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Kaufering: Der Kauferinger Wochenmarkt bietet entspanntes Einkaufen seit 35 Jahren

Kaufering

Der Kauferinger Wochenmarkt bietet entspanntes Einkaufen seit 35 Jahren

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    35 Jahre Wochenmarkt in Kaufering (von links): Theo Herrmann vom Geflügelhof Rollmühle macht zur Feier des Tages kostenlos Waffeln, Stammkundin Marcella Stauss und Werner Albrecht von den Marktfreunden Kaufering gefällt die Atmosphäre auf dem Markt.
    35 Jahre Wochenmarkt in Kaufering (von links): Theo Herrmann vom Geflügelhof Rollmühle macht zur Feier des Tages kostenlos Waffeln, Stammkundin Marcella Stauss und Werner Albrecht von den Marktfreunden Kaufering gefällt die Atmosphäre auf dem Markt. Foto: Thorsten Jordan

    Ein ganz normaler und zugleich besonderer Markttag ist es am vergangenen Freitag in Kaufering. Die Händlerinnen und Händler bieten ihre Waren an, diese reichen vom Fisch und Fleisch bis hin zum Bio-Gemüse und Blumenstrauß. Die Kundschaft kauft ein, an vielen Stellen gibt es ein Schwätzchen. Die Stimmung ist entspannt. Außergewöhnlich sind hingegen die Stände mit Kaffee, Eis und Waffeln, die es zur Feier des Tages gibt, da der Kauferinger Wochenmarkt sein 35-jähriges Bestehen feiert.

    Händler liebt den direkten Kundenkontakt auf dem Wochenmarkt

    Der Wochenmarkt wurde 1989 auf Initiative der Buchhandlung Legner gegründet und von der Werbegemeinschaft Fuggerplatz organisiert, anfangs noch auf dem Parkdeck am Fuggerplatz. Nach wenigen Jahren wechselten die Stände in die nahe gelegene Albert-Schweitzer-Straße, um den Aufbau für die Teilnehmenden zu erleichtern.

    Mit der Auflösung der Werbegemeinschaft hätte auch der freitägliche Wochenmarkt sein Ende finden können. Mit der Interessengemeinschaft „Marktfreunde Kaufering“ wurde jedoch ein Nachfolger gefunden, die den kleinen aber feinen Markt sichern wollte. Werner Albrecht ist Vorsitzender der Interessengemeinschaft. Der Gärtner aus Igling baut Bioland-zertifiziertes Gemüse an und verkauft dieses auf dem Markt. Für Albrecht ist es sehr erfüllend von der Saat bis zum Verkauf alle Produktions- und Vermarktungsschritte zu erleben. Klar, für den Erzeuger sei es viel Aufwand, die Vermarktung zu organisieren, "dafür habe ich direkten Kundenkontakt und bekomme den Endpreis", sagt Albrecht und fügt hinzu: "Ich liebs' und mache es sehr gerne". Hat sich die Kundschaft geändert? Es gebe beides, meint Albrecht, diejenigen, die sich über krumme Gurken und natürlich aussehendes Gemüse freuten und gleichzeitig sei bei vielen der Anspruch nach perfekter Optik vorhanden.

    Aus Augsburg kommt Andreas Huber mit seinem Obst und Gemüse angefahren. Gibt es kein Konkurrenzdenken auf dem doch recht kleinen Markt? Ganz und gar nicht, bescheinigen Albrecht und Huber. Huber gefällt die familiäre und ruhigere Atmosphäre im Vergleich zu wesentlich größeren Märkten. Da sich das Angebot nicht überschneide - er biete etwa eher Feinkost und italienische Waren an, während Albrecht auf Bio-Ware setzt - lohne sich die Anfahrt für ihn. 

    Seit genau drei Jahren ist der mobile Bio-Laden von Theresa Kummer alias "Tante Resi" auf dem Wochenmarkt vertreten. Als Kauferingerin war für sie klar, "hier will ich hin, komme, was wolle". Die junge Selbstständige schätze den Wochenmarkt vor allem als sozialen Treffpunkt, der besonders für die älteren Menschen wichtig sei. 

    Der Wochenmarkt am Fuggerplatz in Kaufering.
    Der Wochenmarkt am Fuggerplatz in Kaufering. Foto: Thorsten Jordan

    Stammkundin und Händler schwärmen von der entspannten Stimmung

    Theodor Hermann ist der Zweite Vorsitzende der Marktfreunde Kaufering und von Anfang an dabei. Zum 35-jährigen Bestehen des Marktes verkauft er nicht nur wie sonst frische Eier von seinem Geflügelhof Rollmühle, sondern bereitet auch Waffeln zu und das auf der Motorhaube eines Oldtimers. Wenig habe sich in 35 Jahren auf dem Markt geändert, sagt er. Das Leben der Menschen sei hektischer geworden, doch auf dem Wochenmarkt gehe es immer noch "relaxed", also ganz entspannt zu. 

    An manchen Ständen könne man mittlerweile mit Karte zahlen, aber der größte Unterschied zum Supermarkt sei wohl, dass man sich in Ruhe mit den Verkäufern und anderen Kunden austauschen könne, weiß Kollege Werner Albrecht, der seine Kundschaft gerne über sein Angebot informiert. 

    Das findet auch Stammkundin Marcella Stauss, die gerade eine Waffel von Theodor Hermann überreicht bekommt. Sie findet besonders wertschätzende Worte für alle Beteiligten des Wochenmarktes. Nicht nur sei die Auswahl groß und die Ware immer frisch, "jeder wird hier als Menschen wahrgenommen", sagt sie. Erklärend fügt sie hinzu, dass ihr schwerstbehinderter Ehemann auf dem Markt selbstständig einkaufen gehen könne, weil sich die Fieranten Zeit nehmen würden, das gehe im Supermarkt oder Discounter nicht, betont die Stammkundin. Und auch für sie sei der Marktbesuch jedes Mal ein Erlebnis, für den sie sich seit 15 Jahren gerne Zeit nehme.

    Der Kauferinger Wochenmarkt findet jeden Freitag zwischen 8.30 und 12.30 Uhr statt.

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