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Kaufering: Corona-Verstoß in Kaufering? Die Polizei war doch vor Ort

Kaufering

Corona-Verstoß in Kaufering? Die Polizei war doch vor Ort

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    Auch im Außenbereich der Gaststätte "Bei Dimi" in Kaufering wurde gefeiert.
    Auch im Außenbereich der Gaststätte "Bei Dimi" in Kaufering wurde gefeiert. Foto: Thorsten Jordan (Archivfoto)

    Die Polizei hat die Großhochzeit in einer Kauferinger Gaststätte doch kontrolliert. Das hat Michael Strohmeier, der stellvertretende Leiter der Landsberger Polizei, gegenüber seinen jüngsten Aussagen in unserer Zeitung revidiert. Strohmeier hatte dem LT zunächst gesagt, dass die Polizei nicht vor Ort war. Wie berichtet, hatten in der Gaststätte weit über 100 Personen in und außerhalb der Räumlichkeiten gefeiert. Anwohner hatten die Polizei darauf aufmerksam gemacht. Was bei der Kontrolle gemacht wurde und welche Folgen der Gastwirt zu erwarten hat, darüber hat unsere Zeitung mit Strohmeier gesprochen.

    Aufgrund der telefonischen Mitteilungen einer Anwohnerin sei zunächst die unweit der Gaststätte „Bei Dimi“ gelegene Festwiese angefahren worden. Beim dortigen Volksfest hätten die Beamten aufgrund der schlechten Witterung – am Samstagabend regnete es – keine größeren Menschenansammlungen festgestellt. Erst aufgrund weiterer Mitteilungen der Anwohnerin sei die Gaststätte von einer Polizeistreife aufgesucht worden. Die Beamten hätten im Innenbereich mit dem Wirt gesprochen, wie dieser auch unserer Zeitung gesagt hatte. Allerdings hätten die Beamten dies laut Strohmeier nur unzureichend dokumentiert, weshalb die Kontrolle erst bekannt wurde, nachdem die Kollegen nach vier freien Tage wieder im Dienst waren.

    Polizisten haben Situation falsch beurteilt

    Vor Ort hat sich die Situation laut Strohmeier folgendermaßen dargestellt: In der Gaststätte seien in etwa die bei Veranstaltungen zulässigen 100 Personen festgestellt worden. Es sei aber auch im Außenbereich bewirtet worden. Auch dort habe sich eine größere Anzahl von Personen befunden, die aber der Innenveranstaltung zuzurechnen gewesen wären, was die Polizeibeamten vor Ort falsch beurteilten. „Es wurde offenbar den Beamten mitgeteilt, dass eine Genehmigung vorliege und die der Vorschriftenlage notwendigen Maßnahmen ergriffen worden seien“, sagt Strohmeier.

    Eine besondere Genehmigung für eine zusätzliche Bewirtung im Freien liegt aber nach den Erkenntnissen der Polizei nicht vor. Der Außenbereich dürfe lediglich im überdachten Gebäudebereich genutzt werden. Und ob sich dort 200 Personen – wie für Außenbereiche zugelassen – aufhalten dürfen, sei fraglich. Die Polizei wird ihre Erkenntnisse nun dem Landratsamt zur Prüfung weiterer Schritte vorlegen, sagt Michael Strohmeier. „Ob dies zu einer Ordnungswidrigkeiten-Anzeige mit entsprechender Ahndung führen wird, entzieht sich meiner Kenntnis.“

    Extra eine Überdachung installiert

    Wie berichtet, hatte am Samstagabend eine türkische Großhochzeit in der Gaststätte stattgefunden. Eine Frau aus Kaufering meldete sich bei der Polizei und beim LT, weil ihrer Ansicht nach gegen die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen verstoßen worden sei. Betreiber Dimitrios Skinitis sagte gegenüber unserer Zeitung, dass in der Tat über 100 Gäste da gewesen seien. Allerdings habe man den überwiegenden Teil im Freien untergebracht und extra eine Überdachung installiert, weil es am Samstag so stark geregnet hatte.

    „Alle Maßnahmen und Richtlinien sind eingehalten worden“, sagt Skinitis. Es seien nicht über 200 Gäste gewesen und man habe darauf geachtet, dass sich nicht über 100 gleichzeitig im Innenbereich aufhalten. Gegen 22 Uhr sei die Polizei gekommen und habe sich davon überzeugt, dass alles korrekt ablaufe.

    Kauferings Bürgermeister Thomas Salzberger will den Fall prüfen. Gastwirten drohen in Bayern bei der Durchführung einer nicht zulässigen Veranstaltung oder Versammlung bis zu 5000 Euro Strafe.

    Lesen Sie dazu auch: Corona-Verstoß in Kaufering? Polizei taucht bei falschem Event auf

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