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Kaufering: Ein Rettungswagen wird in Kaufering stationiert

Kaufering

Ein Rettungswagen wird in Kaufering stationiert

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    Ab 1. Januar startet die Besatzung eines Rettungswagens des Bayerischen Roten Kreuzes vom Lechtalbad in Kaufering aus zu den Einsätzen. Die Verlegung von Landsberg in die Marktgemeinde hat ein Gutachten empfohlen.
    Ab 1. Januar startet die Besatzung eines Rettungswagens des Bayerischen Roten Kreuzes vom Lechtalbad in Kaufering aus zu den Einsätzen. Die Verlegung von Landsberg in die Marktgemeinde hat ein Gutachten empfohlen. Foto: Ralf Lienert (Symbol)

    Ab Freitagmorgen 7 Uhr wird ein Rettungswagen im Landkreis seine Einsatzfahrten vom Lechtalbad in Kaufering aus starten. Das hat der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Fürstenfeldbruck beschlossen, dem die Landkreise Landsberg, Dachau,

    Es handelt sich dabei nicht um einen zusätzlichen Rettungswagen, sondern um eine Standortverlagerung. Aktuell stehen beide Wagen des BRK noch in der Rettungswache in der Max-Friesenegger-Straße in Landsberg. Dass einer davon ab 1. Januar in Kaufering stationiert wird, freut Thomas Salzberger (SPD), Bürgermeister der Marktgemeinde. „Das ist eine positive Nachricht für den ganzen nördlichen Landkreis, weil sich die Zeiten verkürzen, bis der Rettungsdienst vor Ort ist.“ Die Einsatzkräfte sollen innerhalb von zwölf Minuten am Einsatzort sein, informiert Andreas Lehner.

    In Landsberg im Jahr 2800 Notfalleinsätze

    Warum er nicht glücklich über die Entscheidung ist, erläutert Andreas Lehner anhand der Einsatzzahlen: „Die Rettungswache Landsberg hat im Jahr fast 5000 Notfalleinsätze. Davon sind knapp 2800 in Landsberg und fast 800 im Gemeindegebiet Kaufering.“ Nicht enthalten in den Zahlen sind Krankentransporte und sonstige Einsätze wie Gebietsabsicherungen. Diese sind laut Geschäftsführer nötig, wenn beispielsweise der eine in Dießen stationierte Rettungswagen (RTW) einen Patienten in ein Krankenhaus fahren muss. Dann seien „locker zwei Stunden weg“, in denen Ersatz benötigt werde. Eine Landsberger RTW-Besatzung positioniere sich in der Zeit in der Mitte des Landkreises, so Andreas Lehner. Aus seiner Sicht hat sich der Standort in Landsberg aufgrund der hohen Einsatzzahlen in der Kreisstadt und den kurzen Wegen bei der Abstimmung untereinander bewährt.

    Landsbergs BRK-Geschäftsführer Andreas Lehner ist über die Verlagerung eines Rettungswagens nach Kaufering nicht glücklich.
    Landsbergs BRK-Geschäftsführer Andreas Lehner ist über die Verlagerung eines Rettungswagens nach Kaufering nicht glücklich. Foto: Thorsten Jordan/Archiv

    Dass nun eine Änderung vorgenommen wird, ist auf ein Gutachten zurückzuführen, das das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement im Auftrag der Krankenkassen und des Bayerischen Innenministeriums angefertigt hat, informiert Bernd Brach, Geschäftsstellenleiter des ZRF Fürstenfeldbruck. „Es handelt sich um ein 300 Seiten umfassendes Dokument, das Empfehlungen für die Aufstellung des Rettungsdienstes in den vier Landkreisen ausspricht. Ich sehe im neuen Standort in Kaufering auch eine Verbesserung der Situation für den nördlichen Landkreis Landsberg.“

    Brach verweist zudem darauf, dass auch die tägliche Stundenzahl, in denen die Rettungswagen in Reichling und Windach zur Verfügung stehen, erhöht werden aufgrund des Gutachtens. In

    Die Krankenkassen müssen zustimmen

    Grundsätzlich hat das Gutachten nur empfehlenden Charakter, Bernd Brach verweist allerdings gegenüber dem Landsberger Tagblatt darauf, dass es einstimmig angenommen worden sei. Zu den Ratsmitgliedern im Zweckverband gehören auch Landsbergs Landrat Thomas Eichinger (CSU) und Andreas Lehner. Man könne so ein Gutachten auch „nicht einfach vom Tisch wischen“, auch wenn man das Ergebnis für suboptimal halte, so der BRK-Geschäftsführer. Der ZRF-Geschäftsstellenleiter Brach verweist darauf, dass letztlich die Krankenkassen das Angebot finanzieren und dem Konzept zustimmen müssen. „Man kann sich nicht nur die Rosinen rauspicken.“

    Immerhin eines habe man dann doch noch erreichen können, so Lehner: „Es ist zunächst ein zweijähriger Testlauf.“ Laut Bernd Brach werde es im Jahr 2022 noch einmal ein kleines Gutachten geben, in dem die gesammelten Erfahrungen ausgewertet werden. „Dann können wir bewerten, ob Kaufering die richtige Standortwahl ist.“

    Räume in Lechtalbad in Kaufering umgebaut

    Für die Mitarbeiter des BRK wurde die frühere Gastronomie im Lechtalbad umgebaut. Der Rettungswagen muss aber vorerst unter freiem Himmel abgestellt werden. Eine Überdachung oder Garage werde in Kaufering nur errichtet, wenn es langfristig bei dem Standort bleibe, sagt Andreas Lehner.

    Der BRK-Geschäftsführer spricht sich für einen weiteren Standort im nördlichen Landkreis aus. „Aus unserer Erfahrung wäre dies sinnvoll. Das Gutachten kommt aber zu einem anderen Ergebnis.“ Sinnvoll wäre, so Lehner, eine Stationierung im Norden Kauferings oder in einem Ort nördlich der Marktgemeinde.

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