Bremse

Kaufering

Grüne treten in Kaufering beim Feuerwehrhaus auf die Bremse

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    Der bisherige Standort des Feuerwehrhauses in Kaufering wird aufgegeben. Uneinigkeit besteht darin, welcher der beste Platz für das neue Gerätehaus ist. Am Mittwoch beschäftigt sich der Marktgemeinderat mit der Frage.
    Der bisherige Standort des Feuerwehrhauses in Kaufering wird aufgegeben. Uneinigkeit besteht darin, welcher der beste Platz für das neue Gerätehaus ist. Am Mittwoch beschäftigt sich der Marktgemeinderat mit der Frage. Foto: Julian Leitenstorfer

    In Kaufering soll ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden. Geht es nach Bürgermeister Thomas Salzberger (SPD), sollen am Mittwoch in der Sitzung des Marktgemeinderats bei der Standortfrage Nägel mit Köpfen gemacht werden. Die Grünen treten bei dem Thema nun allerdings auf die Bremse und nennen dafür mehrere Gründe.

    Über die Frage, ob ein Neubau oder eine Sanierung des bestehenden Feuerwehrgebäudes sinnvoller ist, wurde in Kaufering mehrere Jahre diskutiert und auch eine Feuerwehrkommission gegründet. 2019 entschied sich der Marktgemeinderat dann für einen Neubau. Seither war es allerdings sehr ruhig geworden um das Großprojekt.

    Gutachten benennt diverse Mängel im Kauferinger Gerätehaus

    Bemängelt wurden in einem bereits im Jahr 2015 vorgestellten Gutachten unter anderem enge Ausfahrten, unterdimensionierte Umkleiden ohne Geschlechtertrennung und ungenügende Lagerflächen. Die Grünen schreiben in einer nun veröffentlichten Stellungnahme, dass jüngst „immer mehr Unwägbarkeiten bekannt wurden, sodass der bestehende Standort als nicht mehr für einen Neubau geeignet angesehen werden muss.“

    Aus Sicht der Grünen sei deswegen eine ausführliche Debatte über den alternativen Standort geboten. „Die grüne Fraktion sieht keine Notwendigkeit, dass die für die Entwicklung von Kaufering so wichtige und bedeutende Entscheidung ohne ausreichende Diskussion und Zeit für die Meinungsbildung, gerade für die zahlreichen neuen Marktgemeinderäte, sofort zur Abstimmung gestellt werden soll“, sagt Cäcilie Nebel im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Es gelte, Kriterien wie Ortsentwicklung, den Immissionsschutz und die Hilfsfrist – die Feuerwehrleute müssen innerhalb von 8,5 Minuten am Einsatzort sein – sowie Zufahrtswege und Platz für Übungen zu berücksichtigen.

    Kooperation mit der Feuerwehr Landsberg im Gespräch

    Wichtig ist den Räten der Partei auch, dass „öffentlich und sachlich“ über die Vor- und Nachteile von möglichen Standorten diskutiert und die Begründung dafür oder dagegen „verständlich und nachvollziehbar veröffentlicht wird.“ Die Grünen fordern zudem, dass Kooperationsmöglichkeiten in die Entscheidung einfließen sollen. „Die Feuerwehr Landsberg steht ebenfalls vor wichtigen Entscheidungen“, verweist Cäcilie Nebel.

    Und zwei weitere Punkte wollen die Grünen ausdiskutieren, bevor eine Entscheidung getroffen wird: Die Planung des neuen Feuerwehrhauses müsse ökologisch nachhaltig erfolgen, und auch die Frage, was am bisherigen Standort des Gerätehauses in der Florianstraße passiere, sollte geklärt werden. „Er eignet sich ideal für die Bebauung mit Wohnraum“, äußert Nebel im Namen ihrer Fraktion. Auf Nachfrage des LT bestätigt sie, dass ihre Partei mit dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Standort „nicht glücklich“ sei. Wo der Neubau vorgesehen ist, wird in der Sitzung des Marktgemeinderats am Mittwoch erstmals öffentlich kommuniziert.

    Grüne schlagen alternativen Standort vor

    Bürgermeister Thomas Salzberger informiert auf Nachfrage des LT, dass die Grünen einen alternativen Standort fürs Feuerwehrhaus vorgeschlagen haben, was Cäcilie Nebel bestätigt. Auch sie verweist auf den Mittwoch, wenn ihre Partei den konkreten Ort benennen werde. Für Bürgermeister Thomas Salzberger ist „der Vorschlag der Verwaltung am besten.“

    Die Kritik der Grünen kann er nicht nachvollziehen. Bereits seit dem Jahr 2012 werde über das Thema diskutiert, 2018 sei zudem eine Feuerwehrkommission gegründet worden, in der abgewogen wurde, ob ein Neubau oder eine Sanierung sinnvoller sei. Zudem seien die von den Grünen angesprochenen Punkte wie Hilfsfrist, Platz für die Übungen der Feuerwehrleute und auch Immissionsschutz für Anwohner beleuchtet worden, betont Salzberger. „Es gibt eine Standortanalyse für den von der Verwaltung favorisierten Ort, die wir allen Gemeinderäten auch schon zur Verfügung gestellt haben“, sagt der Bürgermeister.

    Kauferinger Kommandant sitzt im Marktgemeinderat

    Welche Position die Kauferinger Feuerwehr zu den beiden Vorschlägen bezieht, dürfte in der Sitzung am Mittwoch deutlich werden. Deren Kommandant Markus Rietig sitzt für die UBV in dem Gremium. Dem Rat gehört auch sein Bruder Stephan Rietig, Zugführer bei der Feuerwehr und CSU-Mitglied, an.

    Die Kasse muss die Gemeinde für das Projekt weit öffnen. Im Finanzplan sind bis zum Jahr 2024 neun Millionen Euro vorgesehen. Mit dem Baubeginn sei Ende 2023 oder Anfang 2024 zu rechnen, sagte Salzberger kürzlich unserer Zeitung.

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