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Kaufering: Bischof Meier kommt zu einem Überraschungsbesuch nach Kaufering

Kaufering

Bischof Meier kommt zu einem Überraschungsbesuch nach Kaufering

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    Augsburgs Bischof Dr. Bertram Meier stattete seiner Heimatgemeinde Kaufering einen Überraschungsbesuch ab und nahm sich im Anschluss an den Gottesdienst viel Zeit für persönliche Gespräche.
    Augsburgs Bischof Dr. Bertram Meier stattete seiner Heimatgemeinde Kaufering einen Überraschungsbesuch ab und nahm sich im Anschluss an den Gottesdienst viel Zeit für persönliche Gespräche. Foto: Romi Löbhard

    „Das ist doch eine Überraschung!“ Pfarrer Helmut Friedl sprach aus, was sich etliche der sonntäglichen Gottesdienstbesucher in der Kauferinger Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gedacht haben mögen: Der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier war, begleitet von festlichen Klängen (an der Orgel Felix Mathy), gemeinsam mit dem Ortsgeistlichen und seinem Zeremoniar Pfarrer Ulrich Müller zur Messfeier eingezogen. Ganz bewusst hatte man dies zuvor nicht bekannt gegeben.

    Spontan brandete Applaus auf, als Bischof Bertram Meier in die Kirche einzog. Der kurzfristig möglich gemachte Besuch sei ganz bewusst nicht an die große Glocke gehängt worden, so Pfarrer Friedl, um Gäste nicht abweisen zu müssen. Das Gotteshaus hätte auch niemanden mehr aufnehmen können, alle Sitz- und auch Stehplätze waren coronagerecht belegt. „Unser Bischof erlebt so einen ganz normalen Sonntagsgottesdienst in seiner ursprünglichen Heimatgemeinde.“

    Bischof Meier hält eine sehr persönliche Predigt

    Für die Besucher allerdings war es ein besonderer, ein von „ihrem“ Bischof zelebrierter, Gottesdienst mit einer sehr persönlichen Predigt. „Zurück zu den Wurzeln“ – so fühle er sich heute, sagte Bertram Meier zu Beginn seiner am Ende ebenfalls mit viel Beifall bedachten Ansprache. Er sehe sehr viele bekannte Gesichter, freue sich über den anwesenden Nachwuchs.

    Diese Kirche, gebaut während des Zweiten Vatikanischen Konzils, habe schon früh auf ihn eine große Anziehungskraft ausgeübt. Hier habe er als kleiner Bub bereits ministriert. „Vor meiner Erstkomm-union durfte ich das nur bei Andachten und Rosenkränzen.“ Das sei zuweilen recht langweilig gewesen, meinte er schmunzelnd. Der Bub diente weiter, brachte es bis zum Oberministrant, der beim Aufstellen von Dienstplänen schon mal zur Weißglut gebracht wurde, wie er zugab. „Wir haben manches auf die Beine gestellt, hatten frohe und lustige Erlebnisse.“

    Ministranten sind mehr als nur Handlanger des Pfarrers

    Den aktuellen Ministranten – „schön, dass es euch gibt!“ – schrieb er ins Album, sie seien nicht nur Handlanger des Pfarrers, sondern sehr wichtig für den Ablauf der Eucharistie. Über seinen evangelischen Vater und die Großeltern habe er auch die Pauluskirche „gleich nebenan“ gut kennenlernen können. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt aber sei seine spirituelle Heimat. „Hier ist der Mutterboden, in dem meine Berufung zum Priester wachsen und gedeihen konnte.“

    Hier habe er zum ersten Mal gebeichtet – „bei Pfarrer Hartl, der im Beichtstuhl so laut redete, dass alle es hören konnten“. Erstkommunion, Primiz, 25. Priesterjubiläum, stets sei diese Kirche der Mittelpunkt gewesen. Besondere Bezugsperson sei stets Heimatpfarrer Ludwig Epp gewesen, dem er bis heute eng verbunden sei.

    Bischof Bertram Meier ging aber auch auf allgemeine kirchliche Themen ein. Die Kirche müsse sich erneuern, doch während in der Politik die Würfel gefallen zu sein scheinen, „streiten wir als Kirche noch um die Richtung“. Klimawandel und erneuerbare Energien seien in aller Munde. Das brauche auch die Kirche. Ökologisch gehe es dabei um Sonne, Wind, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme. Spirituell gebe es ebenfalls fünf erneuerbare Energiequellen: „Das Wasser der Taufe, die Kraft des Wortes Gottes, das Brot der Eucharistie, der Wind des Heiligen Geistes und die Wärme der Liebe Gottes.“ Diese Quellen versiegten nie, selbstgemachte Quellen wie Konzepte und Programme hingegen seien schnell aufgebraucht. „Setzen wir auf die Energie der Liebe.“

    Der Bischof trifft viele Weggefährten

    Und direkt an seine Heimatgemeinde gewandt betonte der Bischof: „Diese Zuwendung, ja Geborgenheit habt ihr mir geschenkt. Ohne euch wäre ich nicht der, der ich jetzt bin. Vergelt’s Gott dafür.“ Strahlendes Wetter begleitete den Stehempfang nach dem Gottesdienst. Schnell hatten sich alte Bekannte und Wegbegleiter um den hohen Besuch geschart. Es wurden Erinnerungen an erwachsene Ministranten beispielsweise oder Besonderheiten früherer Pfarrer ausgetauscht. Dabei gab es gemeinsam mit Bertram Meier, der sich viel Zeit nahm, viel zu lachen.

    Für alle, die den Sonntagsgottesdienst nicht mitfeiern konnten, hatte Pfarrer Helmut Friedl ein Zuckerl bereit: „Am 8. Mai feiern wir 60 Jahre Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Dann ist unser Bischof erneut und dieses Mal hochoffiziell zu Gast.“

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